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Schützen & Erhalten · September 2019 · Seite 82 Neue Geschäftsidee für Begasungsfirmen N un gut. Mit den Quarantänebe- handlungen für Australien seit August 2018 gegen die Marmorierte Baumwanze (BMSB), die aus Asien eingeschleppt wurde, haben Bega- sungsfirmen immer noch alle Hände voll zu tun. Es geht ja auch gerade in die zweite Runde. Trotzdem. In einer ruhigen Minute sollte man sich einmal mit dem Thema Radon auseinandersetzen. Radon kommt in Deutschland im Boden vor und ist das Zerfallsprodukt von Uran und Radium. Als Gas dringt Radon aus dem Boden in Gebäude ein. Einige Regionen in Deutschland haben hohe Radonkon- zentrationen im Boden, so dass sich gefährliche Konzentrationen im Haus anreichern können. Nach dem Rauchen ist eine Radonexposition das zweithöchste Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Noch deutlich vor Schäden durch Asbest und andere bekannte Umweltgifte. Das Bundesumweltministeriums hat einen Radon Maßnahmenplan entwickelt. Dieser wird nun sukzessive umgesetzt. In dem Maßnahmenplan ist die Öf- fentlichkeitsarbeit zur Information der Bevölkerung festgelegt. Außerdem wird ein Leifaden entwickelt zur Bestimmung der Radonkonzentration am Arbeitsplatz. Radon wird bald medial thematisiert Es wird noch dieses Jahr verschärfte Rege­ lungen zum Arbeitsschutz und zum Schutz der Bevölkerung vor Radon geben. Die zuständigen Behörden haben die Aufgabe, die Bürger über Gesundheitsrisiken durch Radon zu informieren und ihnen Schutz- maßnahmen nahezulegen. Bis 2020müssen gemäß Strahlenschutzgesetz die Gebiete definiert werden, in denen regional eine hohe Radonkonzentration zu erwarten ist. Die Ergebnisse sind der Bevölkerung mitzu- teilen, so dass in belasteten Gebieten sowohl Messungen vorgenommenwerden können, als auch Gegenmaßnahmen bei positivem Befund. Man kann davon ausgehen, dass die besonders betroffene Region der Süden von Deutschland ist. Für Arbeitsplätze gilt, dass 300 Becquerel pro Kubikmeter nicht überschritten werden dürfen. Dies bedeutet einen hohen Messauftrag, wenn dieses Thema durch die neue Gesetzgebung in die mediale Berichterstattung gelangt. Hausbesitzer werden verunsichert, die Bevölkerung aufmerksam. Begaser sind prädestiniert Auch wenn dieses Thema zunächst eher fremd, ja geradezu alien ist, Begasungs- firmen kennen sich hervorragend mit umweltschädlichen und lebensfeindlichen Gasen und mit Messtechnik aus. Es wird zukünftig eine Dienstleistung geben, Mes- sungen in Häusern und am Arbeitsplatz vorzunehmen. Zeit, sich jetzt mit dem Thema auseinanderzusetzen, Mitarbeiter fortzubilden und eine Marketingstra- tegie zu entwickeln. Bei festgestellter Belastung, sind aufwendige Sanierungen erforderlich, bei denen zum Boden und zu den Kellerräumen hin die Wohnetagen gegen eindringendes Gas abzudichten sind. Das ist genau die Tätigkeit, die Begasungsunternehmen tagtäglich durch- führen. Neben dieser anspruchsvollen Abdichtungsmaßnahme wird man Gase und deren Verhalten besser verstehen und man kann an relativ überschaubaren Objekten (Einfamilienhäusern) den Erfolg der Abdichtungsarbeiten messen. Eigent- lich eine Trainings- und Win-Situation für die eigene Begasungstätigkeit. Lukrativ allemal und es wird helfen, saisonal be- nötigtes Personal ganzjährig auszulasten. Es ist einen Versuch wert. I DIE EX-PRESS I Berufsinformation des DSV e.V. | Wissenswertes (Bild: Christopher Titze/123rf.com)

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