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Schützen & Erhalten · Juni 2000 · Seite 16 akute Giftigkeit Ratte > 2000mg/Kg Mensch: Erwachsener 15–20g (lethal) Kind 3–6 g Haut- und Schleimhautreizung leicht bis mäßig Sensibilisierung (Allergie) nein Mutagenität/Kanzerogenität nein MAK-Wert 15mg/m³ (Staub, Aerosol) Resorption (unverletzte Haut) sehr gering Aufnahme Einatmen, Schlucken mittlere Aufnahme durch Nahrung/Tag – Wasser: 0,6mg (bezogen auf Mensch, 70Kg) – Nahrung: 2–7mg Ausscheidung nach 24h über 50% Anreicherung im Organismus nein, nicht möglich Tabelle 1:Toxikologische Bewertung von Boraten DIE PRAXIS Holzschutz Wirksamkeit gegen holzzerstö- rende Insekten und Pilze auf- weisen. Dies ist die Grundvor- aussetztung eines chemischen Holzschutzmittels. Bei höheren Lebewesen, wie Menschen und anderen Säuge- tiere sind Schädigungen bei normalem Gebrauch kaum mög- lich, da eine Aufnahme von Bor in den Organismus schwierig ist. Zusätzlich wird Bor schnell wie- der ausgeschieden sodass eine Akkumulation nicht stattfindet. Da Borverbindungen keinen Dampfdruck aufweisen, können sie nicht in die Raumluft ge- langen. Somit sind Überlegungen des dänischen Umweltministe- riums zu einem Verbot von Bor- verbindungen nicht verständ- lich. Auch auf europäischer Ebe- ne wird es nicht zu einer Einschränkung der Borverwen- dung kommen. Technologische Probleme mit Oberflächenbehandlungen oder Mörtel treten in der Pra- xis bei sorgfältiger Planung kaum auf. Borate sind somit als Holz- schutzmittel auf Grund der ver- gleichsweise geringen Human- toxizität bei gleichzeitig brei- tem Wirkspektrum und guten technologischen Eigenschaften ausgesprochen positiv zu bewer- ten. Grundsätzlich neue Erkennt- nisse gibt es somit zur Verwen- dung von Bor im Holzschutz nicht. of efficacy data for funghi and termites. The Intern. Res. Group on Wood Pre- servation. Document IRG/ WP 30037. Falbe, J.; Regitz, M. (Hrsg.) 1995: Römpp Chemie Lexikon, 9. Auf- lage, Thieme Verlag, Stuttgart. Giese, H. 1999: Umwelt Bundesamt, pers. Mit- teilung Koch, A.P., 1999: Danske Technologisk Institut DTI; pers. Mitteilung Lloyd, J.D.; Dickinson, D.J.; Murphy, R.J. 1990. The probable mechanisms of action of boric acid as wood preservative. The Intern. Res. Group on Wood Preservation. Document IRG/WP 1450. Peylo, A. 1995: Aus- waschung von Boraten aus chemisch geschütztem Holz. Dissertation Fach- bereich Biologie, Univer- sität Hamburg 144S. Streit, B. (Hrsg.) 1991: Bor, Lexikon Ökotoxiko- logie, VCH-Verlag Wein- heim, New York, Basel, Cambridge. Literatur Bartholomé und andere (Hrsg.) 1977: Ullmanns Enzyklopädie der techni- schen Chemie. 4. Auflage, Bd. 14. VCH-Verlag, Wein- heim, New York. Bavendamm, W. 1958: Bor im Holzschutz. Holzkon- servierung 1, 1-11. Carr, D.R. 1959: The effec- tiveness of Boron as a wood preservativ. Timber Technologie (London) 67 (335-338 und 371-375. Cross, D. 1988: In: Drys- dale, J.A. 1994: Boron treatments for the preser- vation of wood – A review of efficacy data for funghi and termites. The Intern. Res. Group on Wood Pre- servation. Document IRG/ WP 30037. Czernin, 1977: Zement- chemie für Bauingenieure, Bauverlag Wiesbaden, 194 S. Dänisches Umweltminis- terium (Miljøstyrelsen) 1997: Bekendtgørelse om klassificering, emballe- ring, mærkning, salg og opbevaring af kemiske stoffer og produkter nr. 801 [Bekanntgabe zur Klassifizierung, Verpak- kung, Bezeichnung, Ver- kauf und Aufbewahrung von chemischen Stoffen und Produkten] vom 23. Oktober 1997. Drysdale, J.A. 1994: Boron treatments for the preser- vation of wood – A review Es schreibt für Sie: Dr. André Peylo (Jahrgang 1965, verheiratet, zwei Töchter) – 1991: Abschluß des Studi- ums zum Diplom-Holzwirt in Hamburg – anschließend: wissen- schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Holzbiologie und Holzschutz der Bundes- forschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Hamburg – Promotion im Fachbereich Holzschutz über das Auswaschverhalten von Borverbindungen, seitdem Bor-Fan – Nebenstudium der portugi- sischen Sprache während der Promotion – seit 1998: Übertritt in die Selbständigkeit als Consul- ter und Gutachter für Holz- schutz. Geschäftsführer der Deutschlandvertretung der dänischen lavTOX Mitglied in den DGfH-Aus- schüssen zu den Themen- komplexen Holzschutz und Umwelt, vorbeugender und bekämpfender Holzschutz, Holzschutzmittelanalytik Mitglied im DHBV, DGfH, Inter- national Research Group on Wood Preservation (IRG), Geschäftsführer des Bundes Deutscher Holzwirte und als Stadtvertreter im Bauausschuß der Stadt Laueneburg/Elbe Weitere Fragen an: Dr. André Peylo Blumenstraße 22 21481 Lauenburg Telefon: 0 41 53 – 22 82 Telefon: 0 41 53 – 58 22 26 03 40-6 61 18 85 email: apeylo@t-online.de

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