S&E Glossary

Dämm- oder Isoliermaterial verwen- det, ist sicherzustellen, dass das Material keine Chloride enthält. (10,11) Im Lebensmittelbereich ist es ja quasi dauerfeucht, also muss ver- mieden werden, dass die verbauten Materialien korrosive Stoffe frei- setzen oder aber selbst korrodiert werden, denn Korrosion begünstigt wiederum mikrobielle Missstände! Wie bewerte ich nun einen Schimmelpilzschaden in der Lebens- mittelindustrie? Zunächst einmal kommt es hierbei nicht darauf an, ob ein Schimmelpilzschaden bereits besteht, sichtbar ist und welche Ka- tegorie angewendet werden muss. Vielmehr ist festzustellen, ob die baulichen Gegebenheiten und Ma- terialien den gesetzlichen Anforde- rungen (dargestellt in den oben ge- nannten DIN-Normen sowie in den EHEDG-Guidelines) entsprechen. Tun sie das nicht, besteht auch ohne erkennbaren Schimmelpilzbefall ein Mangel. Des Weiteren sind die Innenraumluftwerte aufgrund der Lüftungskonzepte und der Unter- druckhaltung nahezu unabhängig von der Außenluft. Innerhalb der Hygienerisikobewertung müssen die Lebensmittelhersteller eigene Grenzwerte für die Innenraumhygie- ne festlegen. Das kann also einfach abgeprüft und verglichen werden. Was einen Unterschied darstellt, ist wie man den Schaden (auf Auftrag- geberseite) bemerkt. Üblicherweise werden mikrobielle Auffälligkeiten im Produkt festgestellt oder man stolpert bei Routineuntersuchungen über erhöhte Keimzahlen. Dann wird gesucht. Finden sich hierbei sog. produktassoziierte Keime in der Überzahl, kann mangelnde Ma- schinenhygiene ein Problem sein. Werden typische Außenluftkeime festgestellt, kann sowohl eine Un- dichtigkeit die Ursache sein aber auch falsche Lagerung oder man- gelnde Eingangskontrolle kommen als Infektionsherd in Frage. Natür- lich treten auch im Lebensmittelbe- reich massiv verschimmelte Bauteile und Wände auf. Hilfreich sind bei der Bewer- tung des Baukörpers die Doku- mente der European Hygienic En- gineering and Design Group, kurz EHEDG. Es gibt hierbei insgesamt 32 Dokumente (Docs, Guidelines) auf Deutsch und jeden konstruk- tiven Bereich betreffend mit kla- ren Materialvorgaben und Ansprü- chen, die zu erfüllen sind. Doc 8 stellt einen allumfassenden sehr übersichtlichen Katalog (10) dar, der bei einer Bewertung der Bausub- stanz herangezogen werden kann und wie eine Checkliste abzuarbei- ten ist. Die Dokumente gelten als anerkannte Regel der Technik und sind in ihrer Anwendung vor Gericht erfolgreich einsetzbar. Wo man den Kollegen aus dem Lebensmittelbereich ab und zu mal auf die Füße treten muss, ist deren doch sehr hemdsärmeliger Umgang mit Desinfektionsmitteln. Desinfek- tion gehört hier zum Tagesgeschäft und wird entsprechend großzügig durchgeführt. Gern unter der Prä- misse, dass mikrobielle Befälle nicht entfernt werden müssen, denn „ste- riler Dreck ist steril“! Dieser Spruch kommt oftmals gemeinsam mit einem wohlwollenden Schulterklop- fen, insbesondere, wenn das Produkt noch mal durch den Backofen muss. Natürlich antwortet der sachkundi- ge Schimmelpilzbekämpfer: „Nein, auch steriler Dreck ist Dreck!“ Das Schulterklopfen überlasse ich je- dem selbst! Zusammenfassung Die hier beschriebenen Son- derfälle der Sanierung bei Schim- melpilzschäden sind durchaus an- spruchsvoll, aber auch für kleinere Holz- und Bautenschutzfirmen er- folgreich umsetzbar. Nicht immer geht es hierbei um komplette Kern- sanierungen, auch kleine Schäden müssen behoben werden. Dabei sind entsprechende Sorgfalt und hand- werkliches Können gefragt. Wich- tig ist zu erkennen, welche Unter- schiede es im Vergleich zu Schim- melpilzschäden in Wohnräumen gibt, welche Ansprechpartner und Befindlichkeiten zu berücksichtigen und welche Anforderungen beim Wiederaufbau einzuhalten sind. Gemeinsamkeiten aller Sonderfälle sind: – Beteiligte in unterschied- lichen Behörden, die Zustän- digkeiten sind von Bundes- land zu Bundesland verschie- den, das muss recherchiert werden! – Bei der Bewertung des eigent- lichen Schimmelpilzschadens sind unterschiedliche Rechts- ordnungen zu berücksichti- gen, das fängt bei den gän- gigen Leitfäden an und hört beim Beamtenrecht auf. Fachbereiche Schimmelpilze LIEBERWAS, DAS IMMER GEHT? redstone löst Feuchte-, Schimmel- pilz- undWärmeprobleme, ganz nach Handwerkergeschmack: von innen, einfach, schnell – und immer wieder gut. redstone GmbH Tel.0421-22 31 49-0 www.redstone.de )ODFKGDFKDEGLFKWXQJ PLW )OVVLJNXQVWVWRII Ɣ 'DXHUHODVWLVFK Ɣ :XU]HOIHVW Ɣ 89 EHVWlQGLJ Ɣ 7HPSHUDWXUEHVWlQGLJ Ɣ 1DKW XQG IXJHQORV Ɣ /|VHPLWWHOIUHL /DQJH %DXQDVWUD‰H , ' 6FKDXHQEXUJ 7HO , )D[ ZZZ KRO]DSIHO EDXFKHPLH GH Schützen & Erhalten · Juni 2014 · Seite 27

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