S&E Glossary

Das Stadthaus in der Düsseldorfer Altstadt wird in ein 4-Sterne-plus Hotel umge- baut. Zuvor sind allerdings ausgiebige Rettungsarbeiten notwendig, um das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk zu erhalten – und das von Kopf bis Fuß. Die Kernsanierung des ehemaligen Kloster- und Kollegiengebäudes der Jesuiten aus dem 17. Jahr- hundert umfasst einen neuen Dachstuhl zur Müh- lenstraße hin, etliche neue Betonzwischendecken und Anker zur Sicherung der Gewölbe sowie Be- tonrahmen zur Stützung der historischen Giebel- wände. Ebenso gehört das gründliche Abdichten der durchfeuchteten Kellerwände zu den aktu- ellen Sanierungsmaßnahmen. Das Stadthaus im Wandel Die Abdichtung eines Bauwerks gegen Feuch- tigkeit sollte möglichst von außen vorgenommen werden. Vielfältige Gründe können aber auch für eine Bauwerksabdichtung an der Innenseite spre- chen. In diesem Fall sind die Ersatzmaßnahmen dem Alter und Schutz des Objekts geschuldet, das mit mittlerweile knapp 400 Jahren eine be- wegte Geschichte hinter sich hat. Früheste Ge- bäudeteile stammen aus dem Jahr 1619. Durch ergänzende Neubauten wurde es aber noch im gleichen Jahrhundert erheblich umgebaut. 1710 erhielten die Jesuiten eine eigene Sternwarte, die knapp 250 Jahre erhalten blieb. Der heute noch sichtbare Gebäudeflügel an der Mühlen- straße stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Sogar der für die preußische Architektur so prägende Baumeister Karl Friedrich Schinkel hat an der Ge- staltung des Stadthauses mitgewirkt: Er entwarf Pläne für die klassizistische Umgestaltung der Fassade, die 1823 umgesetzt wurden. Aber nicht nur das Erscheinungsbild auch die Nutzung des Stadthauses wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte. Nach seiner Zeit als Kloster diente der Bau zunächst weiterhin als Schulgebäude. 1824 zog die Königliche Regie- rung Düsseldorf, nach dem ersten Weltkrieg die kommunale Polizei ein. Im Laufe der folgenden Jahre musste das Stadthaus auch als Wirkungs- stätte einiger NS-Behörden wie Gestapo und SS herhalten. Nach 1945 wurde das Gebäude wie- der von kommunalen Ämtern bezogen. 1987 er- öffnete die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzt und deren Opfern gewidmet ist. Sie wird auch trotz des aktuellen Umbaus erhalten bleiben. 2009 verkaufte die Stadt das Gebäude an die Münchner Derag-Gruppe. Seitdem wird das Stadthaus mit modernsten Techniken saniert und zum 4-Sterne-plus Hotel umgebaut. Neben dem eigentlichen Hotelbetrieb wird es Konferenzräu- me und Restaurants geben. Die Obergeschosse werden in normale Gästezimmer und Apparte- ments sowie Mehrzimmer-Suiten aufgeteilt. In den Kellerräumen werden Wellness- und Fitness- bereiche eingerichtet. Modernste Technik für ein altes Gemäuer Als die Fachleute die 80 cm dicken Keller- wände des historischen Stadthauses zum ersten Mal in Augenschein nahmen, stellten sie fest, dass diese durchfeuchtet und mit Salzen kon- taminiert waren. Schnell war die Notwendigkeit einer chemischen Horizontalsperre klar und auch die Wahl des Materials fiel ähnlich zügig aus: Sanierungs-Produkte der Firma Heinrich Hahne GmbH & Co. KG oder einfach hahne aus Datteln – die Verarbeiter hatten schon vorher sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Nach eingehender Schadensanalyse entschie- den sich die Handwerker gemeinsam mit der Anwendungstechnik von hahne für die Intrasit System-Produkte zur Flächenabdichtung und Sa- nierung der Kellerwände. Die Intrasit Verkiese- lung verfügt über hydrophobierende Eigenschaf- ten und zeigt eine kapillarverengende Wirkung. In porösem Mauerwerk steigt Feuchtigkeit auf. Durch die Verwendung kapillarverengender Sub- stanzen kann der Kapillarquerschnitt reduziert werden. Die Saugfähigkeit wird verlangsamt und sogar zum Stillstand gebracht. Es kommt zur so- genannten Kapillardepression. Kein Wasser wird mehr in die feinen Hohlräume des Baustoffes eingesaugt; das Mauerwerk trocknet aus. Nach einer gründlichen Vorbehandlung des Untergrunds, bei der salzbelasteter Putz und lo- ser Fugenmörtel abgestrahlt wurden, konnten die Bohrlöcher für die chemische Horizontalsperre gesetzt werden. Aufgrund des hohen Durchfeuch- tungsgrades der Wand wurde die Bohrlochkette zweireihig angelegt. Die einzelnen Bohrungen erfolgten in einem Abstand von etwa 12 cm, mit einem Neigungswinkel von etwa 30° und einer Bohrlochtiefe von mindestens 2/3 des Wandquerschnitts. Die Flächen wurden vor der Verpressung mit Intrasit Aquarol 10A behandelt. Intrasit Aquarol 10A ist eine verarbeitungsfer- tige 3-Phasen-Spezial-Grundierung, die bereits die Saugfähigkeit der Oberfläche reduziert, Staub bindet und die Poren leicht verengt. Sofort nach dem mattfeuchten Auftrocknen konnte die Dicht- schlämme Intrasit DS1 54Z aufgetragen werden. Dabei handelt es sich um eine spezielle Sanier- schlämme, die in hohem Maße gegen Sulfate beständig ist und sich optimal verarbeiten lässt. Im nächsten Arbeitsschritt wurde Intra- sit VK 10A im Impuls-Niederdruckverfahren bis zur Sättigung ins Mauerwerk verpresst. Durch dieses Verfahren konnte die erforderliche Wirk- stoffmenge äußerst schonend und in kürzester Zeit eingebracht werden. Zum Verschließen der Rettung für das Stadthaus in Düsseldorf Denkmalgerechte Kellerinnensanierung mit Intrasit von hahne Das Stadthaus in der Düsseldorfer Altstadt wird von Kopf bis Fuß saniert. Die durchfeuchteten Kellerwände werden von der Innenseite umfassend abgedichtet. Industrie und Handel

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