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Schützen & Erhalten · Juni 2018 · Seite 67 WTA-Informationen Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege aus Forschung und Entwicklung in äußerst gelungener Weise in die Praxis überführt werden, anerkannt und gewürdigt. Die Neugründung des Deutschen Fachwerkzentrums erfolgte am 29. No- vember 2002 in der UNESCO-Weltkultur- erbestadt Quedlinburg als Trägerverein der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Quedlinburg. Ziel des Vereins ist es, den ressourcenschonenden und energieeffi- zienten Umgang mit historischer Fach- werksubstanz zu fördern und hierüber umweltbewusst und ökologisch Denk- mäler zu schützen. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich das Deutsche Fachwerkzentrum Qued- linburg e. V. mit der baugeschichtlichen Untersuchung und Dokumentation be- deutender Baudenkmäler des Landes Sachsen-Anhalt. Aufgrund des in der Vereinigung vor- handenen Fachwissens aller beteiligten Fachplaner in der integrativen Planung können für jeden Aspekt der Planung von Instandsetzungsmaßnahmen indivi- duell angepasste Lösungen gesucht und gefunden werden. Zum festen Bestandteil der Bildungs- aufgabe des Fachwerkszentrums gehö- ren die verschiedensten Seminar- und Qualifizierungsangebote. Diese Ange- bote sind sowohl für Planer, Handwerker, Institutionen und Behörden als auch für Studenten, Lehrlinge, Jugendbauhütten- teilnehmer und Bundesfreiwillige sowie Menschen unterschiedlicher Herkunfts- länder geeignet. Das Fachwerkzentrum arbeitet seit über 15 Jahren an der nachhaltigen Re- staurierung von Kulturbauten. Das spie- gelt sich in den Praxisarbeiten und Semi- naren wieder, die an national wertvollen Kulturgütern Sachsen-Anhalts stattfinden. 34. Kolloquium mit begleitendem Praxis-Workshop Das 34. Kolloquium der WTA zum The- ma „Möglichkeiten und Grenzen des konstruktiven und bekämpfenden Holz- schutzes“ wurde am 02. März 2018 im Deutschen Fachwerkzentrum in Quedlin- burg durchgeführt. Zum Thema des Kolloquiums wurden folgende Vortragsblöcke gehalten: – – „Substanzschonendes Sichern und Sanieren“, – – „Bauphysikalische Aspekte & Ober- fläche“ und – – „Bekämpfung holzzerstörender Pilze und Insekten“. Anschließend konnten sich die Teilneh- mer des Kolloquiums in einer praktischen Führung über die Arbeit des Fachwerk- zentrums informieren. Praxis-Workshop „Schloss Erxleben“ Dieser Workshop am 03.März 2018 wid- mete sich zum einen den im Schloß Erx- leben angewendeten Techniken für das verformungsgerechte Aufmaß und der Schadkartierung mittels Tachymeter. Zum anderen demonstrierten die Mit- glieder des Deutschen Fachwerkzentrums die Arbeiten, die vor Ort mit Studenten der Fachhochschule Magdeburg und den eigenen Auszubildenden während der Ausbildung und in Seminaren ausgeführt worden sind. Über die für die Schwammbekämp- fung im Joachimsbau und den angren- zenden Schlossbereichen angedachte mo- difizierte Durchführung des Heißluftver- fahrens berichtete Herr Christoph Diers in seinem Vortrag. Hierbei wird angestrebt, den aktiven Schwammbefall durch die Be- aufschlagung mit vergleichsweise mode- raten Temperaturen und langer Tempera- turhaltezeit so bausubstanzschonend wie möglich zu bekämpfen. Den Abschluss des Workshops bildete eine Schlossbesichtigung unter der Füh- rung von Frau Hennrich vom DFZ. Im Bürgerhaus, welches dankens- werterweise von der Gemeinde Erxleben zur Verfügung gestellt wurde, klang der Praxis-Workshop für die Teilnehmer und Durchführenden mit einem gemeinsamen Essen aus. Weitere Informationen finden Sie unter www.wta-international.org 1 Hier zeigte Tischler- und Zimmermeister, Oliver Raupach (Restaurator DFZ) das Kalklöschen. Der gelöschte Kalk dient als Grundsubstanz zur Herstellung für die im DFZ verwendeten Farben. 2 Mitglieder des DFZ demonstrieren die Anwendung des Tachymeters. Bildquelle 1–4: www.wta-international.de 1 2 Die neue Arbeits- gruppe der WTA Neu gegründet wurde die Arbeits- gruppe „Instandsetzung der hölzernen Fachwerkkonstruktion“. Die konstitu- ierende Sitzung wird im Juni am Deut- schen Fachwerkzentrum in Quedlin- burg durchgeführt.

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