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Schützen & Erhalten · Dezember 2016 · Seite 76

Im Test dauerte es keine halbe Minute bis die

Bilder im Posteingang zu finden waren. Videos

werden im Übrigen nicht verschickt, die Kamera

sendet in diesem Fall lediglich eine Info, dass

etwas aufgenommen wurde.

Bei SD-Karten auf Typ achten

Da hochauflösende Bilder mehrere MB an

Speicherplatz benötigen, kann zumindest bei

einer sofortigen Versand-Einstellung, das E-Mail-

Konto recht schnell belastet werden. Daher kom-

primiert die Kamera die Bilder vor Versand auf

maximal 120 KB. Die Fotos werden aber zusätzlich

in Originalqualität auf der SD-Karte gespeichert.

Eine 8 bis 16 GB-Karte dürfte im Normalfall mehr

als ausreichend sein. Videos mit einer Länge von

10 Sekunden in VGA-Qualität benötigen rund 15

MB Speicherplatz, HD oder gar Full-HD-Videos

dementsprechend mehr. Wichtiger ist aber die

Größe der Bilder, da diese der Hauptaspekt einer

Wildkamera sind: Tagesaufnahmen verbrauchen

in etwa 2MB bei einer Qualitätsstufe von 12MP

(180 dpi), während Nachtaufnahmen nur rund

300 KB bei gleicher dpi-Anzahl benötigen. Nun

lässt sich leicht ausrechnen, dass man selbst bei

viel Betrieb mehr als ausreichend Speicher zur

Verfügung hat. Wer auf Nummer sicher gehen

will, kann natürlich auch eine 32GB-Karte ver-

wenden, jedoch unterstützt nicht jede Kamera

solch große SDHC-Karten.

Einstellungen auch per SMS-Code

möglich

Je nach Situation kann die Einstellung der

Kamera auch per SMS angepasst werden. Es gibt

eine eingeschränkte Anzahl von SMS-Codes,

die über Sofortaufnahmen, Versand von Bildern

oder einem Wechsel zwischen Video- und Foto-

Modus reichen. Eine vollständige Nachkonfigu-

ration der Kamera ist somit zwar nicht möglich,

die ein oder andere Anfahrt kann aber durchaus

vermieden werden. Die Kamera gibt dem SMS-

Schreiber direkt Rückmeldung über die durch-

geführte Aktion, fehlt diese, kann man davon

ausgehen, dass etwas schief gegangen ist oder

das Guthaben leer ist. Da die Rückmeldung per

SMS gesendet wird, sollte man darauf achten,

dass hier Kosten anfallen können.

Batterien halten mehrere Monate

Dauert es einmal länger bis der Übeltäter

sich blicken lässt und die Kamera ist durchgän-

gig aktiv, zehrt das natürlich an den Energiere-

serven. GPRS-fähige Kameras benötigen hierbei

mehr Strom als herkömmliche Wildkameras. Daher

verschlingt die Dörr-Snapshot Mobil beispiels-

weise auch 12 AA-Batterien, während Kameras

ohne GPRS zwischen sechs und acht Batterien

benötigen. Die Laufzeit scheint dies jedoch nicht

zu beeinträchtigen. Die Dörr-Kamera war selbst

nach wochenlangem Einsatz noch voller Energie.

Aktuelle Modelle halten im Batteriebetrieb sogar

meist über mehrere Monate. Die genaue Laufzeit

ist natürlich stark abhängig vom Betriebsmodus

der Kamera, weshalb sich dazu schwer ein ge-

nauer Wert definieren lässt. Im Zweifelsfall lie-

ße sich auch ein Netzteil anschließen, was ob-

jektbezogen natürlich nicht immer möglich ist.

5 Megapixel als Qualitätsminimum

Hat alles nach Plan funktioniert, können die

Bilder auf der SD-Karte ausgewertet werden. Vi-

deos in VGA-Qualität sind qualitativ relativ be-

scheiden. Größere Objekt aus der Nähe, wie die

vollgestopfte Ratte in der Fassade, waren durch-

aus zu erkennen, auch bei Nacht. Jedoch ist eine

Maus, die nicht direkt vor der Linse durchs Bild

huscht, relativ schwer zu erkennen sein. Bei

Kameras mit HD-Funktion sollte dies aber kein

Thema sein. Für den Einsatz sind Fotoaufnahmen

aber meistens die bessere Wahl, alleine schon

wegen der Sendefunktion bei GPRS-Geräten.

