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Schützen & Erhalten · März 2000 · Seite 10 Bereits in den ivm 4-1999 berichtete Dipl.-Ing. Ek- kehard Flohr, Fachbe- reichsleiter Holzschutz, über das Injektionsgerät Woodcare. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte der Woodpecker TM nicht in der Praxis getestet werden. Dies wurde nun nachge- holt und im Folgenden le- sen Sie die ersten Praxis- erfahrungen. Funktionsweise Durch einen speziell ange- fertigten Konus (siehe Skizze 1) wird das Injektionsgut ent- lang der Bohrerwendel in das Holz gedrückt. Der Konus be- wirkt das Abdichten. Nach dem Bohrvorgang und anschließen- dem kräftigen Eindrücken des Dichtungskonus im Bohrloch kann das Injektionsgut ver- presst werden. Der Injektions- hebel und die Flüssigkeitszu- fuhr sind Bestandteil der Maschine (Bild 1). Eine mitge- lieferte Manschette soll bei Überkopfarbeiten eine Benet- zung des Ausführenden und der Bohrmaschine verhindern. Es ist geplant, die elektrische Bohr- maschine durch eine leichte- re, druckluftbetriebene zu er- setzen. Zum Einsatz kommen han- delsübliche Schlangenbohrer, die mittels Maulschlüssel in ein Backenfutter gespannt werden. Praxistest Das Gerät wurde von einer Holz- und Bautenschutzfirma getestet. Es wurden etwa 120 Bohrungen in einer Fachwerk- konstruktion hergestellt Von dieser Firma wurde das Gerät wie folgt eingeschätzt: Nachteile: – Umständliches Einspannen der Bohrer (zwei Maulschlüs- sel erforderlich) – mangelnde Dichtheit zwi- schen Konus und Holz beim Verkanten – Kräftiges Andrücken der Bohrmaschine, um Dichtheit zwischen Konus und Holz zu erzielen – Bohrer muss vor dem Ver- pressen herausgezogen und wieder eingeführt werden – kaum Depotwirkung im Bohr- kanal – Bohrerlänge exakt dem Bau- teil anpassen, da immer (!) bis zum Konus gebohrt wer- den muss – dadurch bedingte Bevorra- tung unterschiedlicher Boh- rerlängen und Wechseln der Bohrer – Arbeitslänge erheblich kür- zer als die Bohrerlänge – Fehlender Seitengriff an der Bohrmaschine FACHBEREICHE Holz- und Brandschutz Neue Injektionstechnik Skizze 1 : Funktionsprinzip Woodcare und Woodpecker TM Handhabung Der Verpressvorgang erfor- dert einen spanfreien Bohrka- nal. Deshalb ist der Bohrer ein bis zwei Mal herauszuziehen, um die Bohrspäne zu beseiti- gen. Erst danach sollte eine In- jektion über die Bohrmaschi- ne stattfinden (Bild 2). Vor Beginn der Arbeiten sind an das Bauteil angepasste Bohrerlän- gen zu wählen. Ein Nachdosie- ren in bereits vorhandene Boh- rungen ist möglich. Vorteile: – Zeitersparnis etwa 30 bis 40 Prozent – leichtes Bohren mit der Bohrmaschine – leichte Betätigung des In- jektionshebels und ergono- misch günstige Anordnung – Materialersparnis, da keine Packer verwendet werden – mit 6-Millimeter-Bohrer nur geringe Querschnittsschwä- chung – Verwendung unterschiedli- cher handelsüblicher Bohrer (keine Spezialbohrer)

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