Schützen & Erhalten - page 36

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Umfrageergebnisse zu EDV-lesbaren Daten
von Bauchemikalienherstellern
Von Bautenschützern hört
man immer wieder die
Klage, dass es trotz unse-
res „EDV-Zeitalters” kei-
neswegs selbstverständ-
lich ist, Preislisten und
Leistungsbeschreibungen
von Bauchemikalienher-
stellern in gängige Kalku-
lationsprogramme einle-
sen zu können.
Der DHBV wollte es deshalb ein-
mal genau wissen und verschick-
ten im Herbst einheitliche Fra-
gebögen an alle Hersteller un-
ter den DHBV-Mitgliedern. Für
die Erstellung und Auswertung
der Fragebögen konnten wir
Herrn Scholtz von der Scholtz
Software GmbH gewinnen.
Wie allgemein üblich bei
derartigen Befragungen sandten
nur 11 von 40 Herstellern die
Fragebögen zurück. Vielleicht
muss man auch davon ausge-
hen, dass viele ihren Kunden
keinerlei EDV-lesbare Daten zur
Verfügung stellen oder aber die
Bereitstellung der Daten einen
so geringen Stellenwert im Un-
ternehmen hat, dass man auf
das Ausfüllen verzichtete.
Wir haben außer den eta-
blierten Standardformaten wie
Datanorm oder GAEB jeweils
auch nach PDF, Word, Excel und
der Papierform gefragt. Dabei
unterscheiden sich letztere in
Bezug auf die EDV-Lesbarkeit
mitunter nur geringfügig. Be-
sonders PDF und Word sind For-
mate zum Darstellen von Infor-
mation für Menschen und kön-
nen in der Regel nicht in
Kalkulationsprogramme einge-
lesen werden. Und obwohl Ex-
cel korrekte Tabellen liefern
kann, unterliegen diese Tabel-
len keinem Standard und kön-
nen deshalb auch nicht vollau-
tomatisch von Kalkulationspro-
grammen verarbeitet werden.
Um vernünftig kalkulieren zu
können, benötigt der Bauten-
schützer drei verschiedene Ar-
ten von Daten, nämlich Preis-
listen der lieferbaren Artikel,
Leistungsbeschreibungen aller
einzelnen Arbeitsschritte (mög-
lichst mit Verbrauchsangaben)
und Muster-Leistungsverzeich-
nisse für komplette Problemlö-
sungen. Wir haben für jeden der
drei Bereiche gesonderte Frage-
bögen ausfüllen lassen und
wollen die Ergebnisse auch ge-
trennt vorstellen.
Preislisten
In der Auswertung ergab
sich das Problem, dass die An-
zahl der von den verschiedenen
Herstellern angebotenen Arti-
kel höchst unterschiedlich ist,
von einem einzigen bis zu 850.
Wir stellen deshalb zwei Grafi-
ken dar, eine auf die Anzahl der
Hersteller bezogen, die andere
auf die Gesamtzahl der Artikel.
Letztere ist unseres Erachtens
nach aussagekräftiger.
Dem erfreulich hohen Anteil
an Datanorm und – mit Ein-
schränkungen, siehe oben –
auch Excel stehen zwei Dinge
entgegen. Zum einen ist eine
nicht unerhebliche Anzahl nur
auf Papier oder – praktisch
gleichbedeutend – als PDF ver-
fügbar. Zum anderen haben viele
Hersteller gar nicht auf unsere
Umfrage geantwortet. Außerdem
fehlt bei einem Hersteller die
Anzahl (PDF-Format), ein wei-
terer lieferte nur den Kommentar
„Informationen zu Preisen wer-
den Verarbeitern nicht zur Ver-
fügung gestellt”. Wie wir das zu
verstehen haben, bleibt unklar,
wir hoffen, daß es ein Mißver-
ständnis war.
Leistungsstämme
Zuerst einmal eine Begriffs-
definition: Ein Leistungsstamm
ist vergleichbar mit einem Kun-
denstamm, jeder Kunde ist ge-
nau einmal enthalten, unabhän-
gig davon, wieviele Angebote
und Rechnungen er erhalten
hat. Auch im Leistungsstamm
ist unbedeutend, in wievielen
Muster-Leistungsverzeichnissen
eine Leistungsposition vor-
kommt, sie ist nur einmal im
Leistungsstamm enthalten. Das
mag vielleicht nicht sofort ein-
leuchtend sein, aber der Bau-
tenschützer möchte ein und
dieselbe Leistung auch nur ein
einziges Mal kalkulieren müs-
sen und dann immer wieder
automatisch auf diese Kalkula-
tion zurückgreifen können.
Es haben nur 7 von 11 Her-
stellern angegeben, einen Lei-
stungsstamm liefern zu können,
davon können ihn wiederum nur
4 in GAEB- oder Datanorm-For-
mat liefern, was von Branchen-
software problemlos verarbeitet
werden kann. Da zum Umfang
der Leistungsstämme oft keine
Angaben gemacht wurden,
konnten wir eine ähnliche Aus-
wertung wie bei den Preislisten
nicht durchführen.
Auswertung durch
Scholtz Software
Zunächst einige Bemerkun-
gen zu den angebotenen Daten-
formaten.
Schützen & Erhalten · März 2005 · Seite 36
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