S&E Glossary

Für das Architekturbüro müller architekten, Heilbronn, war es eine große Herausforderung, als im Frühjahr 2002 die Herren Sie- mann an das Planungsbüro her- antraten und von ihren Vorstel- lungen und Wünschen für die Sanierung ihres neuen Firmensit- zes erzählten. Das denkmalgeschützte Ge- bäude aus dem 19. Jahrhundert, U-Wert Berechnung U-Wert Heizenergiebedarf ungedämmtes Mauerwerk 1,41 W/(m²K) 141,03 kWh/(m²Jahr) Mauerwerk mit 30 mm Calciumsilikat- Innendämmung 0,83 W/(m²K) 83,53 kWh/(m²Jahr) Verbesserung 57,50 kWh/(m²Jahr) = ~ 41% INDUSTRIE UND HANDEL Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes in der Herbststraße, Heilbronn den. Nun galt es einen adäqua- ten Baustoff zu finden, der den hohen Anforderungen einer pro- blemlosen und funktionsfähigen Innendämmung gerecht wird. Hierfür wurde zur Unterstützung der Planer die Fachberatung der Firma epasit, Ammerbuch-Altin- gen, in Anspruch genommen. Unter Einbeziehung der aus- führenden Fachfirma, Malerbe- trieb Rendle, Heilbronn, wurde ein Lösungskonzept erarbeitet: unter den gegebenen Umstän- den und der geplanten späte- ren Nutzung des Gebäudes ent- schied man sich, die Innendäm- mung der Kompletten Außen- wände, insgesamt ca. 500 m², mit einer Calciumsilikat-Platte aus dem Hause epasit auszufüh- ren. Diese Wohnklimaplatte bie- tet eine hervorragende Wärme- dämmung und gleicht dabei optimal Feuchtigkeits- und Tem- peraturunterschiede aus. Selbst das bauphysikalische Problem der Taupunktverlagerung in das Konstruktionsinnere, welches bei einer Innendämmung sehr häufig zu gravierenden Problemen bau- substanzieller, gesundheitlicher sowie optischer Art geführt hat, konnte mit der Wohnklimaplat- te gelöst werden. Durch ihre hy- groskopische Eigenschaft kann die Wohnklimaplatte bereits aus der Luft überschüssige Feuchtig- keit aufnehmen und gleichmä- ßig in der Platte verteilen, so dass es zwischen Wand und Plat- te immer trocken bleibt. Diese Feuchtigkeit gibt sie aber auch sofort wieder als Wasserdampf ab, wenn sich das Raumklima „normalisiert“ hat. Durch die starke Kapillaraktivität der Wohn- klimaplatte, bedingt durch ei- nen sehr hohen Porenanteil, kann auch eventuell im Mauer- werk auftretende Feuchtigkeit sofort in die Verdunstungszone gebracht werden. Dabei bleibt die Oberfläche immer trocken, somit kann auch kein Schimmel entstehen. Die nun moderaten Luftfeuch- tigkeitsverhältnisse im Gebäude haben dazu geführt, dass sich sowohl die trockenen Wände als auch die trockene Luft leichter erwärmen lassen, als wenn sie feucht sind. Insgesamt hat sich der Heizenergiebedarf nach der Sanierungsmaßnahme mit der Calciumsilikat-Platte um ca. 41% verringert (siehe untenstehende Tabelle). Sanierungsobjekte dieser Art, die mit viel Liebe zum Detail geplant und ausgeführt werden und später an optischer Exklu- sivität und Einzigartigkeit kaum zu übertreffen sind, gibt es lei- der viel zu selten, aber es gibt sie! Leander E. Maruszyk, ie epasit GmbH mit einer aufwendig gestalteten Natur- steinfassade zur Stra- ßen- und zur Ein- gangsseite hin sowie einer Klinkerfassade zur Hof- und Rückseite des Gebäudes. Maßga- be der Bauherren war es, etwas Einzigartiges mit viel Liebe zum Detail zu erschaffen, was in seiner Wirkung auf den Betrachter je- doch nicht als auf- dringlich oder gar überheblich wirken sollte. Von den gestalte- rischen Maßnahmen einmal ganz abgese- hen, galt es auch eine Vielzahl technischer Probleme zu lösen, die sowohl den Planern als auch den ausführenden Firmen ihr ganzes Können abverlangten. Eine der wichtigsten Sanie- rungsmaßnahmen war sicher die Verbesserung der Wärmedämmung am Gebäude. Ein herkömmliches außenliegendes Wärmedämmver- bundsystem konnte hier, bedingt durch die Naturstein- und Klin- kerfassade, nicht ausgeführt wer- Fotos: ie epasit GmbH Juni 2005 · Seite 34

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=