Schützen & Erhalten - page 41

Schützen & Erhalten · Juni 2001 · Seite 33
Mit dem Motto „Holz-
schutz auf dem Weg ins 3.
Jahrtausend“ setzte sich
die Holzschutztagung
2001 im Congress Cent-
rum Leipzig eine hohe
Messlatte. Erwartungsvoll
kamen fast 150 Fachleu-
te zu der vom Sächsischen
Holzschutzverband e.V. in
Zusammenarbeit mit den
Landesverbänden Sachsen
des DHBV und des DSV or-
ganisierten Veranstal-
tung.
Die Tagungsplaner konnten an
der Neufassung der DIN 18195
nicht vorbeigehen. Herr Tilo
Haustein aus Dresden gab die
notwendigen Informationen.
Vermutlich nicht zufällig
wurde der Beitrag von Dr. Er-
hard Schmidt aus Dresden zu Ge-
fahrstoffverordnung und Arbeits-
schutzgesetz und ihrer Umset-
zung in die Praxis an den Anfang
der Vorträge zum Tagesmotto
gestellt. Schilderungen seiner
Erfahrungen aus dem Gewerbe-
aufsichtsamt gaben seinen Aus-
führungen die Würze.
In seinem kurzen histori-
schen Rückblick relativierte Dr.
Michael Pallaske aus Löningen
das Konferenzmotto: wir zäh-
len zwar jetzt das 3. Jahrtau-
send, doch der Holzschutz geht
nachweislich mindestens schon
in das 7. Jahrtausend. Biozide
werden im Holzschutz seit rund
500 Jahren eingesetzt. Der Re-
ferent zeichnete keine rosigen
Trends der Holzschutzmittelent-
wicklung unter den Rahmenbe-
dingungen der EU-Bioziddirek-
tive. Kritisch setzte er sich mit
einigen landläufigen Legenden
zum chemiefreien Holzschutz
auseinander.
Übereinstimmend zeigte
Professor Thomas Trübswetter
aus Rosenheim, als er die For-
derung formulierte: „so wenig
Holzschutzmittel wie möglich,
so viel Holzschutzmittel wie
nötig.“ Zur Beschreibung der
Entwicklungstendenzen im Holz-
schutz entwarf er drei Szenari-
en. Die Zukunft des Holzes als
Baustoff liege, wen wundert’s,
gerade auf dem Wege, der von
allen Beteiligten ein hohes Maß
an Einsicht und Disziplin abver-
langt – eine Chance und an-
spruchsvolle Aufgabe für den
Fachverband.
Heiß war dann die anschlie-
ßende Diskussion. So war denn
die Tagung keine Messe ferti-
ger Lösungen – hier wurden vor
allem Achtungszeichen gesetzt.
Seine Frühjahrstagung am
16. März koppelte der Landes-
verband Sachsen traditionell an
ein praxisorientiertes Bauten-
schutzseminar. Das Leipziger Lo-
gistikzentrum der Firma Colfir-
mit Rajasil stellte dankenswer-
terweise seine Räumlichkeiten
zur Verfügung und sorgte für ein
entsprechendes Ambiente - vie-
len Dank dafür! Im Seminar
wurden die aktuellen Vorschrif-
ten und Marktchancen von Was-
serschutzbeschichtungssyste-
men diskutiert.
Herr Lunkwitz aus Marktred-
witz hielt den Einführungsvor-
trag und stellte selbstredend
auch innovative Lösungen vor.
Wegen der Fachbetriebs- und
Abnahmepflicht an Baustellen,
die dem WHG § 19 unterliegen,
könnten sich Betriebe durch ihre
Mitgliedschaft in unserem Bau-
tenschutz-Fachverband Markt-
vorteile verschaffen.
Christian Wuttke stellte am
Beispiel der Ertüchtigung des
Klärwerkes Kladitz die kritischen
fehlerträchtigen Stellen heraus.
Die enge Zusammenarbeit
des fachkundigen und qualitäts-
betonten Bautenschutzbetriebes
mit dem intelligenten und sen-
siblen Planer und Kontrolleur
sind Voraussetzung für die er-
folgreiche Leistung. Wo, wenn
nicht in unserem Verband, lie-
gen dafür die besten Bedingun-
gen vor?
Zur Erfolgsbilanz des Lan-
desverbandes muss man auch
DIE LANDESVERBÄNDE
Sachsen
Herausforderungen für den Fachverband
Besuchergespräch am Stand des DHBV-Landesverbandes
auf der HAUS 2001 in Dresden.
die Präsentation des DHBV auf
zwei wichtigen publikumswirk-
samen sächsischen Messen und
die Durchsetzung einer fakul-
tativen „Zusatzqualifikation
Holz- und Bautenschutz“ in der
Berufsausbildung der Bauhaupt-
und -nebenberufe in Sachsen
rechnen. Allein in Dresden gibt
es in einem Ausbildungsgang
über 40 Interessenten.
Dr. Manfred Wolf
1...,31,32,33,34,35,36,37,38,39,40 42,43,44,45,46,47,48
Powered by FlippingBook