Schützen & Erhalten - page 25

Fachbereiche
Schimmelpilze
Es schreibt
für Sie:
Dr. rer. nat.
Constanze
Messal
Fachbereichs-
leiterin
Schimmelpilze
Neubrandenburger Str. 33
18055 Rostock
Telefon: (0381) 637-28280
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ist unter normalen Umstän-
den nicht notwendig, da die
restliche Biomasse gut mit
Saugen oder „Feuchtdurchwi-
schen“ aufgenommen werden
kann. In besonderen Fällen
der Sanierung, z. B. in Kran-
kenhäusern oder im Wohn-
umfeld besonders gefährdeter
Personen, kann eine zusätz-
liche Wischdesinfektion Sinn
machen. Hier ist aber die
Auswahl des Desinfektions-
mittels mit den Beteiligten
abzusprechen (Vorgaben des Hygienearztes,
Unverträglichkeiten etc.). Wer hier Irritationen
vermeiden will, reinigt nach der Wischdesinfekti-
on noch einmal feucht nach.
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Bei Oberflächen,
die anschließend wieder verbaut werden, z. B.
Metallständerwerk oder Bodenplatte, sind diese
Vorsichtsmaßnahmen jedoch nicht notwendig.
Zu beachten ist jedoch, dass hier grundsätz-
lich 2 Arbeitsschritte notwendig sind, bitte nicht
einfach das Desinfektionsmittel in den Wischei-
mer kippen! Gut gemeint aber chemisch gese-
hen Blödsinn. Die meisten Desinfektionsmittel
sind nicht mit tensidhaltigen oder alkalischen
Reinigern kombinierbar und werden beim Mixen
inaktiv. Also immer schön eines nach dem an-
deren abarbeiten.
Kontrolle der Feinreinigung
Der Erfolg der Sanierung muss dokumentiert
und abgenommen werden.
3,4,7,10,12
Momentan liegt
die Schwierigkeit darin, festzulegen, wann eine
Feinreinigung erfolgreich ist und
wann nicht. Auch das noch in
der Diskussion befindliche WTA-
Merkblatt „Schimmelpilzschäden:
Ziele und Kontrolle der Schim-
melpilzsanierungsarbeiten in
Gebäuden“ macht hierzu keine
Vorgaben.
11,12
Derzeit sieht es
so aus, dass das Sanierungsziel
zwischen dem Auftraggeber und
dem Sanierer vertraglich fest-
zulegen ist. So macht auch das
WTA-Merkblatt nur Angaben da-
rüber, wie der Erfolg der Sanie-
rung überprüft werden kann, jedoch nicht, wie
genau er aussieht. Also keine Zahlen. So kann
man sich auf Formulierungen wie bauübliches
Maß, Normalzustand oder Hintergrundbelastung
beziehen, auch wenn diese Formulierungen immer
noch nicht belastbar hinterlegt sind.
8,9
Es gibt (derzeit) also keinen Zielwert, der
erreicht werden muss, damit eine Sanierung als
erfolgreich durchgeführt angesehen werden kann.
Üblicherweise soll die Belastung durch mikro-
bielle und mineralische Partikel, ob nun Sporen,
Myzelbruch, KMF oder Putzpartikelchen, deutlich
unter der Ausgangsbelastung und erkennbar un-
ter der Belastung um den Nichtsanierungsbereich
liegen (zumindest solange, wie Abschottung und
Be- und Entlüftung vorhanden sind) und wohn-
hygienischen Ansprüchen genügen.
11,12
Daher
eignen sich die Methoden, die auch zur Scha-
densfeststellung eingesetzt werden, nämlich vi-
suelle Begutachtung (ist sichtbarer Befall (noch)
erkennbar? Sieht es sauber aus? Sind Staubab-
lagerungen erkennbar?), Beprobung gereinigter
Die Klebefilmpräparate zeigten an, dass alle Prüfoberflächen vergleichbar stark kontaminiert waren. Der mittlere
Klebefilm wurde von der sehr rauen Putzoberfläche genommen und verdeutlicht, dass Klebefilme bei sehr rauen
Oberflächen die Kontamination weniger gut abbilden können. Hier wäre auch Direktmikroskopie geeignet, um
die Belastung durch Feinstaub aus der Sanierung darstellen zu können.
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Obwohl die Partikelsammlung nach der
Vernebelung bei klarer Luft gestartet wurde, ist eine deutliche Spur des Farbpulvers auf dem Objektträger erkennbar.
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