Schützen & Erhalten - page 26

Schützen & Erhalten · Juni 2011 · Seite 26
Internet
Wer hätte jemals gedacht, dass gerade ein
Apfel zu dem Statussymbol schlechthin
werden wird? Einer Studie der Unterneh-
mensberatung Progremium nach verliert
das Auto immer mehr seinen Statussym-
bol Charakter und wird durch das iPhone
ersetzt.
Ein Mobiltelefon, das vor Jahren keiner gekauft
hätte. Zu schwer, zu unhandlich und dann auch
noch keine Tastatur. Jedoch entwickeln sich
normale Mobiltelefone ohne Smartphone Funk-
tionen immer mehr zu Ladenhütern. Durch das
iPhone kamen Miniprogramme auf, so genann-
te Apps, die das alltägliche Leben erleichtern
sollen. Mittlerweile gibt es über 520.000 Apps
und alleine in Deutschland wurden 2010 über
900 Millionen Apps auf Smartphones geladen.
Jeder Nutzer eines iPhone oder iPad hat sich
schon einige Apps heruntergeladen. Manche sind
nutzlos, einige jedoch sehr sinnvoll. Bei vielen
Apps spart man hunderte von Euro im Gegensatz
zu einer kompletten Software mit dem Zusatz-
nutzen, diese ortsungebunden einsetzen zu kön-
nen. Für den Handwerksbetrieb und speziell den
Bautenschützer sicherlich interessant sind Apps
wie Routenplaner, Terminplaner, Baustellenko-
ordinator, mobiler Datenzugriff, Visitenkarten-
scanner und Vertragsformular. Der Einsatz von
speziellen Branchenapps ist der nächste Schritt
mobiler beruflicher Nutzung.
Für die Mobilentwicklung werden die nächsten
Monate interessant sein, denn Google drängt mit
seinem Android kräftig auf den Markt. In 2011
hat Google USA innerhalb eines halben Jahres
zu dem iPhone aufgeschlossen und setzt gerade
ein Überholmanöver an. So werden auch Google
Apps ein interessanter Markt für die Zukunft, den
es in jedem Gewerbe zu beobachten gilt.
Jedem Zweifler zum Trotz hat das mobile Web
endgültig kompletten Einzug in unser tägliches
Leben gehalten. Schon lange keine Spielerei
mehr, sondern ein nicht mehr wegzudenkender,
meist nützlicher und manches Mal auch nervender
Bestandteil des Geschäftslebens.
Die Schattenseite: Jederzeitige Erreichbarkeit
wird generell vorausgesetzt und sehr schnell kann
man zum Sklaven der eigenen Kommunikations-
mittel werden. Die ständige Erreichbarkeit sollte
allerdings nicht so weit gehen, wie mir letztens
auf einem Flughafen passiert. An dem intimsten
Ort des Airports traute ich meinen Ohren nicht,
als in der Nebenkabine ein Geschäftsmann un-
verhohlen ein anscheinend wichtiges Gespräch
führte. Zum Glück hatte wohl keiner der Neben-
nutzer in dem Moment ein Problem mit zu viel
Luft im Darm.
Trotz aller negativen Aspekte bringt uns das
mobile Web speziell mit Smartphones wesentlich
näher und schneller zu dem Punkt, der gerade be-
nötigt wird. Fragen können sofort geklärt werden
und Probleme kommen oft gar nicht mehr auf.
Jedoch steigt auch die Grundinformation
eines jeden Kunden. Eine große Schwierigkeit
für viele Unternehmer, denn oft sind die Kunden
besser informiert als der Unternehmer selbst. Da-
rum gilt es heute mehr denn je, in seinem Fach-
gebiet sich ständig weiter zu bilden.
Um alle Informationen greifbar zu halten,
erhält gerade das Verbandswesen einen immer
höheren Stellenwert, um die wichtigen Fachdaten
zu sammeln, aufzubereiten und zu kanalisieren.
Jeder unorganisierte Handwerker wird es Tag für
Tag schwerer haben, sich auf dem aktuellen Wis-
senstand zu halten.
Durch die modernen Smartphones verschaf-
fen sich gerade die Handwerksbetriebe mit wenig
Zeit für Büroarbeit entscheidende Vorteile. Emp-
fang und Versand von E-Mails, Aufruf von Web-
seiten und sogar Abruf von Firmendateien sind
einfach zu realisieren. Kein lästiges Schleppen
von CDs, Sticks oder Handbüchern mehr, Refe-
renzobjekte werden viel besser auf einem iPad
gezeigt, Dokumente einfach per Fingerdruck prä-
sentiert und per Wireless LAN direkt beim Kunden
ausgedruckt. Sogar der Vertrag kann dank eines
App sofort fix und fertig beim Kunden geschrie-
ben werden. Der Kunde unterschreibt auf dem
iPad mittels Stylus Pen, der Vertrag wird per E-
Mail an Kunde und ins Büro versandt – fertig.
Die richtige Nutzung bringt enorme Zeiterspar-
nis und sofortige Erledigung anstehender Arbeit.
Darum sollte jeder Unternehmer gewappnet
sein und wissen, was gerade auf dem Online
Markt passiert. Sehr schnell kann der Anschluss
verpasst werden. Jeder Handwerksbetrieb sollte
sich darum die Frage stellen: Ist meine Webseite
den neuen Anforderungen überhaupt gewachsen?
Webinformationen sollten Schritt für Schritt dem
mobilen Zeitalter angepasst werden. Suchen
müssen auch mit iPhone und iPad funktionie-
ren. Überprüfen Sie Ihre Webseite auf mobile
Tauglichkeit. Das geht ganz einfach:
Nehmen Sie ein iPhone oder iPad und besuchen
Sie Ihre eigene Webseite.
– Sieht diese Seite anders aus?
– Kann man überhaupt etwas lesen?
– Funktionieren alle Links so, wie es sein
sollte?
Wenn nein, dann sollten Sie sich mit Ihrem
Webdesigner in Verbindung setzen, die entspre-
chenden Anpassungen vornehmen lassen oder
sich gerade jetzt über eine Neustruktur Ihrer
Webseite intensive Gedanken machen. Denn ein
verlorener Kunde hat oft mehr gekostet als eine
Umstellung auf die speziellen Anforderungen des
heutigen Marktes.
Kurzprofil Autor:
Klaus U. Walth, seit über
einem Jahrzehnt spezia-
lisiert auf Marketing im
Internet. CEO von WUB24
Deutschland Ltd., der deut-
schen Niederlassung von
WUB24 mit Hauptsitz Lon-
don. Betreut über 1.000
Webpräsenzen, Verbands-
vorsitzender Web ohne Grenzen und Gastred-
ner bei Fachkongressen und Universitäten.
E-Mail:
web:
Telefon: (02261) 5015610
Mobil: (0173) 7057797
Quo vadis Web – Die Artikelserie rund ums Internet – Folge 8
THE BIG APPLE
Apps und mehr
Bild: Quelle fotolia
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Folge 12 Usability Test – der Nutzer hat
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