Als Mindestmaß an Qualität sollten 5MP ausrei-

chen. Dies haben selbst ältere Modelle und zur

Überwachung im Nahbereich von fünf bis zehn

Metern ist dies durchaus ausreichend. Besser

sind natürlich Modelle, die 8MP oder mehr lei-

sten. Dann ist beim Zoom der Qualitätsverlust

nicht allzu hoch.

Kamerawahl hängt vom Einsatzgebiet ab

Als Fazit lässt sich sagen, dass eine Wildka-

mera ein hilfreiches Gerät zur Befallsermittlung

und Überwachung sein kann. Aufgrund der recht

geringen Reichweite sind sie für größere Bereiche

jedoch nur bei Einsatz von mehreren Kameras

gleichzeitig brauchbar. Da es recht wenige GPRS-

fähige Wildkameras gibt, muss man hinsichtlich

der Aufnahmequalität Einschnitte hinnehmen.

Natürlich kann man auch auf die GPRS-Funktion

verzichten, jedoch geht somit der größte Vorteil

der Kamera verloren. Gerade wenn der Einsatz-

ort einige Kilometer entfernt liegt, sind unnö-

tige Fahrten zur Kontrolle der Kamera ärgerlich.

Derzeit gibt es noch recht wenige Modelle, die

sowohl über eine HD-Auflösung, als auch GPRS

verfügen. Die Wild-Vision Full HD 5.0 (Preis: Ca.

200 Euro) besitzt zwar die Option ein GPRS-Mo-

dul einzubauen, bis dato ist dieses jedoch nicht

lieferbar. Der Hersteller Seissiger hat ebenfalls

einige Geräte in dieser Kombination im Angebot,

darunter auch die „Special-Cam Classic HD“ für

rund 200 Euro. Die von uns hauptsächlich gete-

stete Dörr-Snapshot Mobil Black 5.1 ist eine zu-

verlässige Kamera mit ordentlicher Bildqualität,

ist im Videobereich jedoch nicht ganz modern.

Mit über 300 Euro ist sie in der Anschaffung zu-

dem nicht gerade günstig. Vergleichbare Modelle

mit etwas besserer Video-Qualität, ohne GPRS,

kosten rund 100 bis 200 Euro weniger.

Die für alles geeignete Kamera gibt es aber

nicht. Je nach Sachlage spielen verschiedene Mo-

delle ihren Trumpf aus. Unserer Erfahrung nach

zählen GPRS, Bildqualität, Bedienung, sowie

Reaktionszeit aber zu den Hauptmerkmalen, die

für die Schädlingsbekämpfung in den Fokus rü-

cken. Weitere Funktionen wie Tonaufnahme oder

Weitwinkelobjektiv sind nette Zusatzfunktionen,

können aber vernachlässigt werden.

von Daniel Altmann

Die Ex-Press

Berufsinformation des DSV e.V. |

Wissenswertes

Bresser Wildkamera

Dörr Snapshot Mobil Black 5.1

Bildauflösung

5 MP (10 MP interpoliert)

5 MP (12 MP interpoliert)

Videoauflösung

1280×720

640×480

Speicherkarte

SD und SDHC (bis 32 GB)

SD und SDHC (bis 16 GB)

Blitzreichweite

10–12 m

12 m

Reaktionszeit

1,2 Sekunden

1,2 Sekunden

Stromversorgung

4×AA-Batterien

12×AA-Batterien

LEDs

24 Infrarot-LEDs

60 Black Leds

GPRS

nein

ja

LCD-Display

nein

ja

Sehfeld

60 Grad

55 Grad

Gewicht

336 Gramm

499 Gramm

Preis

ca. 110 Euro

ca. 360 Euro

Schnelle Tiere werden erfasst, sind mitunter aber

nicht mehr zu erkennen

Der Zeitstempel der Dörr-Snapshot gibt auch Infos

über die aktuelle Temperatur