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Es schreibt für Sie: RA Andreas Becker Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Nienburger Str. 14a · 30167 Hannover Telefon: (0511) 1231370 Telefax: (0511) 12313720 E-Mail: info@becker-baurecht.de Internet: www.becker-baurecht.de Es schreibt für Sie: Diplom-Betriebswirt Wolfgang Krauß Seit über 25 Jahren in der betriebswirtschaftlichen Beratung von Handwerks betrieben tätig Kolbing 35 · 83556 Griesstätt Telefon: (08039) 9097220 Mobil: (0172) 7499102 E-Mail: wolfgangkrauss-beratung@ t-online.de Internet: www.beratungfuershandwerk.de www.die-erfolgswerker.de BETRIEBSWIRTSCHAFT © shirotie/Depositphotos Schützen & Erhalten · März 2022 · Seite 36 Die Mitarbeiterwunschliste I nsbesondere vor dem Hintergrund der sich weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels entscheidet der Erreichbarkeitsgrad der persönlichen Work-Life-Balance mehr denn je über die Auswahl des Arbeitgebers. Lange vorbei die Zeiten, in denen der Mitarbeiter froh sein musste, einen „sicheren Arbeitsplatz“ oder einen Ausbildungsplatz „mit Aussicht zur Übernahme“ angeboten zu bekommen. Neben der Frage, wie man an neue Mitarbeiter kommt, sollte hierbei aber nicht der Blick darauf vernachlässigt werden, die vorhandenen Mitarbeiter auch halten zu können. Und dies nicht nur vor dem Hinter- grund einer rein betriebswirtschaftlichen Betrachtung, wo der Verlust eines Baustellenmitarbeiters im Jahr auch den Verlust eines Kostendeckungsbeitrages in Höhe von rund 20.000,- Euro bedeutet. Wie sich in zahlreichen Mitarbeiterge- sprächen in Handwerksbetrieben immer wieder gezeigt hat, sind die konkreten Mitarbeiterwünsche doch weniger abs- trakt, als oft in theoretischen Abhand- lungen zur Mitarbeitermotivation und Zielsetzung und -erreichung zu lesen ist. Fasst man diese zusammen, so er- freuten sich hierbei nachfolgende Punkte einer besonderen Beliebtheit: – Heimatnahe Baustellen – Bezahlung von Fahrtzeiten – Feste Gruppen bzw. immer der gleiche Kollege – Firmenfahrzeug auch zur privaten Nutzung – Freitags früher Schluss – Faire Bezahlung im Vergleich zu den Kollegen – Flexible Urlaubsgestaltung Während die Erfüllbarkeit einiger Wün- sche, wie der Wunsch nach möglichst Heimat nahen Baustellen, auch von den jeweiligen Rahmenbedingungen abhängt, kann auf andere Wünsche eher eingegangen werden. So ist die wöchentliche Verteilung der Arbeitszeit, mit einer reduzierten Arbeitszeit am Freitag, im Handwerk schon lange keine Ausnahme mehr. Auch bei der Urlaubsgestaltung gibt es bereits Lösungen, die versuchen, mög- lichst vielen Ansprüchen gerecht zu wer- den. Durch bspw. einen abgestimmten Verteilungszeitraum, der eine festgelegte „Kernurlaubszeit“ in den Ferienzeiten vorsieht, den Restanspruch entsprechend den betrieblichen Erfordernissen. Nicht selten stimmen sich hierbei die Mitarbeiter/-innen untereinander sehr erfolgreich ab. Andere Wünsche können leider nicht immer so leicht erfüllt werden. So setzt der Wunsch nach der Be- zahlung von Fahrtzeiten betriebswirt- schaftlich eben auch eine entsprechende Weiterverrechenbarkeit an den Kunden voraus. Was in der Praxis allerdings nicht dem Regelfall entspricht, es sei denn, es gibt eine bindende tarifvertragliche Regelung. Auch lässt der konkrete Baustellen ablauf es nicht immer zu, das feste Kolonnen von Anfang bis Ende an der Ausführung beteiligt sein können und es zu einem „Springertum“ kommt.
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