Schützen & Erhalten - page 44

Schützen & Erhalten · Juni 2001 · Seite 36
LANDESVERBÄNDE
Bayern
Schimmelpilzsymposium 2001 in München
Mit der 8. Quedlinburger Holz-
bautagung hatte sich der Ver-
anstalter – der Fachverband für
Holzschutz und Holzbau – das
Ziel gesetzt, einen Bogen vom
Zimmermann über den Sachver-
ständigen bis hin zum Ingenieur
und Architekten zu ziehen. Das
betonte Christof Silz in seinen
Eröffnungsworten.
Mit teilweise sehr anspruchs-
vollen Vorträgen von hochka-
rätigen Referenten wurden die
Organisatoren diesem Anspruch
Sachsen-Anhalt
Richtigstellung
Gut 40 Gäste, darunter
auch Vertreter von Haus-
verwaltungen und Versi-
cherungen, waren nach
Emmering gekommen, um
an dem von Rudolf Auer
und Rainer Straub organi-
sierten Symposium teilzu-
nehmen.
Nach der Begrüßung durch den
Landesvorsitzenden Oswald Paul
trat Dr. Ingo Nuß mit einer pro-
vokanten These auf.
Seiner Meinung nach zeigen
die bisherigen Produkte gegen
Schimmelpilze nur geringe Wir-
kung – oder sie seien für die
Bewohner unverträglich. Er for-
derte den Einsatz eines Luft-
keimsammler sowie eines ech-
ten Fachlabors, um Schimmel-
pilze sicher zu bestimmen.
Bei Schimmelpilz-Problemen
empfiehlt Nuß, zuerst die Ur-
sache zu beseitigen und die
Wassergrundlage zu entziehen.
Dann sollte der Befall entfernt
werden, wobei nur ein sachge-
rechtes Absaugen verhindert,
dass Millionen von Sporen zum
Beispiel beim Abkratzen aufge-
wirbelt werden. Alsdann folgt
eine Behandlung mit Essiges-
senz oder 70%igem Alkohol. Zur
Sanierung muss der Putz ab und
anschließend mit einem mine-
ralischen Putz neu verputzt
werden – Schimmelpilze kön-
nen nach Nuß nur bei ph-Wer-
ten zwischen 2 bis 8 existie-
ren und Mineralputze liegen
darüber.
Jürgen Gänssmantel berich-
tete über die wichtigsten Gründe
für Schimmelpilze: das seien
handwerkliche Mängel, „Kata-
strophen“, falsche Baustoffe,
Planungsfehler oder das Fehlen
von „gesundem Menschenver-
stand“. Zu allen Bereichen brach-
te er Beispiele und ging beson-
ders auf Gipsputze ein. Diese
können sehr viel Wasser aufneh-
men und würden daher leicht
zu einem guten Untergrund für
Schimmelpilze (ph-Wert etwa
6,5). Gänssmantel stellte klar,
dass eine sachgerechte Schim-
melpilz-Bekämpfung immer auch
eine ökologische Maßnahme
darstelle.
Hieran knüpfte Edmund
Bromm an. Schon 4% Feuchtig-
keit in einer Ziegelmauer redu-
zierten deren Wärmedämmung
um 50%. Wer also feuchte Wän-
de bekämpfe, arbeite sowohl
gegen Schimmelpilze wie gegen
Energieverschwendung. Bromm
stellte heraus, dass durch die
Änderungen von Häusern, Ma-
terialien und Anforderungen
viele Probleme entstanden sei-
en, welche nur durch fachkun-
dige Beratung in den Griff zu
bekommen seinen.
Zur Materialauswahl gab er
den Tipp, die Referenzlisten sy-
stematisch nachzuarbeiten.
Nicht jedes Referenzobjekt sei
nach 5 Jahren immer noch
dicht.
Am Ende fasste Rudolf Auer
den Tag treffend zusammen, in-
dem er zu den Teilnehmern
meinte: „Sie sind alle so arm,
dass Sie sich nichts billiges lei-
sten können.“ Ein lohnender Tag
in München.
„
jkb
Die Hauptaktiven beim Symposium (von links): JürgenGänssmantel,
Dr. Ingo Nuß, Oswald Paul, Rudolf Auer und Edmund Bromm.
Wann sollte der Holz- und
Bautenschützer einen Pilz-
Fachmann einschalten?
Die Faustregeln von Dr. Nuß:
Sobald Gesundheitsgefahren
bestehen, wenn der Befall grö-
ßer als 2 qm ist oder wenn ein
sehr nasser Untergrund mit sehr
schwarzen Pilzen vorliegt.
gerecht – was die die Aufmerk-
samkeit der aus ganz Deutsch-
land angereisten Teilnehmer
zeigte.
Auch in Quedlinburg zeig-
te sich, dass Normung und Vor-
schriften nicht einfach zu be-
herrschen sind. Als Beispiel
nannte H. J. Krieger aus Ber-
lin in seinem Vortrag den Brand-
schutz. Hier seien in nächster
Zeit vor allem auf europäischer
Ebene Anpassungen zu erwar-
ten.
„
sz
Veranstaltungen
8. Quedlinburger Holzbautagung
– Vom Zimmermann bis zum Architekten –
– Schützen & Erhalten März
2001, Seite 32 –
In dem Bericht über die
Wahlveranstaltung in Sachsen-
Anhalt steht: „..als Landesvor-
sitzender ist Wolfram Kiwatt von
seinem Amt zurückgetreten.“
Dies entspricht nicht den
Tatsachen und ich möchte dies
hiermit richtig stellen.
Meine regluläre Amtszeit
endete mit der Entlastung des
Vorstandes im Frühjahr 2000
während unserer Dresdener Ta-
gung.
Da sich zum damaligen Zeit-
punkt kein neuer Landesvorsit-
zender finden ließ, bat mich
unser Verbandspräsident, Horst
Eickhoff, der bei dieser Mitglie-
derversammlung bei uns zu Gast
war, die Amtsgeschäfte bis zum
Herbst kommisarisch weiterzu-
führen. Dies tat ich gern.
Richtig ist, dass ich mich
entschlossen hatte, nicht mehr
für das Amt als Landesvorsit-
zender zu kandidieren.
Gleichzeitig möchte ich mich
bei der Verbandsleitung und be-
sonders auch beim erweiterten
Verbandsrat für die sehr gute
Zusammenarbeit in den vergan-
genen Jahren bedanken.
„
Wolfram Kiwatt
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