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Schützen & Erhalten · Dezember 2021 · Seite 20 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ Verstärkungseinlage durchgeführt werden. Bewertung Die flächige Haftung ist gegeben, wenn die Trennung zwischen den Lagen erfolgt. Reißt das Gewebe die Abdich- tungsschicht vom Untergrund ab, ist die Altabdichtung nicht tragfähig und muss vollflächig vom Untergrund entfernt werden. Nachträgliche Bauwerksab­ dichtungen erdberührter Bauteile mit FPD Nach Feststellung der Tragfähigkeit sind alle zu beschichtenden Oberflächen gründlich zu reinigen und nicht fest- sitzende Bestandteile der bituminösen Altabdichtung zu entfernen. Fehlstel- len müssen ergänzt werden, um eine gleichmäßige Schichtdicke der folgenden Abdichtung sicherzustellen. Aus der reaktiven FPD-Abdichtung lässt sich ein Egalisierungsspachtel und Vorberei- tungsmörtel erstellen. Die Abdichtungs- matrix kann nach Herstellerangaben mit ofengetrocknetem Quarzsand, im Mischungsverhältnis 1:2 – 1:3 nach Gewichtsteilen verschnitten, und als Kratzspachtelung und Ausgleichsmörtel verwendet werden. Der Vorteil der bindemittelreichen Egalisierungsspach- telung liegt gegenüber zementhaltigen Feinmörtelschichten darin, dass die Haf- tung durch die Dispersionskomponente sichergestellt ist und keine Anreicherung von Bindemitteln an der Oberfläche auf- tritt. Beeinträchtigungen der Haftung von Folgeschichten durch minderfeste Sinterschichten sind ausgeschossen. Rückdurchfeuchtungen aus dem Untergrund sind auszuschließen. Durch- feuchtungen im Wandsohlenbereich sind mit MDS, nicht rissüberbrückend, mindestens 25 cm über Fundament- vorsprung vorzudichten. Bei flächigen Durchfeuchtungen des Abdichtungsun- tergrundes muss der Hinterfeuchtungs- schutz ausgeführt werden, um die Trock- nung und Verbundhaftung des flüssig aufzutragenden Abdichtungsstoffes zum Untergrund sicherzustellen. Mineralische, saugfähige Untergrün- de werden herstellerabhängig grundiert. Die Grundierung richtet sich in Material und Anwendung nach dem Untergrund. Bituminöse Altabdichtungsuntergründe werden mechanisch gereinigt und mit einer herstellerspezifischen Haftbrücke versehen. Die Kontaktschicht zur vor- handenen Bitumenabdichtung wird aus einer Kratzspachtelung aus FPD erfah- rungsgemäß flächendeckend ausgeführt. Vor dem Auftrag der FPD-Abdichtung muss die Kontaktbrücke vollständig durchtrocknet sein. Die nachträgliche Außenabdichtung erdberührter Bauteile mit FPD kann senkrecht, waagerecht und geneigt eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt je nach Konsistenz im Streich-, Spachtel- oder Spritzverfahren mit geeigneter Spritzma- schinentechnik. FPD sind in mindestens zwei Arbeitsgängen und abhängig von der Wassereinwirkung, mit oder ohne Verstärkungseinlage, auszufüh- Bild 9: Untergrund tragfähig Bild 10: Nachträgliche erdberührte Bauwerksab­ dichtung auf mineralischem Untergrund Bild 11: Nachträgliche Bauwerksabdichtung auf bituminösen Untergrund

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