Web_SuE_3_2017_ub

Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News nem Wandsystem. Bei Nachweisberechnungen geht es hingegen um die Bemessung eines Bauteils einschließlich ei- nes Sicherheitszuschlags. Dazu werden alle Randbedingungen realitätsnah bzw. auf der siche- ren Seite liegend angenommen. Die Annahmen hinsichtlich Au- ßen- und Innenklima, Nutzerverhalten, Startfeuchten und Materialkennwerten folgen strengen Festlegungen, die in DIN EN 15026, DIN 68800-2 so- wie den WTA-Merkblättern 6.1 und 6.2 festgelegt sind. Für Holz- konstruktionen liegt seit Kurzem Merkblatt 6.8 vor. Damit liegen die Nachweisbe- rechnungen auf der sicheren Sei- te, auch wenn die Höhe des Si- cherheitszuschlags nicht so leicht zu quantifizieren ist wie z.B. bei statischen Berechnungen. Herr Münkel schreibt weiter, „früher wäre es untersagt ge- wesen, „Wasserdampf in Holz eindringen zu lassen“. Später schreibt er über die Problematik des Beschädigens der Luftdich- tungs- und Dampfbremsbahn. Was denn nun? Es ist ein großer Fortschritt in der Fachdiskussion und in der Nor- mung im Holzbau (DIN 68800), dass bestimmte Realitäten im Baugeschehen, wie etwa gering- fügige Luftundichtigkeiten, in einem bestimmten Maße akzep- tiert werden und mit ihnen kon- struktiv umgegangen wird. Dazu ist beispielsweise in DIN 68800-2 für Holzkonstruktionen die Ein- berechnung einer Trocknungsre- serve, festgelegt. Herr Münkel kritisiert weiter so- genannte „intelligente“ Mate- rialien und meint damit wohl feuchteadaptive bzw. feuchteva- riable Dampfbremsen. Über die Namensgebung von Produkten lässt sich streiten, aber Fakt ist, dass diese Dampfbremsen sehr wohl und geprüftermaßen in der Lage sind, bei hohen relativen Luftfeuchten einen niedrigeren Diffusionswiderstand anzuneh- men als bei niedrigeren Luft- feuchten. Diese in vielen Fällen positive Eigenschaft wird in an- erkannten und akkreditierten Fortsetzung nächste Seite... Den Beitrag von Herrn Münkel aus dem letzten BUFAS-News- letter sehe ich sehr kritisch. Ich möchte hiermit einige falsche Behauptungen richtigstellen. Herr Münkel kritisiert die sug- gerierte Genauigkeit von hygro- thermischen Simulationsberech- nungen. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden: Es gibt zum einen realitätsnahe Simulationsberechnungen und zum anderen Nachweisberech- nungen. Zu realitätsnahen Simulations- berechnungen gibt es seit etwa Mitte der 1990er Jahre zahlrei- che Veröffentlichungen, die be- legen, dass sie das hygrother- mische Verhalten eines Bauteils mit einer guten bis sehr guten Genauigkeit abbilden können. Dazu wurden von beiden großen Anbietern dieser Software-Werk- zeuge (WUFI, Delphin) sowie anderen WissenschaftlerInnen Testhäuser mit umfangreichen Messungen betrieben. Auch bei den Hanseatischen Sanierungs- tagen 2016 war das Kernthema der Master-Arbeit der 1. Preis- trägerin des Nachwuchs-Inno- vationspreises der Vergleich von Messung und Rechnung in ei- „Mit Berechnungen auf der sicheren Seite“ Schützen & Erhalten · September 2017 · Seite 49

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