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Schützen & Erhalten · Dezember 2021 · Seite 14 Notwendigkeit, die Fugen auszuräumen, kann dies bei 24er Wänden durchaus zu statischen Problemen führen (Bild 10). Zusätzlich muss das Mauerwerk auch noch gebohrt und verpresst werden – dem Tragwerksplaner freut‘s. Apropos Bohren: Im Zuge der Schwammbekämpfung im Mauerwerk existieren 2 verschiedene Bohrlochverfahren; eins mit und eins ohne Druck. Entscheidet man sich für die druck- lose Variante (Bild 11), sind die Boh- rungen mit einem Winkel von ca. 45° herzustellen. Dadurch ist ein Füllen der Bohrlocher und die Depotwirkung der Schwammsperrmittel erst möglich. Denn aus nahezu horizontalen Bohrungen würde das Mittel wieder herauslaufen. Aus geometrischen Gründen kann man unmittelbar unterhalb einer massiven Decke keine Bohrlöcher mit einem Neigungswinkel von 45 ° herstellen – es sei denn, die Decke wird abgerissen. Da dies nicht geschah, musste man horizontal bohren (Bild 12). Dass in der obersten Bohrlochreihe nur ungenügend Schwammsperrmittel eingebracht wer- den konnte, ist sicher nachvollziehbar. Nur blöd, dass genau hier der Hotspot mit Fruchtkörper- und Myzelbildung des Echten Hausschwamms lag. Zum Schluss noch ein Klassiker einer fehlgeleiteten Holzschutzbehandlung bzw. deren Vorbereitung – die Kontroll- schläge. Im Punkt 9.1.1 der aktuellen Holzschutznorm sowie in der Norm aus dem Jahr 2012 wird dies genau beschrieben: „Liegen Schäden durch Tro- ckenholzinsekten vor, die zur Festigkeits- beeinträchtigung führen können, sind alle Holzbauteile an den zugänglichen Kanten im Splintholzbereich mit angemessener Häufigkeit zu prüfen (z. B. durch An- ritzen, Anbeilen, Anbohren), so dass Befallsintensität und -ausmaß hinlänglich festgestellt werden können.“ In den Vor- gängernormen von 1974 und 1992 ist FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ Bild 7: Sämtliche Hölzer in einer 200 Jahre alten Kirchen- decke wurden mit Holzschutzpackern bestückt. Hausbock- schäden waren nicht vorhanden. Bild 9: Packer in der Dielung enden im Freien. Bild 8: Beidseitig der Nagelreihe befinden sich Packer in der Dielung. Bild 10: Tragende 24er-Wand mit gefährlicher Querschnittsreduzierung durch Beseitigung des Fugenmörtels