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Schützen & Erhalten · Juni 2018 · Seite 97 I Die Ex-Press I Berufsinformation des DSV e.V. | Wissenswertes volles Panorama (Bild 3). Insgesamt war das Tagungshotel mit verschiedenen Rück- zugsmöglichkeiten für private Gespräche gut ausgerüstet (Bild 4). Nach demMittag­ essen wurden von verschiedenen Schäd- lingsbekämpfungsfirmen Vorgehenswei- sen und Methoden aus ihren Firmen und der täglichen Arbeit vorgestellt. Es ist si- cherlich Beeindruckend, inwiefern Tech- nik und neue Medien Einzug gehalten haben in die Datenerfassung und -verar- beitung. Aber weder die (bei uns umstrit- tene) Cockpit-Kamera noch die testweise eingesetzte Drohnen haben jetzt sonder- lich beeindruckt. Natürlich ist das schon irgendwie beeindruckend, wenn ein In- haber sein kleines Familienunternehmen vorstellt, er grob 200 Mitarbeiter hat und in den USA damit nicht unter den ersten 25 der größten Unternehmen ist. Aber, wenn man das mal so sagen darf, die ko- chen auch alle nur mit Wasser. Man wird die Techniken weiterhin im Auge behal- ten müssen. Im Fuhrparkmanagement, bei der Datenerfassung von Aufträgen, dem Zuordnen von Bildern und anderen Dokumenten wird sich sicherlich in den nächsten Jahren noch viel ändern. Eine echte Neuerung, was noch keiner von uns hat, einsetzt oder bereits testet, war jetzt nicht dabei. Vektorkrankheiten auf dem Vormarsch Im Zusammenhang mit dem am 6. Juni gefeierten Tag des Gesundheitsschädlings (Pest Awareness Day) waren viele Redner eingeladen, die zu von Insekten (meist Mücken) übertragenen Krankheiten be- richtet haben. Mag man bei Problemen in Asien, Afrika und Südamerika noch die Frage stellen, „warum beschäftigen wir uns damit?“, so zeichneten einige Exper- ten für Europa ein düsteres Bild. Schuld ist, wie so oft, die globale Erwärmung. Wur- den bisher tropische Krankheiten durch Reisende importiert, die sich im Ausland angesteckt hatten, so ist dies nun anders. Es ist auch nicht mehr richtig, über Tro- penkrankheiten zu sprechen, denn wir haben sie bereits mitten in Europa. Europäische Nachbarn nicht nur im Fußballfieber Was uns zukünftig beschäftigen wird, sind das Chikungunya Virus, das Zika Vi- rus, Dengue Fieber und das West Nil Fie- ber. Die übertragenden Vektorinsekten sind schon alle mehrfach gefunden wor- den, haben sich aber noch nicht unbe- dingt in Deutschland etabliert. Aber wir sind umgeben von Fundorten in anderen Staaten, die nahelegen, dass die Deut- sche Situation evtl. schon schlimmer ist, als angenommen. Gab es im Rahmen der Olympischen Spiele 2016 in Brasilien bis zum Jahresende knapp 4.000 vom Zika-Virus ausgelöste Erkrankungen, wurden in Barcelona be- reits 31 Zika-Infektionen gezählt. Zuge- geben, das ist noch keine problematische Situation, zeigt aber die rasante weltwei- te Ausbreitung der Vektorkrankheiten. Einher geht die zu beobachtende Aus- breitung von der Asiatischen Tigermücke ( Aedes Albopictus). In den Jahren 2004 – 2017 wurde eine Ausbreitung entlang der gesamten Mittelmeerküste beobach- tet (Bild 5). Man darf dann fragen, ob ein Urlaub in Spanien oder Südfrankreich wirklich noch so eine gute Idee ist. Dr. Anders Lindström (Bild 6) vom Schwedischen Veterinärinstitut zeigte be- eindruckende Nahaufnahmen verschie- denster Mückenarten. Außerdem führte er anschaulich vor Augen, wir sind um- zingelt und wesentliche Vektor-Mücken sind schon mitten unter uns. Die Asia- tische Tigermücke vermehrt sich bereits in den Niederlanden. Die Gelbfiebermücke (= Ägyptische Tigermücke, Aedes aegyp- ti ) ist in Madeira etabliert. Dies hat dort prompt zu Dengue Fieber Ausbrüchen geführt. West Nil Fieber wird ebenfalls als Tropenkrankheit bezeichnet und wir wähnen uns in Deutschland in Sicherheit. Aber die Antibodies wurden z. B. bereits beim Mensch und Haustieren in Polen nachgewiesen. Insektenrepellent, Flie- gengitter und zum Schlafen auch Mos- kitonetze werden in den nächsten Jahren wieder verstärkt genutzt werden. West-Nil Fieber klopft bereits an unsere Tür Während neuere Studien besorgt sind, dass durch den internationalen Handel Mücken in LKW quer durch Europa ver- breitet werden, ist dieser Faktor beim West-Nil Fieber nicht so entscheidend. Das Wildreservoir für das Virus ist in Vö- 3

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