Schützen & Erhalten - page 37

Die diesjährige Herbsttagung fand vom
15.–16. November 2012 in der Dom-
stadt Aachen statt. Der Stadtrundgang
am Donnerstagabend führte u. a. am
Elisenbrunnen vorbei, dem Zentrum der
Aachener Badkultur aus dem 17. und 18.
Jahrhundert. Hier war bereits Napoleon
zu Besuch.
Weiter ging es zu einem weiteren Wahrzeichen
Aachens. Im Schatten des Domes werden die be-
rühmten Aachener Printen angeboten. Bei einer
Verkostung kamen durch die geheimen Würzmi-
schungen eines jeden Printenherstellers die er-
sten vorweihnachtlichen Gefühle auf.
Vorbei an dem Rathaus, in dem der Aachener
Karlspreis für besondere Verdienste um Europa
verliehen wird, ging es zu einer der ältesten Gas-
tronomien in Aachen: „Zum goldenen Einhorn“.
Alle waren glücklich, als sie die Gaststätte er-
reichten, da jeder nach der zweistündigen Stadt-
führung an diesem überraschend kühlen Novem-
berabend mit kalten Füßen und roten Nasen er-
kennen musste, dass der Winter nicht mehr weit
ist. Bei Essen und Trinken war in ungezwungener
Atmosphäre reichlich Zeit für fachliche und pri-
vate Gespräche. Der Freitagmorgen begann mit
der Mitgliederversammlung.
Als Gäste und Teilnehmer konnten wir neben
unserem Präsidenten, der so gut wie keine der
Tagungen seines Landesverbandes auslässt, auch
erstmals den stellvertretenden Fachbereichsleiter
für Bautenschutz Christian Ventker begrüßen.
Er gehört zu den ersten Absolventen des Ba-
chelorstudienganges „Bauen im Bestand“, der in
Kooperation des HBZ in Münster sowie der Fach-
hochschule Münster und mit tatkräftiger Unter-
stützung des DHBV durchgeführt wurde. Hierzu
noch einmal nachträglich herzlichen Glückwunsch
zur bestanden Prüfung.
Ein Thema der Mitgliederversammlung war
der im Februar 2013 in Düsseldorf zum ersten
Mal startende Kurs „Meister im Holz- und Bau-
tenschutz“.
Drei Teilnehmer der Herbstveranstaltung
haben sich bereits zur Meisterausbildung an-
gemeldet − allesamt gestandene und langjäh-
rige Betriebsinhaber. Hier wird einmal mehr
deutlich, dass Fort- und Weiterbildung ein
dauerhafter Bestandteil eines erfolgreichen
Unternehmens ist.
Der DHBV-Landesverband Nordrhein-Westfa-
len organisiert auch in 2013 wieder Veranstal-
tungen für „unsere“ Holz- und Bautenschutzlehr-
linge am Ausbildungsstandort Krefeld.
Im Februar findet ein anwendungstech-
nisches Seminar zum Thema „Innendämmung“
bei der Firma Remmers in Löningen statt. Die
Lehrlinge sollen selbst Hand anlegen und De-
tailpunkte, wie Fensteranschlüsse, einbindende
Bauteile und Eckkonstruktionen fachgerecht in
die Dämmung mit einbeziehen.
Im Februar und März wird in den Räumen des
HBZ in Krefeld jeweils ein Praxistag Injektions-
technik durchgeführt. Neben der Rissverpressung,
Einbringen von chemischen Horizontalsperren
und Schleierinjektionen, gehören auch die War-
tung, Reinigung und Pflege von Maschinen zu
den Inhalten des Praxistages. Auch hier liegt das
Augenmerk nicht auf der Vorführung, sondern
die Teilnehmer werden selbst praktisch aktiv.
Nach der Mitgliederversammlung folgte der
Seminarteil und damit gehörte der Rest des Ta-
ges Herrn Walth.
Den Lesern unserer Fachzeitschrift „Schüt-
zen & Erhalten“ ist er als Autor verschiedener
Fachartikel zum Thema Internet und neue Medien
bekannt. Zudem betreuen er und sein Team die
Homepage des DHBV. Angesprochen wurde u. a.
der richtige Aufbau einer Homepage.
