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Schützen & Erhalten · Juni 2022 · Seite 16 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ Bild 3: Vergleich der Wassereintritts­ öffnungen Übergabeschacht kann zusätzlich die Funktion als Pump-/ und Versi- ckerungsanlage oder Kanalanschluss erfüllen. Die Hebeanlage und Rückstausicherung müssen zugäng- lich sein und regelmäßig gewartet werden. – Hebepumpenanlagen sind für das anfallende Dränwasser zu bemes- sen. – Poren mineralischer Dränschichten aus filterstabilem Kies müssen mit einer Filterschicht vor Verschlam- mung geschützt werden. Filtersta- biles Geotextil kann vollflächig vor der Sickerschicht und der Kiespa- ckung eingebaut werden. An den Stößen ist eine mindestens 10 cm breite Überdeckung herzustellen. So werden Feinbestandteile des Bodens zuverlässig zurückgehalten und es entsteht eine filterstabile Dränschicht. Die Funktionsfähigkeit der Dränanlage wird dauerhaft vor Verschlammung gesichert. Beeinträchtigungen des staufreien Abflusses durch Verschlammung, Hinterspülungen oder Ähnliches ist zu vermeiden. – Nichtmineralische Dränelemente vor Wänden aus Platten oder Matten sind lückenlos zu verlegen. Drän- platten werden im Verband mit geeigneten Klebern fixiert. Typische Fehlleistungen Rollenware kann das Gefälle von 0,5 % des Stangendränrohrs nicht sicherstellen. Stangenware ist hierfür geeignet, und bei jedem Richtungswechsel der Dränleitung ein Spül- und Kontrollschacht zwecks Inspektion oder Spülung der Dränleitung anzuordnen. Das gelbe Dränrohr ist für den Garten-/ Landschaftsbau (Gala-Bau) konzipiert und erfüllt nicht die geforderte Wasse- reintrittsfläche von ≥ 80 cm²/m. Prüfung, Kontrolle und Wartung Nach Fertigstellung der Dränanlage ist diese vor Verfüllung der Baugrube möglichst mittels Spiegelung oder Kame- rabefahrung zu prüfen. Das Prüfergebnis ist zu dokumentieren und dem AG zur Abnahme vorzulegen. Die Funktions- fähigkeit der Dränanlage ist jährlich zu überprüfen. Zur Reinigung eignet sich gebräuchliche Kanalspültechnik. Ebenso sind eigebaute Rückstauventile und Pumpen zu warten. Der Auftraggeber ist auf diese Wartungspflichten hinzu- weisen. Ein Wartungsvertrag ist für die dauerhafte Sicherstellung der Funktion zu empfehlen. Ausblick Die DIN 4095 muss dringend moder- nisiert und aktualisiert werden. Die Arbeiten an der Drännorm, aus dem Jahre 1990 wurden bereits 2018 auf- genommen. Die zukünftige Aufteilung der Norm erfolgt in 3 Teile. Allerdings sind die Arbeiten noch nicht beendet. Bisherige Planung für die Novellierung der DIN 4095 sehen die Übernahme und Aktualisierung bewährter Inhalte der DIN 4095:1990 vor. Die Veröffentlichung des Entwurfs der DIN 4095-1 soll im Sommer 2022 erfolgen. Inhalte werden neben Allgemeinem, Begriffe, Wassereinwirkun- gen aus dem Baugrund als Schnittstelle zwischen geotechnischer Baugrundun- tersuchung und bautechnischer Planung zum Feuchteschutz bzw. Abdichtung o. ä. des Bauwerks sein. Parallel werden die Arbeiten an DIN 4095-2 und -3 vorgesehen. Literaturhinweise DIN 4095 Dränung zum Schutz baulicher Anlagen DIN 18533-1:07-2017 Abdichtung erdberührter Bauteile VbU Merkblatt Dränung zum baulicher Anlagen Schutz baulicher Anlagen Bildnachweise Abb. 1 FPD Richtlinie der Deutschen Bauchemie Abb. 2 + 3 Merkblatt Dränung des VBU Hessen e.V. Titelbild Autor Bild 1 Deckblatt des Merkblatts Dränung des VBU Hessen e.V. Bild 2 Hans-Axel Kabrede, Rhede Bild 3 Andy Bödecker, Datteln Bild 4 Autor Bild 4: Ungeeignete Höhenlage und Verlegung der Dränungsleitung Bild 2: Ungeeignete Rollenware da nicht im Gefälle verlegbar

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