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Schützen & Erhalten · Juni 2020 · Seite 61 zu schaffen. In jedem Abschnitt mussten die Ausführungsdetails aufs Neue festge- legt werden, da sich nach dem Rückbau stets ein anderes Bild bot. Grundsätzlich aber lässt sich festhalten, dass die vertikalen Dichtungsflächen aus unre- gelmäßigen Sandsteinquadern, ergänzt mit Ziegelmauerwerk, bestanden. Die horizontalen und geneigten Flächen der Außentreppenbetonfundamente wiesen eine grobe Struktur auf. In mehreren Schichten saniert Beim freigelegten Mauerwerk wurden zunächst die Mörtel- und Putzschichten entfernt und die Fugenbereiche ausge- kratzt. Dann kamen abhängig vom Un- tergrund verschiedene Materialien zum Einsatz: Beim stark unebenen Sandstei- nuntergrund zunächst der schnellabbin- dende Spritzbewurf weber.san 951 S, der als Haftbrücke für den nachfolgenden Putz fungiert. Als nächstes trugen die Bautenschützer den Wassersperrputz weber.tec 934 vollflächig, zum Teil in mehreren Arbeitsgängen auf. Der faser- armierte Putz ist wasserundurchlässig und dient als Trägerschicht für die nach- folgende Abdichtung. Handelte es sich dagegen um flächiges Ziegelmauerwerk, so wurden die Fehlstellen im Mauer- werk mit weber.tec 933 Hohlkehl- und Egalisierspachtel verschlossen und das gleiche Material als Flächenspachtel mit einer durchschnittlichen Schichtdicke von ca. 5 mm aufgezogen. Die Übergänge von vertikalen zu horizontalen Flächen führte man ebenfalls mit weber.tec 933 als Verbundhohlkehlen im Radius von 50 mm fachgerecht aus, um fachgerechte Anschlüsse zu gewährleisten. Mit diesen Vorgehensweisen ent- stand der notwendige Untergrund für die später zu erfolgende Abdichtung. Zudem dienten beide Materialien – der Dichtspachtel weber.tec 933 wie auch der Wassersperrputz weber.tec 934 – bereits als Vordichtung, wie sie vom aktuellen Regelwerk auch gefordert wird. Ein wichtiger Aspekt war in Anbetracht der sehr engen Zeitplanung die kurzen Trocknungszeiten beider Materialien, weber.tec 934 ist nach zwei Tagen mit Abdichtung überarbeitbar, weber.tec 933 sogar nach einer Stunde – also deutlich schneller als herkömmliche Materialien. Damit waren die Vorarbeiten abgeschlos- sen. Zwei Sperrschichten übereinander Anschließend wurde der komplett vorbe- reitete Untergrund mit weber.prim 801, einer Grundierung auf Dispersionsbasis, vorbehandelt. Mit weber.tec Superflex D 24 folgte darauf eine hochflexible und schnell abbindende bitumenfreie Dick- beschichtung. Das hochreaktive Produkt ist schnell druckwasserdicht und bereits nach 2,5 Stunden so durchgetrocknet, dass Folgearbeiten durchgeführt wer- den konnten. Die Abdichtung wurde abschließend durch das Aufbringen von Schutzplatten bzw. in den horizon- talen und geneigten Flächen mit der dreilagigen Noppenbahn weber.sys 983 geschützt. Herausforderung Hausdurchführungen Eine Herausforderung für Planer und Ausführende stellten die in den vertikalen Dichtungsflächen befindlichen zahlrei- chen Durchführungen von Elektrokabeln und Entwässerungsleitungen dar. Diese mussten zuvor aufwendig geortet und dann teilweise erneuert werden, bevor sie ebenfalls mit eingedichtet wurden. Ebenso bedurfte es besonderer Aufmerk- samkeit, die Vertikalabdichtung an die bestehenden, im Bauwerk verbliebenen Türen heranzuführen und diese ebenfalls abzudichten. Trotz der vielen unbekannten Fakto- ren schreitet der Sanierungsprozess gut voran. Aktuell laufen die Abdichtungs- arbeiten am Hauptportal. Auch mit der Abdichtung der Gebäuderückseite soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Saint Gobain Weber – „Werkbericht Semperoper“ – B+B 07/2018 Saint-Gobain Weber GmbH, Datteln, www.sg-weber.de INDUSTRIE UND HANDELI 4 5

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