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Es schreibt für Sie: Rainer Spirgatis Fachbereichsleiter Bautenschutz Plinderheide 2b, 48291 Telgte Telefon: (05432) 830 Telefax: (05432) 836902 Mobil: (0160) 7163450 E-Mail: spirgatis@dhbv.de Dieser Artikel behandelt Abdichtungen des Wandfußpunktes gegen aufsteigende Feuchte und der Schutz des Gebäudeso- ckels im Verblendauflager mit reaktiven mineralischen rissüberbrückenden (fle- xiblen) Dichtungsschlämmen (MDS). Horizontalabdichtungen in und unter Wänden Die DIN 18195 – Bauwerksabdichtungen – empfiehlt in den Außen- und Innenwänden von Gebäuden mindestens eine waagerechte Abdich- tung als Querschnittsabdichtung. Unmittelbar auf der Bodenplatte aufgebracht, schützt diese Abdichtung das Mauerwerk gegen kapillar auf- steigende Feuchtigkeit. Für diese waagerechten Abdichtungen, ausführungstechnisch auch in den Wänden möglich, werden Bitumenbahnen und Kunststoff- und Elastomerbahnen empfohlen. Diese bahnenförmigen Abdichtungen „müssen aus mindestens einer Lage bestehen. Die Aufla- gerflächen für die Bahnen sind mit dem jeweils verwendeten Mauermörtel nach DIN 1053-1 so Fachbereiche Bautenschutz Praxis der Hybridabdichtung Abdichtungen am Wandfußpunkt mit MDS Alles über diesen neuen Abdichtungsbaustoff − Teil 3 dick abzugleichen, dass waagerechte Oberflächen ohne für die Bahnen schädliche Unebenheiten entstehen.“ 1) Trotz Verwendung geeigneter Bitu- men-Dachdichtungsbahnen und Kunststoff-Dich- tungsbahnen kann der Haftverbund zwischen der Mauerwerkswand und der Betonbodenplatte bei der Baugrubenverfüllung gestört werden. Die ho- rizontale Lasteinwirkung führt im Mauerwerk zu Biegezug-/Schubspannungen. Bei der Belastung senkrecht zur Wandebene wird das Mauerwerk ei- nerseits auf Biegung, anderseits auf Schub bela- stet. Bei entsprechender Auflast ist diese Bela- stungsart als unkritisch anzusehen, doch gering belastete Mauerwerkswände können durch den auftretenden Plattenschub zu Rissbildungen am Wandfußpunkt führen. Oftmals sind Kelleraußen- wände, die horizontal durch Erddruck belastet werden, hiervon betroffen, wenn erschwerend keine oder nur geringe Auflasten vorhanden sind. Rissbildungen im Dichtungskehlenbereich zum Zeitpunkt der Baugrubenverfüllung sind oftmals die Folgen. Bei hochdämmendem, erdberührtem Mauerwerk (geringe Rohdichte) ist zu berück- sichtigen, dass die Auflast aus dem Wandbildner, bedingt durch zahlreiche oder größere Wandöff- nungen, im Erdgeschoss fehlen kann. Erschwerend muss berücksichtigt werden, dass bahnenförmige Querschittabdichtungen den Haftverbund zwischen Mauerwerkswand und Be- tonbodenplatte stören können, da sie den Rei- bungswert reduzieren. Mineralische Dichtungs- schlämmen sind zur horizontalen Abdichtung des Bild 2: Rissbildungen in der KMB-Abdichtung durch Plattenschub auf der Querschnittsabdichtung aus Bitumen„papplage“. Klinkeraufstandslager. Schützen & Erhalten · Juni 2012 · Seite 12

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