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Schützen & Erhalten · Juni 2003 · Seite 8
in der Baudenkmalpflege, es sei
denn, es können hierfür Verfah-
ren angewendet werden, die in
der Norm beschrieben sind.“
Die Richtlinien führen dazu
aus: „Bei nachträglichen Ab-
dichtungsmaßnahmen ist das
WTA-Merkblatt 4-6-98/D „Nach-
trägliches Abdichten erdberühr-
ter Bauteile“, mit dieser Richt-
linie mitgeltend“
Weber hob hervor, dass
Planer, Architekten und Ausfüh-
rende gut beraten sind bei nach-
träglichen Abdichtungsmaßnah-
men das WTA-Merkblatt 4-6-98/
D als Vertragsgrundlage zu ver-
einbaren.
Das Statement von Axel Kab-
rede bezog sich auf die Unter-
grundvorbereitung. Aus dem
Auditorium wurde deutlich, dass
in den seltensten Fällen ein
DIN-gerechter Untergrund zur
Verfügung gestellt wird. Es wur-
de die Frage nach der Abnah-
me oder der Übernahme eines
Untergrundes durch den Ausfüh-
renden gestellt. Hier ist sicher-
lich bei Planern und Auftrage-
bern noch Aufklärungsbedarf
notwendig. Ein drohender
Auftragsentzug gerechtfertigt
jedoch nicht eine Vernachläs-
sigung der Untergrundvorberei-
tung. Dieses Argument wurde
von der Mehrheit nicht akzep-
tiert.
Es ist sicherlich sinnvoller
in die Offensive zu gehen und
unsere Mitgliedsbetriebe zu er-
muntern in deren AGBs, gera-
de bei Abdichtungsarbeiten im
Neubau mit KMB einen normen-
gerechten Untergrund
vertrag-
lich
zu fordern.
In einem kurzen Abriss er-
läuterte Rainer Sprigatis die
wichtigsten Arbeitsschritte ei-
ner Abdichtungsmaßnahme mit
KMB.
Diskussionsbedarf gab es bei
dem Thema Verstärkungseinla-
gen (Gewebeeinlagen) im Last-
fall 5 und 6. Welche Aufgaben
diese Verstärkungseinlagen ge-
mäß DIN 18195 übernehmen
sollen wurde unterschiedlich
gesehen. Es ist ein Unding, dass
die DIN diese Forderungen nur
zur Schichtdickenkontrolle er-
hebt und jedem klar ist, dass
die Verstärkungseinlagen die
Flexibilität der KMB nachteilig
beeinflusst.
Auch die Homogenität der
Abdichtung insbesondere bei
Vlieseinlagen ist zweifelhaft.
Erfahrungsgemäß kommt es hier
häufig zu Schichtentrennungen,
da die Durchtränkung des Vlieses
mit Bitumenemulsion nicht
unbedingt gewährleistet ist.
Als weiterer Punkt wurde die
Schichtdickenmessung im Last-
fall 5 und 6 und deren Doku-
mentation sehr kritisch gese-
hen. Wer – so die Frage aus dem
Auditorium – soll die Schicht-
dickenmessung machen? Die
gewerblichen Mitarbeiter sind
hiermit überfordert, dennoch
müssen wir diese Dokumenta-
tionen von unseren Mitarbeiter
verlangen. Um das zu Erreichen,
sind die Mitarbeiter besser zu
qualifizieren. Gemäß DIN oder
RiLi-KMB sind die Unternehmen
hierzu vertraglich verpflichtet,
aber auch die Auftraggeber ver-
langen diese Qualitätssiche-
rungsmaßnahme.
Wann gilt die in der DIN
bzw. RiLi-KMB geforderte Trok-
kenschichtdicke und wie ist die-
se nach längerer Standzeit zu
bewerten, war eine weitere
Frage. Hintergrund dieser Fra-
ge war eine Schichtdickenbe-
wertung durch einem Gutach-
ten.
Zum Fall:
Ein Abdichtungsunterneh-
men trägt eine KMB-Abdichtung
in der vom Hersteller angege-
benen Nassschichtdicke auf.
Nach dem Abtrocknen der KMB,
also vor Auftrag der Schutzplat-
ten, wird die Trockenschichtdik-
ke mit 3,1 mm festgestellt.
Aufgrund einer Mängelrüge stellt
ein Sachverständiger nach etwa
1½ Jahren Standzeit fest, dass
die Trockenschichtdicke 2,6 bis
2,7 mm beträgt und bemängelt
die erbrachte Abdichtungslei-
stung.
Fragen zu KMB
KMB werden mit Füllstoffen
unterschiedlichster Art gefüllt.
Ein häufiger Füllstoff ist Sty-
roporgranulat in Form kleiner
Kügelchen. Bekannt ist, dass
Styropor schrumpft. Ebenso ist
der Allgemeinheit nicht be-
kannt, wie viel Wasser in der
ausgetrockneten KMB Schicht
noch vorhanden ist.
KMB werden gemäß DIN
18195 Teil 2 Tabelle 9 einer
Druckbelastung unterzogen.
Gewährleistet diese Prüfung den
Anspruch der absoluten Mate-
rialkonstanz über einen länge-
ren Zeitraum?
Fragen zur Trockenschicht-
dicke
Wann gilt die Trockenschicht-
dicke?
a. zum Zeitpunkt der Abnah-
me oder zum Zeitpunkt
des Gewährleistungsab-
laufs?
b. Ist bekannt, dass KMB
bei längerer Standzeit auf
Grund der Styroporfüll-
stoffe und evt. Wasser-
einschluss schrumpfen?
c.
Kann ausgeschlossen
werden, dass ständiger
Erddruck zur Komprimie-
rung von Trockenschicht-
dicken aus KMB führen?
d.
Wer trägt die Kosten wenn
b und c zutreffen?
Die einhellige Meinung ist ein
Appell an die herstellende In-
dustrie schnellsten Position zu
beziehen und die aufgeworfe-
nen Fragen zu beantworten. Die
Frage geht aber auch an den
Normenausschuss oder die Ver-
fasser der RiLi-KMB hinsichtlich
der Messung und Bewertung der
Trockenschichtdicke.
Es wurde nochmals darauf
hingewiesen, dass die allseits
übliche Abdichtungsvariante:
– wu-Betonbodenplatte und
Wandflächenabdichtung
aus KMB mit Anschluss
an die Stirnseite dieser
Bodenplatte im Lastfall 6
keine DIN-gerecht Lösung
darstellt. In diesem Falle
ist eine Sondervereinba-
rung mit dem Auftragge-
ber zu treffen, da die Ab-
dichtung nicht „den allge-
mein anerkannten Regeln
der Technik“ entspricht.
Das anschließende kurze State-
ment unterstützt durch Scha-
densfotos zum Thema „Aus
Schäden lernen“ war eine Über-
sicht der häufigsten Schaden-
fälle mit Hinweisen zu deren
Vermeidung.
Dieser Workshop war ein
gelungener Versuch neue Wege
im DHBV zu gehen. Nach ein-
helliger Meinung sollte diese Art
der Wissensvermittlung inner-
halb des DHBV eine ständige
Einrichtung werden.
Hans-Axel Kabrede
Fachbereichsleiter Bautenschutz
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