web_S&E_04_2022_ub
DEUTSCHLAND INFORMATIONEN Insbesondere der Übergangsbereich der In- nen- auf die Außenabdichtung muss dabei bei der Planung und Ausführung beachtet werden, damit keine Feuchteausbreitung von den von innen abgedichteten Wandbe- reichen in daran angrenzende, von außen abgedichtete Wandbereiche stattfindet. Auf Grundlage langjähriger Praxiserfahrun- gen beschreibt das aktuelle Merkblatt da- her zwei Möglichkeiten des Abdichtungs- übergangs, welche in Abhängigkeit der Wassereinwirkungsklasse objektspezifisch zu planen und auszuführen sind. Findet ein Übergang von Innen- zur Außen- abdichtung bei der Wassereinwirkungs- klasse W1-E (Bodenfeuchte) statt, ist im Übergangsbereich die Ausführung einer vertikalen Kapillarsperre im Bohrlochin- jektionsverfahren eine Möglichkeit. Die dazu einsetzbaren verschiedenen Injekti- onsstoffe und Verfahrensweisen sind im WTA-Merkblatt 4-10 „Injektionsverfahren mit zertifizierten Stoffen gegen kapillaren Feuchtetransport“ beschrieben. Hierbei ist insbesondere zu beachten, dass sich die beiden Flächenabdichtungen mit der Kapil- larsperre mindestens 30,0 cm überlappen müssen. Bei der Wassereinwirkungsklasse W2-E (drückendes Wasser) sind Kapillarsperren für die Trennung von Innen- und Außen- abdichtungsfläche nicht funktionstüchtig, da ein druckwasserbeständiger Übergang in der Wand geplant und ausgeführt wer- den muss. Dieser kann, nach statischer Prüfung im Vorfeld, durch Schlitzen des Wandquerschnittes mit geeigneten Mate- rialien, wie z.B. einem wasserundurchläs- sigen Betonkern, erfolgen. Anschließend wird die Innen- und Außenabdichtung an diesen Übergang druckwasserdicht über- lappend angeschlossen. Bei der nachträglichen Abdichtung von Be- standsbauten sind in der Praxis aber nicht nur Abdichtungssysteme gegen von außen eindringender Feuchte im Wandbereich notwendig, sondern vielfach sind auch vorhandene Bodenkonstruktionen, wie z.B. Magerbetonbodenkonstruktionen, durch- feuchtet und schränken dadurch bedingt die Nutzung der Räume durch die daraus resultierenden Verdunstungsprozesse in das Rauminnere stark ein. Im neuen Merkblatt werden erstmalig detailliert Verfahren zur Bodenflächenab- dichtung bei der Wassereinwirkungsklasse W1-E von kapillar durchfeuchteten Boden- konstruktionen, wie z.B. Ziegelböden, Ma- gerbetonplatten und wasserdurchlässige Betonplatten beschrieben. Die dazu einsetzbaren Abdichtungsstoffe werden im Kapitel „Verarbeitung der Stof- fe“ aufgeführt. Auch hochwertige Betonbodenkonstruktio- nen aus WU-Beton können bei der Wasser- einwirkungsklasse W2-E „Drückendes Was- ser“ Abdichtungsprobleme im Bereich von Fugen, Rissen und lokalen Fehlstellen auf- weisen. Hierbei verweist das Merkblatt als Lösungsansatz auf bewährte Systeme, wie z.B. Rissinjektionen, Schleierinjektionen, Abdichtung mit MDS oder FPD oder auch das Verkleben von Abdichtungsbändern. Schützen & Erhalten · Dezember 2022 · Seite 79
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