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Schützen & Erhalten · September 2020 · Seite 29 Kostenaufwand von etwa 3 Mrd. € [1]. Wasserschäden in Gebäuden können die verschiedensten Ursachen haben. Betroffen sind nicht nur historische Bauwerke, sondern auch moderne Gebäude. Die Schäden sind direkt oder indirekt auf den Einfluss von Wasser zurückzuführen. Dazu gehören Regen, aufsteigende Feuchte, Rohrbrüche in Form von flüssigem Wasser. Aber auch im Inneren oder an Schichtgrenzen ver- schiedener Baustoffe kondensierender Wasserdampf. Der Tau führt langfristig zu Schäden an der Bausubstanz. Be- dingt durch den Wunsch nach schnel- lem Bauen entstehen Wasserschäden auch bereits in der Bauphase, wenn beispielsweise Trocknungszeiten für die Produktionsfeuchte nicht eingehalten werden [2, 3]. Da die natürliche Trocknung nur sehr langsam bis nicht zum Trocknungserfolg führt, wird die Trocknung mechanisch beschleunigt [4]. Herkömmliche Trock- nungstechnik arbeitet mit Luftentfeuch- tern und Heizgebläsen für die Trocknung von Böden, Wänden und Decken [2, 5, 6]. In diesem Fall dauert die Trocknung mehrere Wochen, in denen die Betroffe- nen hoher Lärmbelästigung ausgesetzt sind. Zusätzlich fallen aufgrund der Dauer hohe Kosten an. Allerdings wirken diese Techniken in erster Linie oberflächlich, sodass durch Restfeuchte beispielsweise im Inneren der Wand Folgeschäden verursacht werden können. Wasserschä- den in Wänden sollten deshalb immer gesondert behandelt werden. Neben der Mikrowellen- und Heizstabtrocknung rückt hier die intelligent geregelte Infra- rottrocknung immer mehr in den Fokus der Sanierungsunternehmen [2, 7]. Infrarottrocknung Infrarotstrahlung ist langwellige Strahlung im Bereich von 780 nm bis 1 mm und damit – im Gegensatz zur Mikrowellenstrahlung – für den Men- schen unbedenklich. Die bekannteste Infrarotstrahlungsquelle ist die Sonne. Sie versetzt Moleküle in Schwingung. Die auf diese Weise zugeführte Ener- gie führt zu einem Temperaturanstieg des bestrahlten Körpers. Dieser Effekt wird bei der technischen Trocknung mit Infrarotheizplatten genutzt. Die Strahlung wird von der Wand und besonders gut vom darin enthaltenen Wasser absorbiert. Nachteilig wirkt sich bei ungeregelter, herkömmlicher Infra- rottrocknung die geringe Eindringtiefe der Infrarotstrahlung in das Material aus. Dies führt zum schnellen Erreichen der Maximaltemperatur an der Wandober- fläche, während die Wärme nicht ins Wandinnere gelangt. Die anfänglich schnelle Trocknung durch den Flüssig- wassertransport, durch die Kapillarkräfte in den Poren [5, 6, 8, 9, 10], reißt durch das Austrocknen der oberen Schichten ab. Die weitere Trocknung erfolgt nur noch durch die deutlich langsamere und energieaufwändige Dampfdiffusi- on durch die Poren [5, 6, 8, 9, 10]. In Laborversuchen wurde untersucht, wie FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE Heißluftverfahren gegen Holzschädlinge oder Echten Hausschwamm Schonende Behandlung von Objekten  www.groli.de  info@groli.de  0351 - 454 15 48 0

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