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Bild 4: Eine Wirkung gegen Schimmelpilze kann bei beiden Präparaten nicht festgestellt werden. Das ist so auch in (12) nachlesbar. Es ist auch hier nicht erkennbar, dass sich stattdessen eine andere Besiedlung eingestellt hätte, die den Schimmelpilz unterdrückt. Kontrolle A B Schützen & Erhalten · Dezember 2021 · Seite 36 FACHBEREICHE I SCHIMMELPILZE Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 dar- gestellt. Mittel F verspätete sich etwas und wurde daher nicht untersucht. Und funktioniert es? Für einen ersten Versuch beschränken sich die Untersuchungen auf die Wirk- samkeit der Produkte A und B. A enthält eine hohe Anzahl an unterschiedlichen Bakterien sowie Hefen und entspricht so am ehesten den Beschreibungen Effektiver Mikroorganismen. Auch er- gaben sich keine Hinweise, dass andere Substanzen enthalten sind, die einen bioziden Effekt zeigen könnten und so den Effekt verfälschen würden. Produkt B ist das genaue Gegenteil und dürfte mikrobiologisch nicht aktiv sein, jedoch wird eine Wirkung durch das enthaltene Biozid BIT erwartet. Getestet wird sowohl gegen eine Mischung coliformer Bakterien inkl. Escherichia coli aus einem frisch nach- gewiesenen Fäkalschaden sowie gegen den Schimmelpilz Aspergillus acidus. Die Testkeime wurden wie in (12) beschrie- ben auf Nährböden ausplattiert und dann mit 1,5 ml der EM-Lösungen A und B beträufelt. Anschließend wurden die Nährböden inkubiert. Gleichzeitig wur- den Kontrollproben angesetzt, d.h. auf diesen konnten die ausgebrachten Keime ungehindert wachsen. Die Ergebnisse sind in den Bildern 3 und 4 dargestellt. Wie sind die Ergebnisse zu bewerten? Als wesentliches Ergebnis ist festzuhal- ten, dass auf keinem Testnährboden das Anwachsen einer anderen Kultur nach- gewiesen wurde, als zuvor überimpft. Dass EM andere Organismen verdrängen, konnte nicht nachgewiesen werden. Das Produkt B mit einer nicht uner- heblichen Anzahl an antimikrobiellen Bestandteilen hat bei Coliformen Bak- terien eine gute Wirkung gezeigt. Dazu wären aber keine Bakterien erforderlich gewesen, allein das enthaltene BIT reicht aus, um Bakterien am Auskeimen und Wachsen zu hindern. Bei Aspergillus aci- dus sah es dann nicht mehr ganz so gut aus. Hier wäre ein anderer Biozidcocktail erforderlich gewesen. Und Produkt A? Trotz hoher Anzahl an Hefen und Bakterien konnten die EM im Produkt A weder einen Befall von Schimmelpilzen verhindern noch das Wachstum von Fäkalkeimen unter- drücken. Selbstverständlich handelt es sich um erste Ergebnisse, die Versuche sind zu wiederholen und dann auch unter Einbeziehung der Produkte C, D, E und F. Es ist ebenso eine Anwendung auf Bau- stoffen zu prüfen. Doch die Ergebnisse sind ernüchternd und decken sich mit Ergebnissen aus praktischer Anwendung und der Literatur (12). Es bleibt dabei: Befall muss entfernt werden. Durch Rückbau von Bauteilen, Entfernen der betroffenen Baustoffe oder wenn möglich, durch eine Reinigung ge- schlossener Oberflächen und abrasiven Sanierungsverfahren. Und Bierhefe ist am besten in einem Pils aufgehoben. Wenn man es dennoch mit den EM macht Fällt man unter die Biostoff-Verordnung. Denn beim Behandeln von Baustoffober-
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