S&E Glossary

Schützen & Erhalten · Dezember 2005 · Seite 10 Dass ein Sanierputz seinem Namen nicht gerecht wird und „gesund macht“ ist, glau- be ich, allen, die in der Bauwerkserhal- tung tätig sind, bekannt. Er ist vielmehr ein bewährter Spezialputz und als solcher vielfach fester Bestandteil bei Instand- setzungsmaßnahmen an feuchtem und salzgeschädigtem Mauerwerk. nierputzsysteme“ , in dem es heißt : „Die Putz- norm DIN 18 550 verweist in Teil 2 auf Seite 9 ausdrücklich auf das WTA-Merkblatt, da in der Norm beschriebene Putze nicht für Sanierungs- fälle bei Altbauten mit salzhaltigen Mauerwerken geeignet sind.“ 2 CE-Kennzeichnung Mit der Einführung der DIN EN 998-1 als Euro- päische Putznorm dürfen nunmehr nur noch Werktrok- kenmörtel in den Ver- kehr ge- bracht werden, die der geltenden Norm ent- sprechen und das CE als Kenn- zeichen tragen. maxit Deutschland GmbH Kupfertorstraße 35 79206 Breisach 05 EN 998-1 Deitermann SP Weiß Sanierputz WTA (R) Repair mortar WTA CS II Brandverhalten/Reaction to fire A 1 Wasseraufnahme/Water absorption W 2 Wasserdampfdurchlässigkeit/ Water vapour permeability µ ≤ 15 Haftzugfestigkeit/Adhesion ≥ 0,08 N/mm² Bruchbild/FP B Wärmeleitfähigkeit/ Thermal conductivity λ 10,dry ≤ 0,39 W/(m·K) (P=50%) ≤ 0,44 W/(m·K) (P=90%) (Tabellenwerte/Tab. value EN 1745) Dauerhaftigkeit/Durability NPD NPD Eigenschaft nicht ermittelt, da nicht relevant (No Performance Determined) DIE FACHBEREICHE Bautenschutz „Sanierputz – endlich genormt“ der Instandsetzung feuchter und salzgeschä- digter Mauerwerke überhaupt gerecht werden? Meiner Meinung nach „Nein“, denn das Nor- menwerk beschreibt zwar die Materialeigenschaf- ten und Kennwerte, unterlässt aber die Erläu- terung der notwendigen Maßnahmen in Bezug auf den Versalzungsgrad und verzichtet eben- so auf eine detaillierte Schilderung der Unter- grundvorbereitung, ganz zu schweigen von Schichtdicken, Sanierputzsystemaufbauten, Aus- führungen und der Nachbehandlung. Somit wird sich letztlich wieder die Gesetzmäßigkeit be- wahrheiten, dass das billigste Angebot teuer in der Sanierung der Sanierung wird. Die DIN V 19550, als Vornorm des NAB (Nor- mausschuss Bauwesen) Fachbereich 06, noch nicht als Norm herausgegeben, versucht in der Ausgabe April 2005 einzulenken. Diese Vornorm beschreibt nicht einen Sanierputzmörtel R, sondern … „12.1 Sanierputz Mit der Abkürzung R werden in DIN EN 998- 1 Sanierputzmörtel beschrieben. Es handelt sich um Eignungsprüfungsmörtel zum Verputzen feuchter salzhaltiger Mauerwerke. Diese Mörtel weisen eine hohe Porosität und Wasserdampfdiffusion sowie eine verminderte kapillare Leitfähigkeit auf. Fallweise genügt ein Sanierputzmörtel nach DIN EN 998-1 höheren Belastungen feuchter, salzhaltiger Untergründe nicht. Gegebenenfalls wird dann die Anwendung von Sanierputzsyste- men, bestehend aus Sanierputz, Saniergrundputz und gegebenenfalls Spritzbewurf, erforderlich. Solche Systeme, die höheren Belastungen, z.B. hinsichtlich der Salzresistenz, genügen, werden von verschiedenen Werkmörtelherstellern ange- boten und sind nach den Herstellangaben zu verarbeiten. Anmerkung: Hinweise für bestimmte Sanier- putzsysteme sind im WTA-Merkblatt „Sanierputz- systeme“ enthalten.“ 3 Danke, danke für diesen Quervermerk auf das neue WTA Merkblatt „Sanierputzsysteme“. Doch was gestern noch galt, gilt heute nicht mehr! War der Sanierputz bis dato durch keine DIN-Norm geregelt, so ist er mit Einführung der DIN EN 998-1 „Festlegung für Mörtel im Mau- erwerksbau – Teil 1: Putzmörtel“, nunmehr auch „genormt“ verfügbar. Die DIN EN 998-1 ersetzte am 31. 1. 2005 die DIN 18 550 „Putz“ in den Teilen 1–4, be- schreibt in ihren Teilen die Herstellung von Putz- mörteln als Werkmörtel und wurde am 1. 2. 2005 verbindlich eingeführt. Putzmörtel nach Verwendungszweck Der Sanierputzmörtel, abgekürzt R, der DIN EN 998-1, ist ein „Mörtel nach Eignungsprü- fung“, der für das Verputzen von feuchten Mau- erwerken, die wasserlösliche Salze enthalten, geeignet ist. Diese Mörtel weisen eine hohe Po- rosität und Wasserdampfdiffusion sowie eine verminderte kapillare Leitfähigkeit auf.“ 1 Dieses Wirkprinzip ist uns Bautenschützern bestens bekannt! Hat nicht jedes sanierputz- betreffende WTA-Merkblatt diese Definition und diese Anwendungsbereiche so beschrieben? Ich denke hier an das WTA-Merkblatt 2-2-91/D „Sa- Mörteleigenschaften Putzmörteleigenschaften des Festmörtels sind im Normenwert detailliert mit Prüfpara- meter beschrieben. Doch macht das einen Sa- nierputzmörtel mit dem Kürzel „R“ auch wirk- lich zu einem Sanierputz WTA? Seit fast drei Jahrzehnten erfolgreich an- gewandt, bestehen Sanierputze nach WTA-Prü- fung und vor Ort am Objekt durch ihre Salzre- sistenz. Ist es nicht interessant, dass nach der neuen Putznorm zwar eine Dauerhaftigkeitsprü- fung verlangt, eine Salzresistenzprüfung aller- dings unterlassen wird? Willkommen in der zwei Klassen Sanierputz- gesellschaft! Künftig wird demnach der Sanier- putzmörtel entweder nach DIN EN 998-1 an- geboten und ausgeschrieben oder aber wie bis her nach Sanierputz/Sanierputzsysteme WTA. Hierbei stellt sich die Frage: Kann der norm- gerechte Sanierputzmörtel den Anforderungen Abb. 1 Beispiel CE-Kennzeichnung. Salzkristallisation Anstrich- und Putzschäden Sanierputz nach Norm ohne Salzresistenznachweis

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=