S&E Glossary

selbst eingebaut) wurden nämlich auf Abstandshölzer gelegt, um die Setzungen in der Dielung auszuglei- chen (Bilder 3 und4). Die Tatsache, dass sich Myzel des Echten Hausschwamms auf der Dielenoberseite befand und die Abstandshölzer vollkommen be- fallsfrei waren, erlauben folgende Erkenntnisse: – Der Schwammbefall war schon vor dem Einbau der Spanplat- ten entstanden. Vermutlich war dieser Dielenbereich direkt mit Fußbodenbelag abgedeckt. – Seit dem Einbau der Spanplatten kam es nicht zu einem Weiter- wachsen des Pilzes im Bereich des Waschbeckens. Anderenfalls wären die Abstandshölzer mit überwachsen worden. Ein un- dichtes Abwasserrohr (Feuchte- ursache) hatte der Bauherr be- seitigt. In diesem konkreten Fall hatte der Bauherr nur Glück, dass der Pilz in seinem Wachstum, aufgrund man- gelnder Feuchtezufuhr, stagnierte. Durch eine erneute Leckage oder Havarie hätte der Pilz reaktiviert werden können. Weniger Glück hatte der Pächter einer Gaststätte. Pilzaktivität trotz mehr- maliger Reparaturversuche Ein imposantes Schadbild vom Braunen Keller- oder Warzen- schwamm zeigt sich an der Unter- seite einer Kellerdecke (Bild 5). Unmittelbar darüber befand sich ein Schankraum mit einer Theke. Im Zuge der weiteren Pilzanalyse und der Ermittlung des Befallsum- fanges im Holzfußboden sowie der vorhandenen Schädigung wurde die Theke abgerissen (Bild 6). Ursache der Pilzentwicklung sowie der dar- aus folgenden Holzzerstörung war ein undichter Wasseranschluss an der Thekenzuleitung. Diffusionsdich- te Fußbodenbeläge auf dem Holz- fußboden sorgten dafür, dass sich unter diesem ein für den Nassfäul- epilz günstiges Mikroklima ausbil- den und lange Zeit halten konnte. Für den scheinbar ahnungslosen Besitzer kam dieser Schaden völlig überraschend – denn er wollte das Haus verkaufen! Nach dem Öffnen des Fußboden- belages konnte die „Ahnungslosig- keit“ des Besitzers gleich doppelt widerlegt werden. Im Bild 7 ist der geöffnete Fußbodenbelag und die darunter befindliche Holzkonstruk- tion zu erkennen. Betrachtet man sich die Hölzer und deren Schädi- gung etwas genauer, so fällt auf, dass die Schadbereiche abrupt an Bauteilfugen enden. Das Holz auf der anderen Seite der Bauteilfuge ist völlig befallsfrei. Unter Beach- tung dessen und der konstruktiven Situation lässt sich folgende Re- paraturgeschichte rekapitulieren. Zur besseren Erläuterung sind die Bauteile im Bild 7 mit A bis C ge- kennzeichnet. Bei der Dielung vom Bauteil A handelt es sich um die älteste, vermutlich noch originale, Holz- dielung. Diese war durch Pilze ge- schädigt und wurde nur ungenügend zurückgeschnitten und ausgebaut. Nahe der Schnittkante sind noch alte Fäulniserscheinungen vorhan- den. Eine neue Dielung (Bauteil B) wurde eingebaut, mit Fußboden- belag abgedeckt – und danach ih- rem Schicksal überlassen. Mit der Zeit senkte sich auch dieser neue Fußboden, weil der Pilz an einer anderen Stelle das Holz zerstörte. Die zweite Reparaturmaßnahme (Bauteil C) beinhaltete das Auf- kleben von Ausgleichshölzern, das Aufschrauben von Spanplatten und die Erneuerung einiger Unterlags- hölzer. Damit auch diese Arbeiten nicht auffallen, wurde wieder Fuß- bodenbelag aufgeklebt. Die Unter- lagshölzer wurden an die mit Myzel überwachsenen Dielen gelegt. Was dazu führte, dass der Pilz auch die neuen Unterlagshölzer bewuchs. Neben dem Verschweigen eines verdeckten und bekannten Scha- dens, was bei einem Immobilien- wechsel zu zivilrechtlichen Konse- quenzen führen kann, muss auf eine für Fachleute bekannte Tatsache hingewiesen werden. Sofern von Nassfäulepilzen befallenes Holz im Gebäude verbleibt und die Klima- bedingungen günstig sind, können sie neu eingebaute Holzbauteile befallen und zerstören. Ein Fass ohne Boden Im 3. Beispiel wird eine aktu- elle Sanierung beschrieben, bei der Relikte einer vor etwa 25 Jahren durchgeführten Reparatur gefunden wurden. Um es vorweg zu nehmen – alle Schadbereiche wurden damals fein säuberlich mit Beton verfüllt und verkleidet! Hierbei handelt es sich um ein unter Denkmalschutz stehendes Eck- Schützen & Erhalten · März 2010 · Seite 9 BORACOL 20 Z-58.2-1485 j Bekämpfend gegen Insekten j Vorbeugend gegen Pilze Hohes Penetrationsvermögen, auch bei trockenem Holz (ab 10% Holzfeuchte), z.B. KVH. Einwandern in Trockenrisse aufgrund der niedrigen Oberflächenspannung. Als reines Borsalz für Innenräume gut geeignet. Blumenstraße 22 · 21481 Lauenburg Telefon (0 41 53) 22 82 · Fax (0 41 53) 58 22 26 www.lavtox.com Tiefschutz mit Bor Wir freuen uns auf Ihre Anfrage! Fachbereiche Holzschutz

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