Schützen & Erhalten - page 13

Beginnend mit der Nachkriegszeit, bis in die
fünfziger Jahre hinein, wurden zur Hydrophobie-
rung von Fassaden Methylsiliconate verwendet.
Man kann diese Produktgruppe als hydrophobierte
Wasserglasverwandte bezeichnen. Wassergläser
werden auch heute noch im Bauwesen eingesetzt,
z. B. als Bindemittel für Silikatfarben. Sie haben
drei charakteristische Eigenschaften:
unbedingt von Vorteil. Die Alkalität kann dazu
führen, dass Bestandteile des Untergrundes mo-
bilisiert werden (z. B. Eisenoxide) und zu Verfär-
bungen führen. Die großen Moleküle bedingen
ein vergleichsweise schlechtes Eindringverhalten
und die Gelabscheidung erzeugt eine zumeist
unerwünschte Verfestigung der Oberfläche. Dies
insgesamt eher negativ ausfallende Bild führte
dazu, dass diese Produktgeneration mit Einfüh-
rung der silikonharzbasierten Schutzstoffe für
Fassadenhydrophobierungen nicht mehr einge-
setzt wurde. Schäden auf Grund einer Behand-
lung mit solchen Schutzstoffen können aber
auch heute noch beobachtet werden, sie sind
jedoch nicht auf heutige Hydrophobierungsmit-
tel übertragbar. Die ab der Mitte der sechziger
Jahre verwendeten Silikonharzhydrophobierun-
gen hatten ebenfalls relative große Moleküle
und den damit verbundenen Nachteil beim Ein-
dringverhalten. Gegenüber den Methylsiliconaten
bestanden die Nachteile des hohen pH-Wertes
und der Verfestigung der behandelten Oberflä-
chen jedoch nicht mehr.
Ab Mitte der siebziger Jahre wurden die Sili-
conharze durch die neu entwickelten Silane bzw.
Siloxane ersetzt. Diese Wirkstoffe reagieren mit
Wasser, so dass sie zuerst nur in wasserfreien,
lösemittelbasierten Produkten eingesetzt wer-
den konnten. Mit steigendem Umweltbewusst-
sein in den 70er und 80er Jahren strebte man
einen Austausch der organischen Lösemittel ge-
gen ungefährlichere Stoffe an. In diesem Zuge
entstanden wasserbasierte Systeme. Silane bzw.
Siloxane, die sich als Wirkstoff bewährt hatten,
wurden durch den Einsatz von Emulgatoren, die
die Wirkstoffe gegenüber dem Wasser sozusagen
abkapseln, stabilisiert. Die so entstehenden
„Wirkstoffblasen“ haben jedoch auf Grund ihrer
Größe ein nachweislich schlechteres Eindring-
verhalten als die niedermolekularen Wirkstoffe
in lösemittelhaltigen Produkten. Somit existie-
ren bis heute beide flüssigen Produktvarianten
1. Sie sind hoch
alkalisch
(pH-Wert >12)
2. Sie haben
relativ große
Moleküle.
3. Sie scheiden
festigendes
und Poren
verengendes
Kieselgel ab.
Für die Hydropho-
bierung von Fassa-
den, sind alle drei
Eigenschaften nicht
Fachbereiche
Bautenschutz
Bild 5: Entwicklungsgeschichte moderner Imprägnier-
mittel.
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