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Schützen & Erhalten · Juni 2020 · Seite 62 INDUSTRIE UND HANDELI Innenabdichtung und Sanierung erdberührter Bauteile – Detailausbildung bei der Planung und Ausführung W enn Altbauten feuchte Wände bekommen, führt das schnell zu schweren Schäden in der Bausubstanz. Es gibt aber Möglichkeiten, solche Wän- de zu Sanieren. Der Schutz der Bausub- stanz vor einer Zerstörung durch Wasser ist ein zentrales Thema der Bauwerks- instandsetzung. Im Erdreich stehende Bauwerke sind, wenn nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt, dem Verfall preisgegeben. Eine feuchte Wand ist zudem eine Wärmebrücke, die weitere Schäden nach sich ziehen kann. Eine trockene Wand trägt hingegen zur Reduzierung der Energiekosten bei. Das Sanieren, Renovieren und Modernisie- ren von älteren Bestandsimmobilien hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Zur fachgerechten Bauwerksin- standsetzung ist das Wissen über die Schadensursache eine wesentliche Grundvoraussetzung. Nur auf der Basis einer fundierten Bauzustandsanalyse kann ein realistischer Sanierungsvor- schlag erarbeitet werden. Zur erfolg- reichen Umsetzung dieser Lösung und dem damit gesicherten langfristigen Erhalt der geschaffenen Werte sind au- ßerdem die richtigen System-Baustoffe und deren fachgerechte Anwendung erforderlich. Insbesondere in Altbauten treten sehr häufig feuchtigkeits- und salzbelastete Untergründe auf. Für eine fachgerechte und langlebige Sanierung dieser Flächen müssen die auftretenden Salzbelastungen exakt analysiert wer- den, um die passenden Produktsysteme auszuwählen. Ein Sanierputz-System ist nicht nur zur Sanierung salzbelasteter Flächen geeignet, sondern unterstützt gleichzeitig auch die Sanierung ehemals Schimmel belasteter Flächen. Aus einem Altbau wird so ein rundsaniertes Bauob- jekt mit erhöhtem Wohnkomfort. Eigenschaften und Sanierung von Mauerwerk aus Kunststein Bei Mauerwerkziegel muss man zwi- schen dem Backstein und dem Klinker unterscheiden. Der Backstein wird bis ca. 900°C „gebacken“. Daher ist er relativ offenporig und kann relativ viel Wasser aufnehmen. Das heißt, auch Hydrophobierungsmittel können hier gut wirken. Klinker hingegen werden bei über 1.200°C „gebrannt“. Diese starke Versinterung sorgt dafür, dass diese Steine wenig oder kein Wasser aufnehmen, frostbeständig und insge- samt beständiger sind. Wasser kann durch kapillare Was- seraufnahme, drückendes Sicker- oder Hangwasser, Schlagregen oder gasförmig in das Mauerwerk gelangen. Der Scha- den entsteht durch die bauschädlichen Salze (z.B. Nitrate, Sulfate, Chloride), die im Erdreich oder im Mauerwerk vorhanden sein können und durch das Wasser gelöst und an die Oberfläche transportiert werden. Hierbei kommt es zu einer sogenannten Kristallisation. Durch die Volumenvergrößerung können die Kristalle die Wandoberfläche (z.B. Kalk/Zementputz) absprengen und so 1 2 3
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