Schützen & Erhalten - page 5

Kaum war die DHBV-Delegation von ihrer Holz- und Bautenschutz-
exkursion aus der russischen Hauptstadt wieder wohlbehalten
nach Deutschland zurückgekehrt, war Moskau aus den Medien
nicht mehr wegzudenken. Beißender Rauch und eine unerträgliche
Hitze machten das Leben in der 16 Millionen Metropole über
Wochen zu einer Tortur.
Und damit bot die Stadt der Welt ein Bild, dass geradezu konträr zu
dem steht, mit dem sie kurz zuvor die DHBV-Mitglieder begeisterte.
Bei sommerlichen Temperaturen, klarer Luft und strahlend blauem
Himmel präsentierte sich Moskau als eine Weltstadt unterschied-
lichster Facetten. Hochmodern und mondän, mit innerstädtischen
Straßen breit wie Autobahnen und dennoch vollgestopft mit west-
lichen Nobelkarossen und dem Verkehrskollaps nahe. Mit Schau-
fensterauslagen, die deutlich machen, dass Moskau
mit seinen 27.000 Millionären auch eine Metropole
des Geldes ist. Und da gibt es noch das alte Mos-
kau, wie es sich Jahrzehnte der Weltöffent-
lichkeit präsentierte. Der rote Platz mit sei-
ner beeindruckenden Fassade des Kaufhauses
GUM, dem Lenin Mausoleum und der Kreml-
mauer. Die Prestigebauten in stalinistischer
Zuckerbäckerarchitektur und verlässt man
den Stadtkern, so fährt man Kilometer
weit durch Viertel, die mit ihren Plat-
tenbauten auch heute noch deutlich
an die sozialistische Vergangenheit
erinnern. Wer Moskau mit deutschen
Thema
Moskau vor dem großen Brand
DHBV Holz- und Bautenschutzexkursion 2010
Großstädten vergleicht, der ist nicht nur beeindruckt von der Sauberkeit
dieser Metropole. Moskau ist atemberaubend. Eine Stadt mitten im Auf-
bruch, voller Baustellen, geschäftiger Menschen und trotzdem von einem
einladenden Charme
.
Untergebracht war die DHBV-Gruppe, die sich in diesem Jahr vom
1.–7. Juli das Ziel gesetzt hatte, Moskau nicht als Tourist, sondern aus
dem Blickwinkel des Sanierungsfachmannes zu erkunden, im „Hotel
National“
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, direkt am Kreml gelegen eines der ersten Häuser
am Platz. Ein Ort zum Wohlfühlen, wie die Referenzliste prominenter
Hotelgäste, beginnend bei Lenin und endend bei Obama, beweist.
Dieser Ort der Erholung war aber auch nötig, denn tagsüber war-
tete auf alle ein straffes und fachlich hervorragend zusammenge-
stelltes Tagungsprogramm, das Dr. Ralf Fischinger und seine Frau
Sonja per-
fekt ausgearbeitet hatten.
Ausgewählte Programmpunkte der
7-tägigen Fachexkursion:
Schloss- und Parkanlage Zarizino
Das vierzig Autominuten vom Stadt-
zentrum entfernt liegende Zarizino blickt
auf eine lange und für Bautenschützer
hoch interessante Geschichte zurück.
Katharina II ließ hier ein Schloss im Stil
der russischen Gotik bauen. Beauftragt
wurde hierzu mit Vasilij Bazhenow der
bekannteste Architekt seiner Zeit, der
1776 mit dem Bau begann. Doch nach
10 Jahren Bauzeit, die Palastanlage
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