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Schützen & Erhalten · März 2007 · Seite 8 Strahl aus Trockeneis- partikeln und Druckluft Schmutzschicht Bauteil Punktuelle Unter- kühlung führt zu einer Versprödung der Schutzschicht Versprödung der Schutz- schicht erleichter eine Mikrorissbildung Deformierte Trockeneispartikel Absprengen des Belages Sublimiertes Trockeneis unterwandert die Schmutzschicht Volumenvergrößerung bei der Sublimation (Faktor 500) führt zu einer Druckwelle Abgesprengter Belag Beginnende Sublimation der Trockeneispartikel an Strahlgut einge- setzt und wieder entsorgt werden. Dabei können, je nach Strahlgut und Reinigungsflä- che, einige 1000 kg einkalkuliert werden. Eine scheinbar ideale Lösung, die in letzter Zeit immer häufiger zur Anwendung kommt, ist der Ein- satz von Trockeneis- pellets als Strahlgut. Einige Firmen im DHBV, zum Beispiel die Fa. Biotec-Klu- te GmbH aus Borchern, wenden die- se Technologie bereits zur Dach- stuhlreinigung an. Das Trockeneis braucht nach dem Einsatz nicht mehr entsorgt zu werden. Während bzw. nach dem Auf- prall sublimieren (verdampfen) die Eispellets an der Luft rückstandsfrei. Sie bestehen aus gefrorenem (-79°C) CO 2 . Schon seit langem wird dieses Verfahren bei der Reinigung in der Metall- industrie verwendet. Der Effekt besteht darin, dass die abzutragende Schicht kurz und in- tensiv gekühlt wird und sich dabei Ris- se bilden. In Verbindung mit der Sublimation wird dadurch das Ab- lösen von der Oberfläche begün- stigt (siehe Piktogramme). Die Handhabung mit dem Strahlgut ist denkbar einfach. Die Trockeneispellets werden in geeig- neten Thermoboxen aufbewahrt und auf der Baustelle in die ent- sprechende Strahlanlage gegeben (Bild 5). Mittels Druckluft (etwa 3 bis 12 bar) wird die Holzober- fläche aus ca. 20 bis 50 cm Ent- fernung bearbeitet (Bild 6). Fest anhaftende Kalkanstriche könne so fast rückstandsfrei entfernt wer- den (Bilder 7 und 8). Die Holzober- fläche wird so schonend gereinigt. Im Bereich der weicheren Frühholz- zellen kommt es zu geringfügigem Holzabtrag, so dass die Jahrring- struktur leicht hervorgehoben wird. Für die Reinigung eines mitt- leren Dachstuhls benötigt man durchschnittlich 50 kg Trockeneis. Der Preis pro Kilogramm liegt bei Links: Bild 4 – Reinigung der Holzoberfläche im Trockenstrahl- verfahren unter Vollschutz. Zum Einsatz kam Basalt. Unten: Bild 5 – Befüllen des Vorratsbehälters der Trockeneis- Strahlanlage. FACHBEREICHE Holzschutz Mittels Druckluft werden Eispar- tikel auf die Oberfläche geschleudert. Schlagartige punktuelle Küh- lung, Versprö- dung und Mikro- rissbildung. Mechanische Zerkleinerung, Unterwanderung der Beschichtung und beginnende Sublimation. Schlagartige Volumenver- größerung und dadurch Ab- lösung der Beschichtung. Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr Fachbereichs- leiter Holz- schutz An der Hohen Lache 6 06846 Dessau Telefon: (03 40) 6 61 18 84 Telefax: (03 40) 6 61 18 85 E-Mail: flohr@dhbv.de Bild 1 und 2: Reinigen einer Sparrenflanke von Schmutz und Spinnweben. Dicke Staubablagerungen von der Holzoberfläche müssen abgekehrt oder abge- saugt werden. Bild 3: Kalkbeschichtung kann auch mit Wasser beseitigt werden. Piktogramme: www.airliquide.de 1,– € . Die Strahlanlagen werden von verschiedenen Herstellern zum Leasing oder Kauf angeboten. In- klusive Kompressor und Equipment kann man mit etwa 40.000,– € An- schaffungskosten rechnen. Hinsichtlich des Arbeitsschut- zes sind spezielle Regelungen im Baubereich noch nicht bekannt. Ableitend aus der Verwendung aus anderen Industriezweigen sollte folgendes beachtet werden. – Direkten Kontakt mit Trocken- eis vermeiden, es kann zu Kaltverbrennungen kommen

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