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Schützen & Erhalten · Juni 2005 · Seite 13 DIE FACHBREICHE Bautenschutz Systemskizze gegen Bodenfeuchte/nichtstauendes Sickerwasser/ aufstauendes Sickerwasser . auch die Funktion der Wasserun- durchlässigkeit erfüllt. Die Bau- teildicken der Ausführung im Ortbeton, Elementwände und Fertigteile sind in der Richtlinie der Tab. 1 zu entnehmen. Eine in WU-Qualität erstellte Boden- platte muss entsprechend der Beanspruchungsklasse gegen aufstauendes / drückendes Sik- kerwasser mindestens 25 cm be- tragen. Wird durch hochwertige Nut- zung „trockenes Raumklima“ 7) verlangt, sind durch entsprechen- de raumklimatische (Heizung, Lüftung o.Ä.) und bauphysikali- sche Maßnahmen (Wärmeschutz zur Vermeidung von Oberflächen- tauwasser, Feuchteschutz = Bau- werksabdichtungen) vorzusehen. Ebenfalls müssen „alle Bauwerks- fugen und Durchdringungen an- gepasst an die Beanspruchungs- klasse planmäßig dicht ausgebil- det werden. Hierzu sind in der Regel Fugendichtungen erforder- lich.“ 8) Dieser Forderung entspre- chend sind neben der WU-Richt- linie, Prüfverfahren für die Ertei- lung von allgemeinen bauauf- sichtlichen Prüfzeugnissen für Fugenabdichtungen von WU-Be- ton-Bauwerken erarbeitet worden. Diese geforderte im Fachchar- gon „Zebraabdichtung“ bekann- te Ausführung wurde in der KMB – Rili im Teil B, (vgl. 9) beschrie- ben. Die Einarbeitung einer Ver- stärkungseinlage oder systemver- träglichen Kunststoff-/Elastomer Dichtungsband von mindestens 20 mm Breite ist entsprechend mit den Herstellerangaben (Bau- aufsichtliches Prüfzeugnis) ein- zubetten. Im Regelfall wird an den Kreuzungspunkten dieser „Gürtel (Boden-/Wandanschluss) und Hosenträger (Stoß/Bauteil- fugen)“ die verwandte Verstär- kungseinlage bzw. Abdichtbän- der überlappt und mit folgendem KMB-Auftrag eine Mindesttrok- kenschichtdicke > 4 mm erbracht. Der Anschluss an das WU-Bau- teil beträgt mindestens 15 cm zu jeder Seite. Die im Anhang 1 der Richt- linie für kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung erläu- terten und in Detailskizzen dar- gestellten Abdichtungsbauweisen stellen die oftmals häufige Bau- stellenausführung dar und die- ses außerhalb der Regelungen der DIN 18 195. Neben den nicht in der DIN 18 195 geregelten Abdichtungs- arten der Fugenabdichtung von Beton/Fertigbetonbauteilen gibt der Anhang 1 Hinweise zu Ab- dichtungen mit KMB gegen von außen drückendes Wasser und zur Kombinationsabdichtungen = WU- Diese Bauweisenregelung wurde nach erheblichen Einwän- den der KMB Gegner am 20. Au- gust 2004 durch den Schiedsaus- schuss der DIN zu den Normen- teilen 1 bis 6 abschließend und endgültig bestätigt. DIN 18 195 „Bau- werksabdichtungen“ – nach 5 Jahren bau- stellenbewährt? Die Einführung der DIN 18 195 hatte ebenso auf andere Regelwerke Auswirkungen. Im November 2001 wurde die „Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen erdberührter Bauteile mit kunst- stoffmodifizierten Bitumendick- beschichtungen (KMB)“ ange- passt. Die Inhalte der Richtlinie, Teil A – allgemeine Anforderun- gen, Teil B – Ausführung der Abdichtung gemäß DIN 18 195, weisen neben den Grundanforde- rungen und Grenzwerten wich- tige Planungshilfen mit umfang- reichen Detailskizzen auf. Sie füllt mit detaillierten Schilderungen in der Norm dar- gelegte Mindestanforderungen mit Leben = Planung und Aus- führung der KMB-Abdichtung gemäß DIN 18 195. Im erdberührten Bereich gilt die DIN18195 nicht für „...nach- trägliche Abdichtung in der Bau- werkserhaltung oder in der Bau- denkmalpflege.“ Und für Bauteile, die so wasserundurchlässig sind, dass die Dauerhaftigkeit des Bauteils und die Nutzbarkeit des Bauwerks ohne weitere Abdich- tung im Sinne dieser Norm ge- geben ist. In diesem Sinne gilt sie auch nicht für Konstruktio- nen aus wasserundurchlässigem Beton.“ 5) Der deutsche Ausschuss für Stahlbeton veröffentliche im November 2003 die WU-Richtli- nie – wasserundurchlässige Bau- werke aus Beton. 6) Mit diesem Regelwerk schloss er eine Lücke in den anerkann- ten Regelwerken, da bis dato trotz der Anwendungshäufigkeit das WU-Betonbauwerk/Bauteil neben der lastabtragenden Funktion Sohlplatte und KMB Abdichtung der Umfassungswände, die An- wendungshäufigkeit Abdichtun- gen gegen aufstauendes/drücken- des Wasser mit kunststoffmodifi- zierter Bitumendickbeschichtung (KMB) auszuführen. Die vorab ge- schilderte Kombinationsbauweise weicht von den Regelungen der DIN 18 195 ab. Weitere Abwei- chungen sind in bindigen Boden- verhältnissen und Gründungstie- fen > 3 m gegeben. Der langjährig ermittelte Bemessungswasserstand ist nied- riger als 30 cm unter Unterkante Kellersohle die KMB Abdichtung von WU-Bauteilfugen oder gar gegen drückendes Wasser. Abweichungen vereinbaren! Der Auftraggeber ist umfas- send über die Abweichung zu DIN 18 195 geregelten Bauweise auf- zuklären. Über dieses Aufklä- rungsgespräch und des Inhaltes ist eine „Niederschrift“ 11) zu füh- ren und diese durch den Auftrag- geber unterschreiben zu lassen. Hat der Auftraggeber „...diese Unterschrift geleistet... kann die von der DIN abweichende Lei- stung bzw. der abweichende Baustoff in den Werkvertrag auf- genommen werden. Dem Auftrag- geber ist im Falle dieses nach- weisbaren Aufklärungsgesprächs der Einwand gegenüber dem Auf- tragnehmer abgeschnitten. Dieser sei von den allgemein anerkann- ten Regeln der Technik abgewi- chen, habe insofern einen Man- gel erarbeit und solle nun das Gewerk neu erstellen.“ 11) Die Ausführung der Abdich- tung mit KMB ist nach erfolg- tem Aufklärungsgespräch zu ver- einbaren und eindeutig und im Einzelnen im Leistungsverzeichnis zu beschreiben. 12) Sind diese nach DIN 18 195 nicht geregelten Regelungen nach KMB Richtlinie Baustellenpraxis? Oft genug kommen unsere ausführenden Verbandsmitglieder an die Baustelle und sind auf- gefordert, eine Abdichtung der Wände vorzunehmen mit An-

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