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Ausbildung Schützen & Erhalten · September 2017 · Seite 40 FREISPRECHUNG 13 Junggesellen des Bauhandwerks erhalten ihre Gesellenbriefe 13 Junggesellen des Bau- handwerks, darunter 4 Holz- und Bautenschützer, wurden am 17. August im Niddaer Bürgerhaus freigesprochen. „Alle Mühen haben sich gelohnt“, gratulierte Obermeister Thomas Jüngel den Junggesellen zur be- standenen Prüfung. Dabei mahnte er, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen. „Es wird im weiteren Leben darauf ankommen, was Sie daraus machen.“ Andreas Brieske, Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden, erklärte, dass die Junggesellen die Zukunft des Handwerks seien. „Wir brauchen junge Menschen, die ziel- strebig vorangehen. Sie zeigen täg- lich, was das Handwerk kann.“ Die Bauwirtschaft sei auf gut ausgebil- dete Handwerker angewiesen, weil die Bauprojekte stetig komplexer und die gesetzlichen Vorschriften anspruchsvoller würden. Kreishandwerksmeister Werner Ulowetz betonte, das Bauhandwerk habe sich in allen Krisen als be- ständiges Fundament der Wirtschaft bewährt. „Machen Sie im Handwerk weiter“, forderte er die Junggesel- len auf. „Da gibt es Potenzial, sein Leben und seine Familie zu gestal- ten.“ Allerdings sei es notwendig, sich ständig weiterzubilden. Auch DHBV-Geschäftsführer Dr. Friedrich Remes knüpfte an diesen Gedanken an. Er bedauerte, dass in diesem Jahr nur vier Holz- und Bautenschützer ihren Gesellenbrief bekommen haben. Vor zehn Jahren, als diese Berufsausbildung geschaf- fen wurde, seien es noch rund 20 Junggesellen gewesen. Dieser Rückgang sei signifikant für das Handwerk, welches bundes- weit unter der hohen Abiturienten- quote leidet. Vor zehn Jahren habe diese Quote noch bei 30 Prozent gelegen, heute sind es bereits 51% eines Jahrganges, die ihre Schullauf- bahn mit dem Abitur abschließen und dann ein Studium anstreben. „Dem Handwerk gehen die Gesellen aus und die Hochschulen platzen aus allen Nähten“, analysierte er. Dabei lohne es sich nach wie vor, einen Handwerksberuf zu erlernen. So stei- gen Handwerker deutlich früher mit guten Einkommenschancen ins Be- rufsleben ein, während Studenten oft das Schicksal haben, sich nach Stu- dienabschluss mit schlecht bezahl- ten Praktika begnügen zu müssen. Nach der Übergabe der Gesel- lenbriefe wurde Kamil Karon mit der Bestnote 1,0 als bester Holz- und Bautenschützer geehrt. Der 32-jährige gebürtige Pole lebt mit seiner Familie in Denzlingen und arbeitet dort für die Firma Chemo- bau GmbH. Aktuell strebt er bereits nach dem nächsten Ziel und besucht die Meisterschule im Holz- und Bau- tenschutz in Düsseldorf. Karon, der vor sechs Jahren nach Deutschland kam, studierte in Breslau Germanistik. Aufgrund der schlechten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt fiel 2011 für ihn die Entscheidung, zusammen mit sei- ner Ehefrau und dem Sohn auszu- wandern. In Freiburg fand er über eine Zeitarbeitsfirma Arbeit bei der Firma Chemobau GmbH in Denzlin- gen. Er habe bewusst nach einer Stelle in der Baubranche gesucht. „Baustellen haben mich immer in- teressiert“, erklärt Karon. Als ein Arbeitskollege entschied, sich zum Holz- und Bautenschützer ausbilden zu lassen, habe er den Entschluss gefasst, es ihm gleich zutun. „Dies wäre ohne die Unterstützung meines Chefs Antonino Madonia nicht mög- lich gewesen.“ Für den Denzlinger Unternehmer Madonia ist Karon ein wahrer Glückgriff und entsprechend setzt er große Hoffnungen in den zukünftigen Meister. cb Prüfung bestanden Foto: Jens Lienen Wir gratulieren den frisch gebackenen Holz und BautenschutzGesellen aus NRW zu ihrer bestandenen Prüfung im Bereich Bautenschutz: (v. l. n. r.) Vanessa Wittkopp, Kai Uwe Dobberpuhl, Tayfun Bulut, Florian Piazza und Jan Niklas van der Linde. 4 Holz und Bautenschützer wurden am 17. August im Bürgerhaus Nidda von der Innung des Bauhandwerks für den Wetteraukreis freigesprochen: (vordere Reihe, v. l. n. r.) Martin Zapotoczny, Jahrgangsbester Kamil Karon, Adnan Vural und Oguzhan Ak. Foto: Potengowski Für unseren Handwerks führers als T Unternehm Aufgaben:

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