S&E Glossary

Schützen & Erhalten · Juni 2008 · Seite 31 Nährwert z. T. durch vermehr- te Fraßtätigkeit kompensiert wird. 2) – Gänzlich unberücksichtigt bleibt das häufige Vorhandensein von Hölzern unterschiedlichen Alters in den historischen Dachstüh- len. – Ein weiterer erheblicher Gefah- renpunkt liegt nach eindeu- tigen Praxiserfahrungen von Holzschützern in der Sanierung alter Dachstühle. Dabei werden oft in erheblichen Umfang neue splintreiche Hölzer eingebaut. Dies führt dazu, dass sich ein vorher nur marginal vorhan- dener Hausbockbefall durch die geänderten klimatischen Bedingungen und das verbes- serte Nahrungsangebot in der Folgezeit zu einem äußerst vi- talen Befall entwickeln kann. Zusammenfassend schien die Aus- sage mehr Verwirrung zu stiften, als dass sie im Dienste der Qualität einer sicheren Behandlung stand. Daher wurde Sie nach einigem Ringen innerhalb der Arbeitsgruppe wie folgt umformuliert: „Mit zunehmendem Alter der Holzbauteile ist eine abnehmende Befallsattraktivität gegenüber dem Hausbockkäfer gegeben. Deshalb soll- te eine Bekämpfung unter Beachtung eines Restrisikos mit dem Auftragge- ber abgesprochen werden.“ zu 3: Die Behandlung von Bauelemen- ten und den Bauwerken zugehörigen Mobiliarien in stationären Klima- kammern, mobilen Klimakammern und Einhausungen vor Ort ließ eine 2) Siehe hierzu auch Körting A. 1961: „Zur Entwicklung und Schadtätigkeit des Hausbockkäfers (hylotrupes bajulus L.) in Dachstühlen verschiedenen Alters“, Anz. Schädlingskunde, 34/10, Seite 150–153 und neuere Untersuchungen der Bundesanstalt für Materialprüfung. Erweiterung der in das Merkblatt einzubeziehenden Anlagen sinnvoll erscheinen. zu 4: Eine gründliche Überprüfung der Eignung der Heißluftgerätschaften in Bezug auf ihre Verwendbarkeit scheint gerade angesichts der in den letzten Jahren auf dem Markt aufgetretenen Anbietern notwendig. Hier wurden mit zum Teil vollkommen ungeeigneten Gerätschaften den Kunden unrealistische Erfolgsverspre- chungen gegeben und dem Gewerke nachhaltiger Schaden zugefügt. zu 5, 6 und 7: Bis heute existieren weder Lehrbücher, Ausbildungen oder allgemein anerkannte Nieder- schriften zur Durchführung einer Holzschädlingsbekämpfung im Heißluftverfahren. Es erscheint daher dringend notwendig, gerade in diesem Merkblatt, die Eckpunkte einer erfolgreichen Durchführung klar zu formulieren. Da hierzu erwartungsgemäß divergierende Meinungen existieren, erscheint es umso notwendiger, den Konsens in diesen Fragen klar herauszuarbeiten. Damit konnten erstmalig folgende Eckpunkte einer fachgerechten Holzschädlingsbe- kämpfung im Heißluftverfahren genauer geregelt wurden: – Definition der anzuwendenden Beheizungstemperaturen – Umreißen der Hitzeempfind- lichkeiten von Bauteilen, der Schadenspotentiale und deren Vermeidung. Arbeitskreis Heißluft – Genaue Festlegungen zur Aus- wahl und Zahl der Messstellen – Hinweise zur Wärmeverteilung, Heißluftströmung und der Mess- technik zu 8: Die genauere Festlegung der Kontrollen und Dokumentationen der Maßnahme soll dabei helfen, die Qualität dieser Verfahrenstech- nik auch in den nächsten Jahren zu sichern. zu 9 Die Aufnahme des feuchtege- regelten Warmluftverfahrens in das Merkblatt war von der Hoffnung geprägt, hier ein noch differenzier- teres Verfahren zum Einsatz an Bau- werken einzuführen. Die weiteren Diskussionen zeigten jedoch sehr bald, dass die Feuchteregulierung zum Beispiel in Dachstühlen nur äußerst schwer bis gar nicht zu realisieren ist. Ein fachlich korrekter Einsatz dieses Verfahrens direkt in Bauwerken wird sich also auf spezielle Fälle im aufwendigeren geschlossenen Umluftverfahren be- schränken und daher für die meisten privaten Auftraggeber wirtschaftlich eher uninteressant sein. Die immer wieder vorzufindenden Ausschreibungen von Holzschädlings- Bekämpfungsmaßnahmen im Heiß- luftverfahren mit Feuchteregulierung gehen von der irrigen Annahme aus, dies ohne geschlossene Umluftkreis- läufe im normalen Heißluftverfahren oder als „modifiziertes Warmluftver- fahren“ realisieren zu können. Eine solcherart ausgeschriebene Holz- schädlingsbekämpfungsmaßnahme scheitert schon an den erheblichen Mengen der dazu notwendigen Wasserzuführung. Folgende Beispiel - rechnung zu solch einer Fehlanwen- dung soll dies verdeutlichen: Wenn ein Dachstuhl von ca. 500 m³ Volumen ohne geschlossenen Heißluftkreislauf beheizt werden soll, ist von einer Beheizungstemperatur von ca. 80°C und einem Luftdurch- satz von ca. 14.000 m³/Std. auszu- gehen. Ist hierbei eine Luftfeuchte von etwa 40% rF angestrebt, ergibt sich folgende Beispielrechnung: – angesaugte Luft: 50% rF und 20°C – ergibt ca. 8,6 Gramm Wasser per m³ Raum- luft – ausgeblasene Luft: 40% rF und 80°C – ergibt ca. 116 Gramm Wasser per m³ Raumluft Es müssen also pro eingeblasenen m³ erhitzte Raumluft ca. 108 Gramm Wasser zugesetzt werden. Dies ergibt bei einem Luftdurchsatz von ca. 14.000 m³/Std. eine Menge von 1.512 Liter Wasser. Bei einer 8-stündigen Beheizung müssten also ca.12.000 Liter Wasser zugeführt werden. Dies würde in der Folge zu massiven Schädigungen innerhalb des Gebäudes führen. Das feuchtegeregelte Warm- luftverfahren zeigt seine Stärken daher vorwiegend in Behandlung von hochwertigen Kulturgütern in stationären und mobilen Klimakam- mern, sowie in aufwendigeren stati- onären Einhausungen vor Ort. Hier können die Vorteile der niedrigen Behandlungstemperaturen sowie die genaue Feuchteregulierung gerade bei sensiblen Behandlungsgütern voll zum Tragen kommen. Lutz Parisek, Walsdorf Vorsitzender des Arbeitskreises Thermi- sche Holzschädlingsbekämpfung, seit 1985 Geschäftsführer und Eigentümer einer Fachfirma für Holzschädlingsbe- kämpfung, ö.b.u.v. Sachverständiger für Holzschutz, Vorstandsmitglied im DHBV Landesverband Bayern CavaStop 300 gegen feuchte Mauern Leicht zu verarbeiten und besonders langlebig ist die CavaStop 300 Horizontalsperre der Neisius Bautenschutz, und dazu ein deutsches Marken- produkt. 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