Schützen & Erhalten - page 35

Schützen & Erhalten · September 2001 · Seite 27
FÜR DIE PRAXIS
Schnellanalyse von Holzschutzmitteln
Alle Farbreaktionen sind mit
Reagenzien durchgeführt, die
nicht als kanzerogen oder Ähn-
liches eingestuft sind. Deshalb
fehlen auch einige bekannte
Lösungen. Für die Reaktionen
gilt jedoch, dass sie entspre-
chende chemische Kenntnisse
erfordern und der für den Um-
gang mit Chemikalien notwen-
digen Sachkunde bedürfen.
Die aufgeführten Reagenz-
lösungen sind nicht fertig im
Handel zu bekommen. Die ein-
zelnen Komponenten können
über den Chemikalienhandel,
zum Beispiel bei Merck oder Ald-
rich bezogen werden.
Ihre Anfertigung ist nicht
sonderlich schwierig, einige
Übung ist aber erforderlich.
Gleichfalls ist für ihre Anwen-
dung Übung notwendig, um die
Reaktionen richtig zu deuten.
Das heißt, vor der praktischen
Anwendung sollte erst einmal
an bekannten Holzproben ge-
übt werden.
Da dem Autor bereits meh-
rere Anfragen zur Lieferung der
Reagenzien vorliegen, wäre bei
Interesse eine Anfrage willkom-
men, anhand derer über eine
Produktionsaufnahme entschie-
den werden könnte.
Zusammenfassung
Für die anorganischen Wirk-
stoffe Bor, Fluor und Kupfer sind
einfache Farbreaktionen nutz-
bar, deren Umschlagspunkte an
der Wirksamkeitsschwelle orien-
tiert sind und somit eine den
Anforderungen der Praxis ge-
rechte Nachweismöglichkeit
bieten.
Vor allem der Bornachweis
kann von ausführenden Betrie-
ben anschaulich als Qualitäts-
kontrolle genutzt werden, da Bor
zu den gegenwärtig meist ver-
wendeten Wirkstoffen gehört.
Für die Reaktionen gilt je-
doch, dass sie entsprechende
chemische Kenntnisse erfordern
und der für den Umgang mit
Chemikalien notwendigen Sach-
kunde bedürfen Geprüfte Schäd-
lingsbekämpfer und Inhaber
eines Sachkundenachweises
Holzschutz sollten diese Forde-
rung erfüllen.
„
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