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Schützen & Erhalten · Juni 2018 · Seite 96 Global Summit in Portugal N ach dem letzten Global Summit in New York in 2017, durften nun die Kollegen aus Portugal zeigen, wie man eine professionelle und interessante Tagung für unsere Branche organisiert. Über 300 Teilnehmer aus 35 Nationen waren nach Cascais (bei Lissabon) gekommen, um den Referenten zu- zuhören. Der Hörsaal war gut gefüllt (Bild1). Am ersten Konferenztag sprachen Lebensmittelkonzerne wie Nestle und Metro über die Rolle der Schädlingsbe- kämpfungsunternehmen in der Industrie. In diesem Zusammenhang wurden auch die Fragen nach den Auswahlkriterien von SBK-Unternehmen gestellt. Die Konzerne wünschen sich durchaus einen Standard oder ein Zertifikat, das unseren Kollegen eine Qualifikation bescheinigt. Strategische Gespräche beim Essen Bei den Diskussionen im Rahmen der Mit- tagspause (Bild 2) wurde gefragt, warum denn nicht Standards wie DIN 16.636 bzw. CEPA Certified als Qualitätsmerkmal vorgeschrieben sind. Einfache Antwort: es scheitert zunächst an der fehlenden, weltweiten Gültigkeit. Also müssen wir darüber nachdenken, inwieweit wir unse- re bisherigen Zertifizierungsbemühungen nicht doch in Richtung einer ISO-Aner- kennung lenken. Auch waren die Lebensmittelunterneh- men nicht glücklich mit der Aussage eines DIN 16.636 Zertifikates. Letztendlich wür- de nur die Professionalität des Betriebes bescheinigt. Das ist denen aber zu wenig. Es interessiert zunächst nur sekundär, ob ein Betrieb professionell geführt wird. Viel wichtiger ist den Auftraggebern zu erken- nen, ob ein Betrieb Ahnung hat, ob diese ggf. vorhandene Probleme lösen können, oder noch besser, eine kompetente Be- ratung zur Vorbeugung und Vermeidung durchführen können. Besuch von Schulungen macht nicht zwingend schlau Wir argumentierten mit nachzuweisenden Schulungen und Schulungsdauer für alle gewerblichen Mitarbeiter, die beim Kun- den Dienstleistung durchführen. Das wäre per Zeugnis zumindest für einen Auditor einfach zu überprüfen. Auch da gab es Bedenken. Lieber wäre der Lebensmitte- lindustrie der Nachweis von Ahnung, da Schulung allein noch kein Maßstab für die Verarbeitung von Informationen des Teilnehmers ist. Soll heißen, wer viel auf Lehrgänge geht, dort aber nur abhängt, ist noch lange kein Profi und ist später auch nicht in der Lage, einem Auftrag- geber eine gute Schädlingsvorsorge oder -bekämpfung anzubieten. Ahnung lässt sich aber nur durch eine Abschlussprü- fung belegen. Wir fänden das gar nicht so schlecht, wenn dazu Sachkunden, die ja mit Prüfungen verbunden sind, und Be- rufsschulzeugnisse u.ä. anerkannt wären. Das würde in Deutschland Zertifizierungen einfacher und damit preiswerter machen. Alle anderen Wald- und Wiesenfortbil- dungen müssten sich zunächst erst mal um Anerkennung bemühen. Standards verbessern – mit der Industrie zusammen Diese insgesamt sehr fruchtbaren Ge- spräche resümierten, dass wir mit den vorhandenen Standards bereits Schritte in die richtige Richtung geschaffen ha- ben. Bevor die Lebensmittelindustrie diese Standards aber einfordert, bei Ausschrei- bungen voraussetzt, ist noch ein Stück Arbeit von unseren Verbänden und der CEPA zu erledigen. Die Konzerne wün- schen sich eine internationale Vergleich- barkeit und damit eine vertrauensvolle (blinde) Belastbarkeit jeweiliger Prüfsie- gel, die heute noch nicht gegeben ist. Wir sind in die Offensive gegangen und haben eingefordert, dass dann die Indus- trie auch mitarbeitet an einem weltweit anerkannten Standard, so dass wir wis- sen, worauf es denen ankommt. Diese Idee wurde ausdrücklich begrüßt. Aktuelle Innovationen in der SBK-Industrie Das Hotel bot vom Dach ein eindrucks- I Die Ex-Press I Berufsinformation des DSV e.V. | Wissenswertes 1 Bis zu 300 angeregte Zuhörer waren bei den jeweiligen Vorträgen anwesend. 2 Bei blauem Himmel wurde das Mittag­ essen im Freien eingenommen 3 Das Panorama der vorgelagerten Promenade förderte die Kreativität in entspannter Atmosphäre. 2 1

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