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Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V.

Projektbeispiel Hampton by Hilton

Hotel - Berlin Alexanderplatz

Am Berliner Alexanderplatz, in der Ot-

to-Braun-Straße zwischen Mollstraße

und Wadzeckstraße, wird der Neubau

eines Hotel- und Wohngebäudes mit

Tiefgarage errichtet.

Besonderheiten

Direkt am Gebäude führt eine stark

befahrene Straßenbahnstrecke mit en-

gem Bogen vorbei und unterhalb des

Gebäudes befindet sich ein U-Bahn-

tunnel. Der schienengebundene Nah-

verkehr trägt Erschütterungen in Form

von Körperschallwellen in den Bau-

grund ein.

Anforderungen

Als Bauziel wurde die Einhaltung bzw.

Unterschreitung der Grenzwerte der

einschlägigen Richtlinien für Erschüt-

terungs- und sekundäre Luftschallim-

missionen unter Berücksichtigung der

späteren hochwertigen Nutzung vor-

gegeben.

Umsetzung

Die horizontale Lagerung wurde ab-

hängig von den Prognoseberechnun-

gen und den statischen Vorgaben in

Dicken zwischen 62,5 mm und 25 mm

mit speziell angepassten geschlos-

senzelligen Elastomeren ausgeführt.

Die vertikale Seitenwandentkopplung

wurde mit Elastomermatten in Dicken

zwischen 60 mm und 25 mm realisiert.

Die Montage erfolgte horizontal auf

einer geglätteten Impedanzplat-

te aus Beton und vertikal auf einem

den Ebenheitsanforderungen ent-

sprechend vorbereiteten Verbau. In

den Wandbereichen mit zusätzlicher

Flächenabdichtung kam das Ver-

bundplattenprinzip Presolate© zur

Ausführung. Die Werk- und Monta-

geplanung wurde durch das Fachun-

ternehmen für die Gebäudelagerung

erstellt und mit den Fachplanern und

dem Rohbauunternehmen vor Frei-

gabe abgestimmt. Sämtliche Ausfüh-

rungsschritte wurden im Rahmen ei-

ner qualifizierten Eigenüberwachung

dokumentiert. Baubegleitend wurde

die Ausführung sowohl vom Fach-

planungsbüro als auch durch einen

ö.b.u.v. Sachverständigen zur Frem-

düberwachung begleitet.

Weitere besondere Anforderungen

entstanden durch Medieneinführun-

gen im Bereich der Lagerung sowie

durch verschiedene Gründungssitu-

ationen. Aufgrund der rechtzeitigen

Abstimmung zwischen Fachplaner,

Rohbauer und Fachunternehmen für

die Gebäudelagerung und Abdich-

tung konnten für alle Details ausfüh-

rungssichere Lösungen entwickelt und

erfolgreich umgesetzt werden. Die

Ausführung wurde baubegleitend so-

wohl vom Fachplanungsbüro als auch

durch einen ö.b.u.v. Sachverständigen

zur Fremdüberwachung begleitet.

Fazit

Die rechtzeitige Einbindung von er-

fahrenen Fachplanern und die Ab-

stimmung mit den bauausführenden

spezialisierten Fachunternehmen und

Rohbaugewerken stellt eine erfolgrei-

che und termingerechte Ausführung

von Bauvorhaben auch in komplizier-

ten Gründungssituationen im verdich-

teten innerstädtischen Raum sicher.

Umplanungen und außerplanmäßige

Kosten können hierdurch zuverlässig

vermieden werden. Eine abgestimmte

und qualifizierte Werk- und Montage-

planung sowie die permanente Eigen-

überwachung und Dokumentation

müssen unerlässliche Bedingung für

die Umsetzung des Bauziels im Inte-

resse des Bauherren sein. Die Frem-

düberwachung durch Sachverstän-

dige ist zur Sicherung der Interessen

des Bauherren und für die Abnahme-

dokumentation der ausführenden Un-

ternehmen ein wesentliches Kriterium.

Zur Sicherstellung dieser Anforderun-

gen wurde durch den Bauherren das

erfahrene Fachplanungsbüro imb mit

der Zustandsfeststellung durch Mes-

sungen, den Prognoseberechnungen

und der Erarbeitung der auszuführen-

den Schutzmaßnahmen beauftragt.

Im Ergebnis der Fachplanung wurde

eine flächige Gebäudelagerung aus-

geführt, welche in hochwertig ge-

nutzten Bereichen des Tiefgeschosses

mit einer zusätzlichen rissüberbrü-

ckenden Flächenabdichtung und im

Wandbereich mit einer Wärmedäm-

mung kombiniert ist.

BuFAS-News

Schützen & Erhalten · Dezember 2016 · Seite 61