Schützen & Erhalten - page 16

Fachbereiche
Bautenschutz
Manuskript DIN 18533
Die Arbeiten am Manuskript der DIN 18533
„Abdichtungen für erdberührte Bauteile; Abdich-
tungen in und unter Wänden“ schreiten stetig
im Normenausschuss Bauwesen (NABau), NA
005-02-13 AA Arbeitsausschuss Abdichtungen
für erdberührte Bauteile, voran. Der Sockel ist
in diesem Regelwerk ebenfalls Gegenstand der
Diskussion. Es wird empfohlen, dass das Gebäu-
de möglichst so anzuordnen und das umgebende
Gelände möglichst so zu gestalten ist,
„dass
die Wasserbeanspruchung der erdberührten Bau-
teile und des Sockels so gering wie möglich ist“.
Abdichtungen auf erdberührten Wandbauteilen
und Bodenplatten und/oder auf erdüberschüt-
teten Decken sowie Abdichtungen in und unter
Wänden können in unterschiedlicher Intensi-
tät durch flüssiges Wasser beansprucht werden.
„Dies ist“,
so die Empfehlung,
„bei der Gestal-
tung der Abschlüsse zu beachten. Diese Art der
Beanspruchung von Abdichtungen in und unter
Wänden durch Sickerwasser und Kapillarwasser“
und die Beanspruchung von Wandsockeln durch
Spritz- und Oberflächenwasser wird als
„Wasser-
beanspruchungskasse WE-4“
bezeichnet.
Der Sockelabschluss = Abschluss der
Abdichtung an aufgehenden Bauteilen
Es gilt folgende Regelungen zu berücksichtigen:
„11.1 Grundregeln Sockelabschluss
Alle erdberührten Außenflächen der Um-
fassungswände sind gegen seitlich einwirkende
Feuchtigkeit abzudichten. Der obere Abschluss
der Abdichtung am Übergang zur bewitterten
Außenwand darf nicht hinterlaufen werden. Die
aufgehenden Bauteile sind so zu gestalten, dass
der Abdichtungsrand möglichst nicht oder nur ge-
ringfügig wasserbeansprucht wird und dass das
hochgeführte Abdichtungsende (Abschluss) vor
mechanischen Beschädigungen geschützt liegt.
11.2 Aufkantungshöhe am Gebäudesockel
Die aufgehenden Bauteile sind so auszubil-
den, dass die Abdichtung bis deutlich über die
ungünstigsten falls auftretende Wasserbeanspru-
chung aus Oberflächen-, Spritz- und/oder Sicker-
wasser, im Regelfall planmäßig bis 300mm über
die Schutzschicht, die Oberfläche des Geländes,
Belages oder die Überschüttung, hochgeführt und
auf weitgehend lückenloser, ebener, tragfähiger
Rücklage ggf. gegen Abgleiten gesichert und
verwahrt werden kann. Im Endzustand darf dieser
Wert das Maß von 150mm nicht unterschreiten.
Bei erdüberschütteten Decken soll der Abdich-
tungsrand mindestens 150mm über Oberkante
Belag/Erdsubstrat liegen.“
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Detailliertere Ausführungen für aufgehende
Wände mit und ohne Bekleidungen, zweischa-
lige Mauerwerke, niveaugleiche Schwellen und
wasserabweisende Bauteile im Sockelbereich
werden zu gegebener Zeit vorgestellt.
Für die Sockelabdichtung werden u. a. riss-
überbrückende Mineralische Dichtungsschläm-
men (MDS), aufgetragen in zwei Arbeitsgängen
mit einer Mindesttrockenschichtdicke von 2mm,
im Manuskript der DIN 18533-1 und im Ausfüh-
rungsteil 3 „Flüssig aufzutragende Bauwerksab-
dichtungen“ empfohlen.
EUROCODE 6
Die Normen zum Eurocode 6 gelten für die
Bemessung und Konstruktion von Hoch- und
Ingenieurbauwerken bzw. Teilen davon, die mit
unbewehrtem, bewehrtem, vorgespanntem oder
eingefasstem Mauerwerk ausgeführt werden. Sie
behandeln Anforderungen an die Gebrauchstaug-
lichkeit, die Tragfähigkeit, die Dauerhaftigkeit
und den Feuerwiderstand von Tragwerken aus
Mauerwerk. Im Manuskript der DIN18533 wer-
den für den Anwendungsbereich Querschnitts-
abdichtung „in und unter Wänden“ ebenso riss-
überbrückende Mineralische Dichtungsschlämmen
(MDS) mit einer Mindesttrockenschichtdicke von
2mm empfohlen. Ist dieses ein Angleichen der
Norm an die Baupraxis? Ist es Fortschritt oder
Notwendigkeit? Fordert nicht der Eurocode 6:
„Bemessung und Konstruktion von Mauerwerks-
bauten (EN 1996)“ − verbindlich eingeführt ab
dem 01.07.2012 − dass Feuchtesperrschichten
in der Lage sein müssen, horizontale und ver-
tikale Bemessungslasten zu übertragen, ohne
dass sie selbst beschädigt werden oder ande-
re Schäden verursachen.
„Sie müssen ausrei-
chenden Reibungswiderstand besitzen, um eine
unbeabsichtigte Verschiebung des darüber liegen-
den Mauerwerks zu verhindern. Dies kann bei der
Verwendung von mineralischen Dichtungsschläm-
men nach DIN 18195-2 ohne weiteren Nachweis
vorausgesetzt werden.“
Bild 6: Wasserbeanspruchung WE 4. Beanspruchung
von Abdichtungen in und unter Wänden durch Sicker-
wasser und Kapilarwasser; Beanspruchung von Wand-
sockeln durch Spritz- und Oberflächenwasser.
Handbuch Eurocode 6 Mauerwerksbau.
In Würde
alt werden
203
Bethel hilft pflegebedürftigen
alten Menschen.
Quellen:
1 „Schützen & Erhalten“, Ausgaben 1-4/2009, DHBV
GmbH; Hans-Willy-Mertens-Straße 2, D-50858 Köln;
Telefon (02234) 48455; Fax (02234) 49314; E-
Mail:
; Internet:
.
2 „Empfehlungen für Planung, Bau und Instandhaltung
der Übergangsbereiche von Freiflächen zu Gebäu-
den“, Forschungsgesellschaft Landschaftsentwick-
lung Landschaftsbau e.V. (FLL); Colmantstraße 32;
D-53115 Bonn; E-Mail: info@fll.de;Internet: www.
fll.de.
3 Die Richtlinie „Fassadesockelputz/Außenanlage“
ist zum Preis von 38,00
zzgl. Versandkosten beim
Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fas-
sade (SAF); Wollgrasweg 23; D-70599 Stuttgart; E-
Mail:
; Internet:
-
verband.de zu beziehen.
4 Manuskript DIN 18533-Teil 1 11. Abschluss der Ab-
dichtung an aufgehenden Bauteilen (Sockelabschluss)
ff.
5 8.7 Feuchtesperren; EUROCODES 6 Mauerwerks-
bau; DIN autorisierte konsolidierte Fassung;
148,00
Beuth ISBN-10: 3410208569; ISBN-13:
9783410208563.
Schützen & Erhalten · Juni 2013 · Seite 16
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