Schützen & Erhalten - page 3

Schützen & Erhalten · Dezember 2013 · Seite 3
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erbunden…
... so fasste unser allseits geschätzter
Rechtsgelehrter Dr. Uwe Meiendresch seine
Eindrücke des 63. Verbandstages auf der
idyllischen Insel Usedom zusammen.
Was waren das auch für aufregende Tage Mitte
September. Die gesamte Nation in gespannter
Erwartung. Wahlen stehen an. Die Blicke auf-
merksam zum Podium gerichtet. Die Ohren ge-
spitzt, um sich ja keine noch so unscheinbar da-
herkommende Information entgehen zu lassen.
Wird es wieder gelingen? Wird der Kandidat in
seinem Amt bestätigt? Und dann die Erlösung –
absolute Mehrheit – ein Traumergebnis – Dietrich
Müller hat es wieder geschafft. Two more Years
als Rechnungsprüfer des Verbandes. Gefeiert mit
Standing Ovations von einem dankbaren Plenum.
Dagegen wirkte die ungeschickterweise auf
dasselbe Wochenende terminierte Veranstaltung
in Berlin wie eine sprachlich und intellektuell li-
mitierte Schulsprecherwahl der Polytechnischen
Oberschule in Templin, obwohl auch hier ein
weiteres Urgestein des politischen Lebens ihre,
wenn auch erheblich knappere, Wiederwahl feiern
durfte (Angela Dorothea Merkel – D. M. – welch
Analogie der Geschichte).
Aber zurück zu den Wahlparties an den ver-
schiedensten Orten der Insel. Barbecue im In-
nenhof der exquisiten Wohnanlage,
ein Hauch von Haute Couture im
Festzelt an den Gestaden der Ostsee,
das konspirative Treffen der Möwen-
schiss-Connection in Uwe’s Fischer-
hütte mit praktiziertem Tierschutz
und Wahl des Königspinguins.
Und last but not least der le-
gendäre Festabend mit Buffet im
liebevoll umdekorierten Speisezim-
mer des Tagungshotels, bei dem die
stets bemühte Tanzcombo mit einem
bunten Strauß ausgefallener Evergreens auch den
letzten angeblich unterschenkelamputierten Hy-
pochonder auf die Tanzfläche lockte.
Doch keine Rose ohne Dornen, keine Flam-
me ohne Rauch, keine alkoholische Konsum­
höchstleistung ohne Kater.
So gab es doch in diesen Tagen zwei Ereig-
nisse, die den Unterzeichner zum Innehalten, ja
zur inneren Einkehr bewegten.
Zum einen war dies die organisatorische
Höchstleistung unseres Geschäftsführers bei der
Eröffnung des Buffets am Festabend – er gibt die
kulinarischen Genüsse wie immer zur Plünderung
frei, diesmal jedoch tischweise, was grundsätz-
lich eigentlich nicht zu bemängeln wäre. Aber
anstatt sich auf seine Wurzeln zu
besinnen, auf seine Fürsprecher in
allen Lebenslagen, seine Lobbyisten
und Freunde – was tut er aus falsch
verstandener Compliancekultur? Er
lässt die Tische der NRW-Delegati-
on erst ganz zum Schluss antreten,
ein Fauxpas, der im Landesverband
noch zu erheblichem Diskussionsbe-
darf führen wird.
Aber was ist dies gegen die Mel-
dung, die scheinbar so beiläufig am
Ende der Tagung verkündet wurde. El Presidente
Horst Eickhoff will im nächsten Jahr nicht mehr
zur Wahl antreten. Der Mann, der maßgeblich da-
ran beteiligt war, dass der DHBV den Stellenwert
hat, der angemessen ist, vergleichbar mit dem
FCBayern der Liga, dem Knut unter den Eisbären,
dem Thomas Gottschalk unter den Gummibärchen
und dem Kölner Dom unter den Kapellen. Große
Fußstapfen wollen ausgefüllt werden – man darf
gespannt sein.