Viele Unternehmen haben eine Homepage
mit einem zu großen Anteil an Fachinformati-
onen. Untersuchungen jedoch haben gezeigt,
dass der Hilfesuchende am besten auf aussage-
kräftige Bilder reagiert.
Die Homepage muss nicht dem Betriebsin-
haber gefallen, sondern sich an der Zielgruppe
der Kunden orientieren. Dies sind in der Regel
eben nicht Fachleute, die durch zu viele Fach-
begriffe erschlagen werden. Mit der Folge, dass
sie die Seite wieder verlassen und es nicht zu
einer Kontaktaufnahme kommt.
Eine der Fragestellungen war: „Wie muss
meine Homepage strukturiert sein, sodass sie
bei Google gefunden wird?“ Denn Google ist in
Deutschland mit Abstand noch immer die wich-
tigste Suchmaschine. Oder „Wie können weitere
Medien wie YouTube eingebunden werden?“ Denn
auch hier zeigt sich, dass immer mehr Internet-
nutzer diesen Videokanal nutzen.
Weiterhin sollte beachtet werden, dass das
mobile Internet auf Smartphones oder IPad und
Co. rasant an Bedeutung gewinnt. Homepages
sollten so programmiert sein, dass sie sich au-
tomatisch an die unterschiedlichen Auflösungen
des Gerätes anpassen, auf denen sie aufgeru-
fen werden.
Seiten, die dieses leisten, haben einen Wett-
bewerbsvorteil gegenüber anderen Seiten.
Ein heiß diskutiertes Thema waren Soziale
Netzwerke − hier vor allem Facebook. Der größte
Landesverbände
Nordrhein-Westfalen
Vorweihnachtliche Gefühle in
der Printen-Stadt Aachen
Teil der Teilnehmer war der Meinung, dass Face-
book eher ein Geschwür ist, als dass es aktuell
einen Nutzen für den Betrieb bringt. Im Gegen-
teil, durch die ständigen E-Mails und Erinne-
rungen wirkt es eher störend. Herr Walth steht
Facebook persönlich auch skeptisch gegenüber,
berichtete jedoch, dass es in England für Un-
ternehmen nahezu unmöglich ist, bei Facebook
nicht vertreten zu sein, vergleichbar mit der
Notwendigkeit einer Homepage in Deutschland.
Seine Erfahrung zeigt ihm, dass die Trends aus
den USA zuerst England erreichen und dann ca.
vier Jahre später auf Deutschland überspringen.
Demnach ist Facebook ein Informationskanal,
der für viele Firmen in Deutschland zurzeit noch
keinen Nutzen bringt. Aber für eine langfristige
Planung nicht außer Acht gelassen werden kann.
Schnell wurde deutlich, dass neue Medien
immer mehr an Bedeutung gewinnen und jeder
Betrieb für sich entscheiden muss, wie viel für
ihn notwendig ist. Klar wurde aber auch, dass
dies in der Regel nicht mehr mit internen Mit-
teln des Betriebes zu leisten ist. Der Zeitaufwand
und das notwendige Wissen um Werberelevanz
und Zielgruppen sind so umfangreich, dass die
meisten Betriebe hier sicherlich externe Unter-
stützung brauchen.
Alles in allem ein sehr informatives Seminar,
das den meisten Teilnehmern viel zu denken mit
auf den Weg nach Hause gegeben hat.
Hiermit wünscht der Landesverband Nord-
rhein-Westfalen schon jetzt allen Mitgliedern
eine besinnliche Weihnachtszeit, einen fröh-
lichen Rutsch ins neue Jahr und ein erfolg-
reiches Jahr 2013.
Heiko Teutenberg, Landesvorsitzender
Ein Stück Badkultur −
der Elisenbrunnen.
Interessierte Zuhörer beim Vortrag vom Internet-
experten Klaus Walth (kleines Bild).
Printen, soweit das Auge reicht.
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