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Schützen & Erhalten · Juni 2020 · Seite 64 INDUSTRIE UND HANDELI der Injektionscreme bietet außerdem die Vorteile, dass die benötigten Löcher horizontal in die Fuge gebohrt werden können, der Injektionsstoff injiziert und das Bohrloch anschließend direkt mit einem Zementmörtel, wie z. B. Asocret- BM, verschlossen werden kann. Hohlkehle Im Übergang von Wand zu Boden wurde gemäß WTA Merkblatt eine Sperrnut und eine Hohlkehle mit dem nicht kapillar leitenden Zementmörtel Asocret-M30 ausgebildet. In Bereichen mit einer intak- ten Horizontalsperre (Sperrbahn), wurde die Mörtelfuge ebenfalls etwa 2 cm tief entfernt und mit der mineralischen Dichtungsschlämme Aquafin-1K in steif- plastischer Konsistenz instandgesetzt. Anschließend wurde der Bereich mit einer Überlappung von etwa 10 cm auf der Bodenplatte mit der mineralischen Dichtungsschlämme vorgedichtet. Bei dieser Vorgehensweise, basierend auf dem WTA Merkblatt 4-6-01.2014, wird eine kapillare Feuchtigkeitshinterwan- derung und somit eine Schädigung des Bodenaufbaues vermieden. Abdichtung Als Abdichtung gegen negativen Wasserdruck und als Aufnahme für Sanierputze haben sich mineralische Dichtungsschlämmen bewährt. Gängige Praxis ist es, eine Vordichtung mit einer mineralischen, starren Dichtungsschläm- me, wie z. B. Aquafin-1K, vorzunehmen und anschließend in zwei Lagen eine rissüberbrückende Dichtungsschlämme wie z. B. Aquafin-RB400 zu applizieren. Dieses Verfahren wurde auch beim Lichtenthäler-Haus angewandt. Eine Alternative zur Dichtungsschlämme ist ein Sperrputz. Dieser wird mit einem wasserundurchlässigen Werktrocken- mörtel hergestellt. Die Mindesttrocken- schichtdicke beträgt, unabhängig von der Wasserbeanspruchung, 20 mm und wird in mindestens zwei Arbeitsgängen aufgetragen. Mit den genannten Mörteln können auf diese Art und Weise auch geringe Unebenheiten im Untergrund ausgeglichen werden. So spart man sich einen Arbeitsschritt. Beide Systeme haben ihre Vorteile und Besonderheiten. Eine Anwendungsempfehlung kann und sollte letztendlich aber nur objektbezo- gen erstellt werden. Sanierputz-System Auf die abgedichteten und nicht ab- gedichteten Innenwände wurde im Anschluss ein Spritzbewurf aufgetragen, bevor nach vollständiger Durchtrocknung die Applikation des reaktiv abbindenden Sanierputzes Thermopal-Ulra erfolgte. An Innenwänden mit hohen Uneben- heiten wurde vorab eine Egalisierung mit dem Ausgleich- und Porengrundputz Thermopal-GP11 durchgeführt. Für das Auftragen des Sanierputzes können unterschiedliche Verfahren angewendet werden. Sanierputze können von Hand oder durch den Einsatz von Maschi- nentechnik auf der Wand aufgebracht werden. Des Weiteren kann, wie in diesem Beispiel, der Sanierputz auf abgedichteten und nicht abgedichteten Flächen appliziert werden. Sanierputz auf Innenwänden ohne Abdichtung: Der Sanierputz bietet gegenüber Kalk/Zement oder Zement- putzen den Vorteil, dass im Untergrund befindliche Salze ihn nicht von der Wand absprengen oder die Oberfläche schädigen. Er lagert Salze in seinem Porenvolumen ein, die sich wiederum in den Luftporen und speziellen Füllstoffen des Putzes einlagern. Der Wasserdampf kann austreten ohne Schäden zu hin- terlassen. Sanierputz auf abgedichteten Flä- chen: Gemäß WTA Merkblatt 2-9 – Sa- nierputzsysteme sind auf Abdichtungen flankierende Maßnahmen notwendig. Sie verhindern die Bildung von Konden- 4 3 2 1

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