In diesem Sinne in Vorfreude auf
Bad Wildungen 2014
Ihr Ralf Hunstock
Editorial
Hochverehrte DHBV-Mannschaft,
unser Verband ist wohl noch nie so
bekannt geworden, wie in dem zurück-
liegendem Jahr. Ob beim Zentralverband
des Deutschen Baugewerbes (ZDB), beim
Deutschen Arbeitgebertag, den Hand-
werkskammern oder deren Zentralverband
(ZDH) – überall hat man ein offenes Ohr
für unsere Belange, ein Lob für unser En-
gagement. Auch die Zusammenarbeit mit
den seit Jahren befreundeten Verbänden
WTA und BuFAS war noch nie so eng und
konstruktiv, wie sie sich derzeit darstellt.
Ein herzliches „Dankeschön“ an alle, die hierzu
beigetragen haben und uns bei unserer Arbeit
zur Seite stehen.
Die Erfolge der jüngsten Vergangenheit
dürfen uns aber keinesfalls dazu verleiten, uns
selbstzufrieden zurückzulehnen, sie sollten viel-
mehr Ansporn sein, weitere, bisher noch ver-
schlossene Türen zu öffnen, um unsere Belange
und Forderungen auch dort kraftvoll einbringen
zu können.
Seit Februar dieses Jahres besuchen 27 Mei-
steranwärter die Meisterausbildung im Holz- und
Bautenschutz bei der Handwerkskammer Düssel-
dorf. Im Februar des kommenden Jahres wird die
Handwerkskammer Weimar es den Düsseldorfer
Kollegen gleich tun und ebenfalls einen Meister-
kurs anbieten. Und dann werden auch dort die
Dozenten größtenteils aus den eigenen Reihen
kommen. Das wird keinen sonderlich überra-
schen, denn wer könnte außer dem DHBV die-
se Aufgaben in der geforderten Fachkompetenz
angemessen leisten? Um es noch deutlicher zu
sagen: Geht es um Qualität im Holz- und Bauten-
schutz, dann ist der DHBV das Maß aller Dinge.
Dies macht mich stolz, gerade in Zeiten,
wo die Qualität der Handwerksleistung nicht zu
Unrecht mehr und mehr in Frage gestellt wird.
Mich erschreckt es zu hören, welche Heer-
scharen von Handwerkern zweifelhafter Qualifi-
kation sich aus den neuen EU-Mitgliedstaaten
allein bei der HWK Düsseldorf als „Selbststän-
dige Unternehmer“ angemeldet haben. Der Zoll
bemüht sich nach eigenen Aussagen zwar redlich
die Schwarzarbeit auf Baustellen einzudämmen,
ist aber hoffnungslos unterbesetzt.
Dies ist allerdings nur eine der vielen Bau-
stellen, die uns in Zukunft das Leben nicht leich-
ter machen. Denn blickt man wachen Auges nach
Berlin, so muss man sich die Frage stellen: Warum
kümmern sich die Politiker nur so wenig um den
Mittelstand, der wie immer die Zeche bezahlen
muss? Und wer, wenn nicht der Mittelstand, bil-
det denn in Deutschland in Zukunft noch aus?
Wenn die großen Unternehmen heute annoncie-
ren, sie hätten viel zu wenige Fachkräfte, dann
haben genau diese Herren in der Vergangenheit
viel zu wenige Lehrlinge eingestellt.
Der Fachkräftemangel wird auch für unsere
Branche in den kommenden Jahren zu einem
großen Problem werden, vielleicht sogar zu dem
größten. Deshalb mein dringender Appell an Sie
alle: Wenn Sie die Möglichkeit haben auszubilden
und zusätzlich das Glück haben einen geeigneten
Auszubildenden zu finden, zögern Sie nicht. Gute
Mitarbeiter sind die wichtigste Investition in die
Zukunft. Entsprechend freuen wir uns über jede
Rückmeldung von Ihnen, in der Sie uns mittei-
len, dass auch Sie zu den Ausbildungsbetrieben
gehören oder dass Sie selbst oder einer Ihrer
Mitarbeiter die Meisterschule besuchen.
In der Hoffnung, dass Ihre Auftragsbücher
gewinnbringend und gut gefüllt das neue Jahr
einläuten, verbleibe ich mit meinen besten
Wünschen für die vor uns liegenden Festtage in
herzlicher Verbundenheit.
Ihr
Horst Eickhoff,
Verbandspräsident
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