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kroskopie, Durchlichtmikroskopie) eine höhere Auflösung inkl. Bestimmung verschiedener Mineralphasen ermöglicht. 2.2 Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA/XRF) Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA, XRF), auch Röntgenfluoreszenzspektro- skopie (RFS) genannt, ist eine Methode zur qualitativen und quantitativen Bestimmung der chemischen Element- zusammensetzung einer Probe. Hierbei wird durch entsprechende Probenteilung aus einer (gemahlenen) größeren Probe eine kleinere Materi- almenge (einige Gramm) gewonnen und zu Pulver- oder Schmelztabletten verarbeitet. Diese Tablette wird im Analysegerät mit Röntgenstrahlung beaufschlagt, durch die energetische Anregung kommt es zur Emission von sog. Fluoreszenzenergie, welche für jedes einzelne chemische Element charakteristisch ist. Eine entsprechende Kalibrierung vorausgesetzt, kann auch die Menge des chemischen Elementes mit hoher Genauigkeit (Nachkomma stellen!) bestimmt werden. Dementsprechend wird die RFA weit verbreitet in der Qualitätskontrolle von Baustoffherstellern verwendet. Mittels an entsprechend repräsentativen und in adäquater Menge untersuchten Proben stellen z. B. Zementwerke die konstante Zementzusammensetzung sicher oder überwachen Kalkhersteller die Reinheit des Branntkalkes. In der Bauschadensanalytik ist diese Methode vor allem dazu geeignet, die elementare chemische Zusammenset- zung von Proben zu bestimmen und die Probe dementsprechend zu charakterisie- ren, z. B. ob es sich um einen Gipsputz oder einen zementgebundenen Putz handelt, ob ein bestimmtes Produkt der charakteristischen Zusammensetzung eines bestimmten Herstellers entspricht etc. Sendet man Proben an ein Prüfinstitut zur RFA-Analyse, erhält man i. Allg. eine tabellarische Auflistung der Konzentrati- on der in der jeweiligen Probe enthalte- nen chemischen Elemente, ausgedrückt als Oxide, siehe Abb.2. 2.3 Röntgendiffraktometrische Analyse (RDA/XRD) Die Röntgendiffraktometrie (RDA / XRD) beruht darauf, dass Röntgenstrahlen am Kristallgitter eines Stoffes gebeugt werden, ebenso wie z. B. Licht. Der Reflexions- bzw. Beugungswinkel Theta ist dabei für jede kristalline Verbindung charakteristisch. Aus der Reflexion und Transmission können dementsprechend die in der Probe erhaltenen kristallinen Mineralphasen bestimmt werden. Auch bei dieser Untersuchungsme- thode wird aus einer größeren (gemah- lenen) Probe eine möglichst repräsenta- tive Teilprobe von einigen Milligramm gewonnen und analysiert. Eine direkte AUS DER PRAXIS Probe Prüfergebnisse – Konzentration [M%] Nr. Bezeichnung/Charaktaristika Foto CaO MgO Al 2 O 3 SiO 2 Na 2 O K 2 O Fe 2 O 3 SO 3 A Ausbauprobe Anhydrit- Fließestrich, BVH Wiener Neustadt 35,6 1,3 1,3 208 0,01 0,04 0,5 28,1 B Ausbauprobe Anhydrit- Fließestrich, BVH Wien 33,9 0,6 1,0 204 0,01 0,1 0,4 29,2 C Anhydrit-Bindemittel compound, Rückstellprobe der Firma Widner 34,0 0 0,4 0,1 0 0 0,06 51,0 D Anhydrit-Bindemittel compound, Rückstellprobe der Firma Casea 34,4 0 0,5 0,3 0 0 0,1 51,1 Abb. 2: RFA-Analyse von unterschiedlichen Proben Anhydrit-Fließestrich. Prüfergebnis ist die Konzentration der chemischen Elemente, ausgedrückt als Oxide. Schützen & Erhalten · Juni 2020 · Seite 46
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