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FORUM Leserbrief Die Schleierinjektion: Pro oder contra? Vorbemerkung: Als ich Herrn Remes im Telepho- nat eine Stellungnahme zur Diskussion um die Schleierabdichtung anbot, kam die Frage spontan: „und stehst Du positiv oder negativ dazu?“ Nach jahrelanger praktischer Erfahrung kann die Ant- wort nur eine sein: „kri- tisch differenziert!“ Das Abdichten von erdberühr- ten Bauwerken als Außenab- dichtung – aber ohne Abgra- ben – die Idee scheint genial! Doch wenn eine Idee genial ist, braucht sie nicht gleichzeitig einfach zu sein. Die Schleier- injektion ist es jedenfalls nicht! Der immer erste – auch von Herrn Bromm angeführte – Kri- tikpunkt: wie kann ich sicher- stellen, dass sich das Injekti- onsgut an den abzudichtenden Flächen verteilt? Zu Recht macht Herr Bromm auf die vereinfachenden Darstel- lungen in den Herstellerprospek- ten aufmerksam. Die in Sche- mata dargestellte einheitlich dicke Schicht vor der Außen- wand herzustellen ist unreali- stisch. Schon vor langen Jahren haben wir mit Hans Axel Kab- rede bei Versuchen an Testwän- den die völlig unregelmäßige Verteilung feststellen können. Mittlerweile gibt es seit eini- ger Zeit auch „Freilandversuche“ an wirklichen Baustellen, deren Ergebnisse mit Photos im In- ternet einzusehen sind. Schon die Angabe der Verbrauchsmen- gen (25–30 kg/m 2 im Durch- schnitt) zeigt, dass mit einem ernormen „Verlust“ gerechnet wird (zum Vergleich: Abdichtung mit KMB o. Schlämme: ca. 6 kg/ m 2 ). Wichtig ist im Endeffekt eben nur, dass Material überall hingelangt. Wie aber kann ich dieses Ziel nachweisbar errei- chen? Die Injektion eines Bohrlo- ches muß solange fortgeführt werden, bis Injektionsgut an den nebenliegenden Bohrlö- chern austritt. Die Annahme besagt, dass sich das Gel in dem Fall an der Außenwand verteilt hat und anschließend den leich- testen Weg, nämlich den über die nächstliegenden Löcher sucht. Da es sich hierbei wie gesagt um eine Annahme han- delt – Fehlstellen sind dennoch nicht ausgeschlossen! – können spätere Nachinjektionen erfor- derlich sein. Das hierdurch ent- stehende Kalkulationsrisiko (hö- herer Materialverbrauch, zusätzlicher Zeitaufwand durch erneute Anfahrten, Baustellen- einrichtungen,...) restlos auf den Auftraggeber abzuwälzen, wird von Herstellerseite meist empfohlen. Dies erfordert jedoch eini- ges verkäuferisches Geschick, sollen wir doch nicht nur Pro- bleme lösen, sondern letztend- lich zufriedene Kunden hinter- lassen! Bauwerksuntersuchungen (vor Angebotserstellung!) wer- den von allen Seiten empfoh- len, so auch im bisher einzi- gen Regelwerk zur Schleierin- jektion, herausgegeben von der Deutschen Bahn, werden aber kaum jemals gemacht. Die Fest- stellung des vorliegenden Last- falles, Untersuchung des Boden- Thüringen Herbsttagung in Mellingen Nach reiflicher Diskussi- on wurde beschlossen, dass im Jahr 2004 erst- mals der Stammtisch an einem Freitag durchge- führt wird und die Weiter- bildung und Mitglieder- versammlung am Samstag. Freitag, den 10. 12. 2004 ab 19.00 Uhr Stammtisch Samstag, den 11. 12. 2004 ab 8.30 Uhr Weiterbildung mit anschließender Mitgliederver- sammlung 1. Balkonabdichtung 2. Fugenabdichtung 3. Fehler bei der Beschichtung von maßhaltigen Bauele- menten wie Türen, Fenster, u.s.w. im Aussenbereich – Erläuterung von Schäden durch Fallbeispiele. 4. Versicherungen? Wie gut oder schlecht sind wir ab- gesichert mit Fallbeispielen. Veranstaltungsort Hotel Ilmtal in Mellingen LANDESVERBÄNDE Sachsen Anhalt Sanierungsarbeiten in der Schlosskirche Wittenberg Die diesjährige Herbsttagung des Landesverbandes Sachsen- Anhalt, die sich thematisch der holzschutztechnischen Sanie- rung historischer Bauwerke wid- met, findet am 28. und 29. Oktober in der Lutherstadt Wit- tenberg statt. Das Programm sieht vor: 28. 10. 2004: Mitgliederversammlung 29.10.2004: Führung durch die Schloß- kirche Wittenberg und fachli- che Erläuterungen zur Sanierung Neuer Vorstand 2004: links 2. Vorsitzender Klaus Renhak, rechts 3. Vorsitzender Rainer Pausch. Blick zur Schloßkirche. Foto: www.wb4you.de

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