Previous Page  60 / 80 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 60 / 80 Next Page
Page Background

Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V.

Erschütterungsschutz von Neubauten im verdichteten innerstädtischen Raum

Projektbeispiel „Hampton by Hilton“ Berlin

von Michael Graser

Durch die Verdichtung des inner-

städtischen Raums werden vermehrt

Baugrundstücke erschlossen, welche

erhöhten Belastungen aus Erschütte-

rungseintrag durch schienengebunde-

nen öffentlichen Nah- und Fernverkehr

sowie Schwerlastverkehr auf Straßen

ausgesetzt sind. Aufgrund hochprei-

sigen Innenstadtgrundstücke besteht

zugleich ein Interesse der Bauherren

nach einer hochwertigen und hoch-

preisigen Nutzung unter Einhaltung

und meist sogar Unterschreitung der

gängigen Bauvorschriften in Bezug auf

Immissionsschutz, Wasserdichtigkeit

und Wärmedämmung.

Die moderne Architektur und die be-

triebswirtschaftlichen Rahmenbedin-

gungen des Bauens erfordern dabei

immer höher belastete und dünnere

Bauteile, welche aus Sicht des Schwin-

gungsverhaltens und der Rissgefahr

im erschütterten Bauumfeld kritischer

sowohl in der Planung als auch in der

Ausführung und dem Komfort für die

späteren Nutzer sind. Ein vielfach er-

folgreich ausgeführter Lösungsan-

satz zur Reduzierung der in Bauwer-

ke eingetragenen Erschütterungen

aus dem Bauumfeld, und somit zur

Verbesserung des Nutzungsstandards

durch reduzierten sekundären Luft-

schall sowie die Verminderung von

Erschütterungen im Bauwerk, ist die

elastische Lagerung von Gebäuden

und Bauteilen auf elastomeren La-

germatten nach dem Grundprinzip

des Masse-Feder-Systems. Durch eine

Kombination der Lagerung mit einer

außenliegenden, rissüberbrückenden

und hinterlaufsicheren Abdichtung im

erdberührten Bereich wird zugleich

die Sicherheit zur Vermeidung von

Undichtigkeiten und wasserführenden

Rissen infolge von Setzungen aus ge-

lagerten Bauteilen und dem Erschütte-

rungseintrag minimiert.

Wesentlich für die qualitativ hochwer-

tige und funktionstüchtige Realisie-

rung von Erschütterungsschutz- und

Abdichtungsbauvorhaben, und somit

für den Erfolg der Baumaßnahme, ist

die Ausführungsplanung durch qualifi-

zierte und erfahrene Fachplaner in en-

ger Abstimmung mit der Ausführung

durch erfahrene und geschulte Fa-

chunternehmen. Im gesamten Prozess

müssen alle baubeteiligten Planungs-

büros sowie die Roh- und Ausbauge-

werke zur Vermeidung von Schnitt-

stellenproblemen und zur Sicherung

des Bauziels eingebunden werden.

Da im verdichteten Bereich oftmals

keine Arbeitsräume in der Baugrube

für nachträgliche Dämm- oder Abdich-

tungsmaßnahmen vorhanden sind, er-

folgt die Errichtung der erdberührten

Wände der Bauwerke in einhäuptiger

Bauweise. Sämtliche Materialien für die

Einhaltung des Erschütterungsschutzes,

der Abdichtung und der Wärmedäm-

mung müssen somit vor der Betonage

der Wände montiert und ihrerseits hin-

terlaufsicher sowie auftriebssicher mit-

einander und mit dem selbst Bauwerk

verbunden sein. Aufgrund dieser An-

forderungen und der Erfahrungen aus

mehr als 15 Jahren Gebäudelagerung,

wurde das neue Verbundplattensystem

Presolate© aus Erschütterungsschutz,

Flächenabdichtung und Wärmedäm-

mung entwickelt, welches sich mit dem

erhärtenden Frischbeton des Bauwer-

kes vollflächig verbindet.

BuFAS-News