S&E Glossary

Fachbereiche Holzschutz Bewertung von Fäulnis- und Insektenschäden an Holzbauteilen (Restquerschnitt) Seit dem Erscheinen des Kommentars zur DIN 68800 Teil 4 vor gut einem Jahr hat es sich in der Fachwelt herumgesprochen, dass dem Erhalt von Holzbauteilen (auch geschädigten) ein höherer Stellenwert zukommt. Detaillierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Holzanatomien und der Biologie holzzerstörender Organismen sind notwendig, um dem Anliegen der Norm gerecht zu werden. Verschiedene Textpassagen in der Norm machen dies deutlich und verweisen, mehr denn je, auf die Qualifikation und die Verantwortung der Sachkundigen. Denn diese (ggf. mit Tragwerks- planern) entscheiden vor Ort, wann geschädigte Hölzer ausgewechselt werden oder nicht. Diese Entscheidung ist unter Berücksichtigung der Schadensart, der Vitalität, der zukünftigen Be- anspruchung (Gebrauchsklasse), der statischen Aufgabe und (dies ist am wichtigsten) des Scha- denumfangs zu treffen. Eine Norm kann diese Vielfalt der Einflüsse niemals berücksichtigen und gibt folgerichtig nur abstrakte Hinweise zu Rückschnittslängen (inkl. Sicherheitswerte) bzw. zu Bebeilungen. In jüngster Vergangenheit wurde ich immer wieder gefragt, wie man den Schadensumfang von zerstörtem Holz in der Praxis genau ermit- teln kann, damit eine sichere und nachvollzieh- bare Entscheidung zum Erhalt der Hölzer getrof- fen werden kann. Insekten und Pilze zerstören Holz auf sehr un- terschiedliche Art und Weise. Aus dem Grund muss zwischen diesen streng unterschieden werden. Eine Holzzerstörung durch Insekten erfolgt ausschließlich in mechanischer Form. Mittels ih- rer Mandibeln zerkleinern sie Holzbestandteile und hinterlassen artspezifische Fraßgänge. Für die Beurteilung der Schadintensität ist es sehr wichtig, ob wir einzelne Fraßgänge (z. B. holz- brütende Borkenkäfer), sogenannten Platzfraß (z. B. Scheibenböcke) oder Volumenfraß (z. B. Hausbock, Bild 1) vorliegen haben. Nur im letz- ten Fall müssen wir uns Gedanken über eine aus statisch-konstruktiver Sicht resultierende Beibehaltung der Holzbauteile machen. Denn die Holzzerstörung findet flächig auch in un- terschiedlich tiefen Schichten statt. Selbstver- ständlich wird dies auch durch holzanatomische Gegebenheiten (Splint-Kernholz-Verhältnis) be- einflusst (Bilder 2 bis 5). Um ungefähre Restquerschnittswerte zu er- halten, bedient man sich in der Praxis dem Be- beilen oder einer Ringbebeilung. Dieses wurde bereits im Heft 1/2005 ausführlich beschrieben. Unabhängig davon, welche Methode man aus- wählt (einige favorisieren sogar die Bohrwider- standsmessung) darf man nicht außer Acht las- sen, dass nicht jeder Fraßgang an jeder Stelle berücksichtigt wird. Einerseits wäre dies tech- nisch nicht möglich und andererseits, in Hin- blick auf die bei der Bemessung zu berücksich- tigenden Sicherheitsbeiwerte, nicht notwendig. Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr Fachbereichsleiter Holzschutz An der Hohen Lache 6 · 06846 Dessau Telefon: (0340) 6611884 Telefax: (0340) 6611885 E-Mail: flohr@dhbv.de Profis haben etwas gegen holz­ zerstörende Insekten : Kora tect ® Ib Kurt Obermeier GmbH & Co. KG Berghäuser Straße 70 57319 Bad Berleburg-Raumland Telefon +49 27 51/524-0 www.koraholzschutz.de Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen. Ob Hausbock, Nage- oder Splintholzkäfer: Kora tect ® Ib wirkt schnell gegen holzzerstörende Insekten und schützt vor Neubefall. Das VOC-freie Profi-Produkt dringt sehr tief ins Holz ein und verteilt sich gleichmäßig. Wir machen Holz stark. 4-50-13_Anz_Koratect-Ib-188x131-RZ.indd 1 20.01.14 15:19 Schützen & Erhalten · März 2014 · Seite 7

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