S&E Glossary

Fachbereiche Holzschutz males Längenwachstum (bis 12mm pro Tag) zu beobachten ist, liegen zwischen 26° und 27° C. Etwa 4 Grad höhere Temperaturen ermöglichen optimale Holzabbauraten. Wirtschaftliche Bedeutung So wie alle anderen Nassfäulepilze ist auch der Braune Keller- oder Warzenschwamm hin- sichtlich seiner Bekämpfungsstrategie einzu- ordnen. Demzufolge besitzt er eine analoge wirtschaftliche Bedeutung gegenüber ähnlich oft vorkommenden Nassfäulepilzen (z. B. Wei- ßer Porenschwamm, Eichenporling). Obwohl der Pilz dem gefährlicheren Echten Hausschwamm hinsichtlich einiger Merkmale überlegen ist (siehe auch Tabelle 1), bleibt sein Zerstörungspotential dennoch weitaus geringer. Dies liegt in erster Linie daran, dass er nicht, wie der Echte Hausschwamm, ein geschlosse- nes und hautartiges Oberflächenmyzel bilden kann, um trockenes Holz zu befeuchten und feucht zu halten. Eine Pilzbekämpfung in Gebäuden erfolgt durch Ausbau der geschädigten Hölzer, nach Vor- gaben der Regelwerke, 30 cm nach dem letzten sichtbaren Befall. Besonders in Kellerräumen ist dabei auf verdeckte Holzbauteile zu achten. Oft- mals befinden sich Holzdübel im feuchten Mauer- werk, die eine Pilzentwicklung erst ermöglichten. Diese müssen ebenfalls entfernt werden. Neben der Beseitigung der Feuchtequelle und eines ggf. mechanischen Entfernens der auf dem Mauerwerk befindlichen Myzelien sind keine weiteren Maßnahmen notwendig. Eine oft- mals durchgeführte chemische Behandlung des Mauerwerks mit einem zugelassenen Schwamm- sperrmittel (im Oberflächen- und/oder Bohr- lochverfahren) ist nicht notwendig – und auch nicht erlaubt. Entsprechend den Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen für Schwamm- sperrmittel vom DIBt sind diese Mittel nur für die Bekämpfung von Hausschwammschäden ein- zusetzen. Hierzu heißt es im Punkt 1.2.2 der Zulassungsbescheide: „Das Schwammsperrmit- tel darf nur in den Bereichen verwendet werden, in denen Hausschwammbefall im Mauerwerk vor- liegt, der nicht auf andere Art sinnvoll behoben werden kann (siehe DIN 68800-4: 1992-11, dort insbesondere Abschnitt 2).“ Bildnachweis: Bild 1 bis 7: Ing.-Büro E. Flohr GmbH 1 Markante Warzenbildung an einem Fruchtkörper. Im Randbereich sind helle Warzenstrukturen erkennbar, die sich später braun färben. 2 Flächiger Fruchtkörper mit breitem Zuwachsrand und radiären Strukturen. 3 Zuwachsrand mit filigraner Struktur. 4 Spinnennetze unterhalb von Fruchtkörpern werden durch Sporenstaub dunkelbraun verfärbt. 5 Schwarz verfärbte Myzelien des Braunen Keller- oder Warzen- schwamms auf der Holzoberfläche. Oben rechts Myzel vom Echten Hausschwamm. 6 Fächerförmige Myzelstrukturen an einer Kellerdecke. 7 Vom Braunen Keller- oder Warzen- schwamm flächig zerstörter Holz- fußboden. 1 2 3 4 5 6 7 Schützen & Erhalten · Dezember 2010 · Seite 8

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=