web_SuE_ June_2017
Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News JJ Energetisch sanieren Die Königslösung gegen Schimmel ist die energetische Sanierung eines Ge- bäudes. Mit einer korrekt ausgeführten Fassadendämmung entfallen heikle Wärmebrücken bzw. zu kalte Oberflä- chen. Dadurch sinkt das Schimmelri- siko enorm. Aus finanziellen Gründen ist dies bei alten Mehrfamilienhäusern nicht immer möglich. Dann stellt sich die Herausforderung einer optimalen Teilsanierung, damit sich eine positive Kosten-Nutzen-Rechnung für Vermie- ter und Mieter einstellt. JJ Infrarot-Heizung mindert Risiko Seit einigen Jahren werden in Alt- bau-Wohnungen auch Infrarot-Hei- zungen eingesetzt. Sie haben den grossen Vorteil, dass sie nicht die Luft beheizen, sondern die umgebende Masse, also Wände, Böden und De- cken. Die so erzielten, höheren Ober- flächentemperaturen schränken das Schimmelrisiko massiv ein. Allerdings müssen Bestückung, Leistung und Platzierung von einem Fachmann ge- nau berechnet werden, sonst sind neue Wärmebrücken oder zu hoher Verbrauch die Folge. Aufgrund der nun wärmeren Wände fühlen sich die Bewohner auch bei tieferen Raumtem- peraturen wohl. Damit sinkt die abso- lute Luftfeuchtigkeit. Es ergibt sich auch bauphysikalisch ein sehr positi- ver Effekt: Die Aussenmauern trocknen nach vier bis acht Wochen Betrieb ab, was sowohl ihren Dämmwert wie auch die Speicherfähigkeit stark verbessert. Daher überrascht es eigentlich nicht, dass korrekt eingebaute IR-Heizun- gen im Langzeit-Test bis zu 60 Prozent Energieeinsparung gegenüber kon- ventionellen Heizungen aufweisen, auch ohne Dämmungs-Massnahmen. JJ Moder im Keller Im Keller stellt sich die Gefahrenlage anders dar. Während Altbau-Woh- nungen im Winter unter Kondensation an Wärmebrücken leiden, fördert im Sommer die feuchtwarme Aussenluft den Schimmelbefall im Keller. Gelangt diese durch gut gemeintes Dauerlüf- ten an die kalten Kellerwände, kommt es wiederum zu Kondensation und Schimmelbefall. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt durch die Abkühlung warmer Luft und so fangen auch gelagerte Textilien, Schuhe etc. zu schimmeln an. Lüften ist für kühle Keller nur sinnvoll, wenn die Aussentemperatur tiefer liegt, im Sommer also nur frühmorgens (wenn die Luft abgetaut ist). Sonst sind Kel- lerfenster und –türen geschlossen zu halten. Sind die Mauern zusätzlich von aussen durchfeuchtet, wird das Ganze noch prekärer. Erstens tragen feuchte Mauern zu hoher Luftfeuchtigkeit bei und zweitens bleiben sie kühler, was die Kondensation an ihren Oberflä- chen fördert. JJ Erfolgskontrolle Dank moderner Technik ist es heute möglich, mit sogenannten Datenlog- gern (Mini-Aufzeichnungsgeräten) Raumklima und Oberflächentem- peraturen von sanierten Räumen zu überwachen und auszuwerten. Damit können eine vorgenommene Sanie- rung sowie das Lüftungsverhalten der Bewohner über lange Zeiträume über- prüft und nötigenfalls korrigiert werden. Starke Feuchteschäden Schützen & Erhalten · Juni 2017 · Seite 61
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