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Schützen & Erhalten · Dezember 2021 · Seite 17 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ kann der Primer als Haftungsver- mittler nicht binden! Lose, haf- tungsmindernde Bestandteile stören das Verbundverhalten und sind vor dem Auftrag einer Grundierung zu entfernen! Übrigens, die FPD muss mit 0,5 N/mm² ein 2,5-fach höheres Verbundverhalten auf vorbereiteten WU-Betonbauteilen gegenüber einer Polymermodifizierten Bitumen- dickbeschichtung (PMBC) vorweisen können. – Die Abdichtung gegen drückendes Wasser ist nach den Vorgaben des allgemein bauaufsichtlichen Prüfzeugnisses aufzubringen. Die Mindesttrockenschichtdicke beträgt 4 mm. Herstellerabhängig wird eine Verstärkungseinlage mittig einge- baut. Die FPD-Abdichtung wird min- destens 15 cm breit auf die Stirnsei- te der vorbereiteten WU-Betonsohle appliziert und am Ende auf „Null“ ausgezogen. So ist ein Hinterlaufen durch Wasser ausgeschlossen. – Es sollten Referenzflächen im Zuge der Ausführung auf der Stirnsei- te der Betonsohle, außerhalb der abzudichtenden Fläche, angelegt werden. Es empfiehlt sich, diese Musterflächen Abschnittsweise, je Gebäudeseite mindestens einmal, spätestens je 10 Meter Abstand voneinander vorzuhalten. – Mit dieser Referenzfläche kann der Trocknungsfortschritt und die Haftung zerstörend geprüft werden. Die Prüfergebnisse der Haftungs- und Durchtrocknung sind neben der Untergrundvorbehandlung und Nassschichtdickenmessungen wäh- rend der Verarbeitung als Qualität sichernde Leistungen im Ausfüh- rungsprotokoll zu dokumentieren. Außenliegende streifenförmige Fugenabdichtung auf WU-Betonbauteile Im Bereich streifenförmiger Fugenab- dichtung ist der Zementleim mindestens 15 cm breit, beidseitig neben der Fuge, mechanisch mit geeignetem Schleifgerät zu entfernen. Bei Vorhandensein eines Sohlüberstandes wird die Sinterschicht entfernt – die Betonoberfläche bis auf das Korn freigelegt. Außenecken werden unter 45° angefast. Verunreinigungen und Rückstände von Schalölen sind zu entfernen. Um den Verbund zum Untergrund sicherzustellen und um eine Hinterläufigkeit bei Wassereinwirkung zu vermeiden. Offene Fugen, Fehlstellen > 5 mm werden mit systemkompatiblem Dich- tungsmörtel verschlossen. Die Mörtel- plombe im Bereich der Wandaufstands- und Elementfugen dient der Abdichtung als druckfeste Rücklage. Grundierung kann herstellerabhängig, wie bereits erwähnt, zur Oberflächenverfestigung oder zum Binden letzter Staubpartikel zum Einsatz kommen. Poren in der Betonoberfläche können zur Blasenbildung in der frischen Be- schichtung führen. Um dieses Risiko zu reduzieren, ist eine Kratzspachtelung aus FPD auszuführen, die vor dem nächsten Arbeitsgang abgebunden sein muss. Beidseitig der Fugen der WU-Bauteile wird die FPD-Abdichtung 2-lagig, min- destens in 15 cm Breite je Seite und einer Trockenschichtdicke von 4 mm mit Verstärkungseinlage ausgeführt. Statt dem Glasgittergewebe kann auch ein geprüftes, gewebekaschiertes Kunst- stoff- oder Elastomerband in die frische Abdichtung eingearbeitet werden. An Kreuzungspunkten von Fugen werden die Verstärkungseinlagen bzw. die Bän- der überlappend und vollflächig mit FPD verklebt. Es sind die Angaben des für diesen Anwendungsbereich geforderten abPs gemäß den PG-FBB, Teil 1 einzu- halten. 2) Untergrundbeurteilungen für nachträgliche Bauwerksab­ dichtungen Ziele der Bauwerksabdichtung im Be- stand können – die Beseitigung lokaler oder flä- chiger Feuchteschäden und deren Folgeschäden sein, Bild 1: Untergrundvorbereitung an der WU-Betonsohle Bild 2: Haftungsmindernde Bestandteile Bild 3: Beispiel für das Anlegen einer Referenzfläche für die Haftungs- und Durchtrocknungskontrolle FPD-Flächen­ abdichtung Referenz- fläche

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