S&E Glossary

Schützen & Erhalten · Juni 2003 · Seite 37 FORUM Was geschieht hinter der Abdich- tung? Nichts! Es fault nichts, die Salze bleiben in Lösung. Die Festigkeit der Ziegel oder des Betons verändert sich nicht hin- sichtlich des verputzten Mau- erwerks. Da die Innenkonden- sation im Wesentlichem entfällt, ist eher mit einem Rückgang der Feuchtebelastung im Mauerwerk zu rechnen. Es stellt sich ein stationärer Zustand ein. Es kommt zu keiner Schädigung der Wände. Die Mauern bleiben so feucht wie bisher (Unter einem Putz bleibt die Wand ebenfalls feucht!). Können hinter der Abdichtung Schimmelpilze oder Schwamm entstehen? Nein! Denn es bedarf immer mehrerer Parameter und/oder Voraussetzungen für das Wachs- tum von Pilzen. Dazu gehört das Vorhandensein von organischem Material, die „richtige“ Tempe- ratur eine „ideale“ Feuchte so- wie ausreichend Licht. Sauer- stoff und Säuregrad spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle. Wenn auch nur einer der auf- geführten Punkte nicht zutrifft, kann kein Schimmel gedeihen. Wie ist die Umweltbelastung der Folie zu bewerten? Diese Folien sind höchst unempfindlich und geben kei- ne umweltbelasteten Stoffe ab. Zu den Umweltverträglichkeiten dieser Niederdruckpolyethylen- folien einige technische Anga- ben: – Niederdruckpolyäthylen (PE-HD) gehört, wie alle andern Polyäthylene, zu den der Kunststoffen, die im täglichen Leben am häufigsten zur Anwendung kommt, weil er keinen Chlor, keine Weichmacher und auch keine anderen Zusatzstoffe enthält. – Polyäthylen besteht aus Kohlenstoff und Wasser- stoff und ist der ökolo- gisch sinnvollste Werk- stoff, weil für seine Her- stellung und Verarbeitung im Vergleich mit anderen Werkstoffen relativ wenig Energie benötigt wird. – Das werkstoffliche Recyc- ling gebrauchter Polyäthy- lenprodukte zu wieder ver- wendbarem Granulat ist möglich. – Polyäthylene verursachen in der Deponie keine Grundwasserbeeinträch- tigung. – Polyäthylene sind nach den Empfehlungen des Bundesgesundheitsamtes für die Herstellung von Bedarfsgegenständen im Sinne des Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände- gesetzes zugelassen. – Polyäthylenrohre finden für öffentliche Trinkwas- seranlagen Verwendung. Somit ist sicher, dass im Nor- malfall eine Instandsetzung der Kelleraußenwände an der Innen- seite mit dem I-Bau System eine kostengünstige und ökonomisch sinnvolle Alternative ist. Das Verfahren ist seit No- vember 1998 beim Patentamt unter Nr.: 295 21 952.1 als Ge- brauchsmuster eingetragen. Es wird von unserer Firma seit Jahren mit Erfolg eingesetzt. (siehe Referenzen: www.isarbautenschutz.com ) Anmerkungen Bisher ist in der Literatur, den Normen und Patenten, Pa- tentanmeldungen, Werksvor- schriften und Merkblättern von Firmen und Verbänden, vieles nicht eindeutig getrennt. Nach- folgend dazu einige Stichwor- te: Maßnahmen gegen das Ein- dringen von Feuchte in der Bau- instandsetzung, insbesondere am Baudenkmal. – Abdichtungen über und/ oder unter Gelände. Er- satzweise werden oft die Normen eines Neubaues verwendet. Dabei wird u.a. die Wärmedämmung des Baustoffs sowie die Was- serführung oder das Ein- dringen von Wasser nicht berücksichtigt – oft ein fataler Fehler! – Oberflächenbearbeitung: Der Begriff „Sanierputz“ definiert kein eindeutiges Putzsystem. Zwar gibt es einen Hinweis in der DIN 18550 auf ein Merkblatt der WTA. e.V.© , dies je- doch ist noch zu wenig bekannt. In sehr vielen Fällen ist der Verputz nur eine kurzfristige Kosmetik. – Raumklimaveränderungen: Eine Austrocknung des Baustoffes ist über OKG (verbesserte Wärmedäm- mung) gewünscht. Unter OKG im Innenraum ist dies nirgends erwähnt, jedoch entscheidend von der Nut- zung abhängig. – Bewertungen bei der Feuchte und der Salzbela- stung: Begriffe wie Aus- gleichsfeuchte oder Feuch- te - flüssig oder dampfför- mig – sind nicht geregelt. Kondenswasser, Tauwasser oder Kapillarkondensation sind nicht jedem klar. Es gibt auch keine klare Defi- nitionen für „trockene und feuchte“ Baustoffe in ei- ner Zuordnung zur Nut- zung. – Wärmedämmung: Welcher Aufwand ist gerechtfer- tigt? Es wird oft nur nach Gefühl entschieden – sel- ten exakt gerechnet. Was spricht gegen eine gut ausgebildete Wärmedäm- mung hinter dem I-Bausy- stem von innen, auch un- ter OKG? Fazit: Die oft geäußerten Be- denken gegenüber der Tatsache, dass der Baustoff feucht bleibt, führt in der Regel zu Maßnah- men, die nicht nur zeitlich und finanziell sehr viel aufwendiger sind, sondern auch ein häufig unbefriedigenderes Ergebnis erzielen. Nicht zu vergessen, das sowohl die ökonomischen und auch ökologischen Bewertungen unberücksichtigt bleiben. Weiterführende Literatur Dieter Schumann; Definition der Sanierputze in B und B, 1978 Herman Meier: http://www.wta.de/WTA-Events/WTA-Tage/ WTA-Tag_2001/WTA2001_Kolloquium/ wta2001_kolloquium.html Hecht: T.U. Wien Drayer T.U. Wien

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