S&E Glossary

Fachbereiche Bautenschutz Entsprechend der gemeinsamen Erklärung zwischen dem DHBV und dem ZDB zur handwerks- rechtlichen Beurteilung von Putzarbeiten führt „das Holz- und Bautenschutzgewerbe…im hand- werksrechtlichen Sinne lediglich Sanierputzarbei- ten… bei der Sanierung von Feuchtigkeitsschäden oder Beseitigung bauschädlicher Salze aus…“. [1] Die von bauwerksschädlichen Salzen verursach- ten Gebäudeschäden sind für den qualifizierten Bautenschützer also eine Herausforderung, die es zu meistern gilt, um die Dauerhaftigkeit der Instandsetzungsmaßnahme zu gewährleisten. Was gilt es also zu tun? Sockelzustandsanalyse Der geschädigte Sockelbereich ist grund- sätzlich vor der Instandsetzung vom „…aus- führenden Fachunternehmer zu prüfen…“. [2] Die Beurteilung des Schadens kann nur nach Ermittlung der Feuchte- und bauschädigenden Salzkenndaten erfolgen. Am Beispiel des obigen Bildes wird der mangelhafte vertikale Feuchte- schutz deutlich. Nachträgliche Horizontalsperren gegen kapillare Feuchtigkeit im Mauerwerksquerschnitt Vor dem Einbau einer nachträglichen Hori- zontalsperre müssen alle notwendigen Mauer- werkskenndaten ermittelt werden. Die anschlie- ßende Beurteilung der Untersuchungsergebnisse entscheidet über die Art (Mechanische HZ-Sperre oder Bohrlochtränkung) sowie über die Verfah- rens- und/oder Einbringtechnik. Die Ermittlung des Durchfeuchtungsgrades (DFG) ist für nach- trägliche Injektionen von Mauerwerken gegen kapillare Feuchtigkeit zwingend erforderlich, ent- scheidet doch der DFG über die Injektionstechnik und die Art des Injektionsstoffes. Salzbestimmung Neben den feuchtetechnischen Unter- suchungen gilt es die „Bestimmung der Salz- beanspruchung, mind. halbquantitative oder qualitative Bestimmung von Sulfaten, Chloriden, Nitraten…“ [3] durchzuführen. „Lösliche Salze, insbesondere Sulfate, können in Putzgründen aus Mauerwerk sowie in alten Putzgründen vor- kommen. Salze in Verbindung mit Feuchte ha- ben verschiedene schädliche Auswirkungen, die zur Zerstörung des Putzes, des Putzgrundes, zu Rissen und zum Verlust der Putzhaftung sowie zur Korrosion von nicht korrosionsbeständigem Metall führen können…“ [4] Umsicht ist insbesondere bei erhöhten Wer- ten von Sulfaten geboten. Ist das Mauerwerk hochgradig mit Sulfaten belastet, kann es beim Einsatz nicht sulfatbeständiger, zementgebunde- ner Bohrlochsuspensionen, Dichtungs- und ent- sprechenden Putzsystemen zum Ettringittreiben kommen. Diese Erscheinung, auch Sulfattreiben genannt, entsteht durch die Reaktion des Klin- kermaterials Calciumaluminathydrat mit dem Salz der Schwefelsäure. Dieses kann zu einer bis zu 300-fachen Volumenvergrößerung führen. Die auftretenden mechanischen Spannungen führen zwangsläufig zu Abplatzungen. Bei stark sulfat- belasteten Putzuntergründen sollten deshalb nur Dichtungsschlämmen, Saniervorspritzmörtel und Sanierputzsysteme-WTA mit Bindemitteln auf Basis hochsulfatbeständiger Zemente eingesetzt werden. „…Bei feuchten und salzbelasteten Un- tergründen sollte die Verwendung von Sanierput- zen eingeplant werden…“ [5] Der Sockel – im Gebäude- bestand ein fußkrankes Wesen Teil 2 Die Schäden an dem hier abgebildeten Gebäudesockel sind auf den unmittelba- ren Feuchtigkeitseinfluss zurückzuführen. In Höhe des Terrains wird der Bereich Spritzwasser, bedingt durch die unmit- telbare Straßennähe, mit Streusalzen belastet. Der mangelhafte Feuchteschutz begünstigt die kapillare Wasseraufnahme und aufgrund der verkehrsbedingten „Salzanreicherung“ ist zusätzlich mit hygroskopischem Feuchteverhalten zu rechnen. Entsprechend sind die Schäden und die damit verbundene Funktionsein- schränkung des (Ver)-Witterungschutzes augenscheinlich. Schützen & Erhalten · Juni 2009 · Seite 10

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